Velbert-Mitte. Der Velberter Daniel Duhr hat ein neues Buch herausgebracht: Nach dem Amateurhandball hat er sich nun das Amateurtennis vorgeknöpft.

„Trainer, hast Du noch einen Tipp für meine Rückhand?“ – „Nein.“ – „Echt nicht?“ – „Doch. Umlauf sie!“ Dialoge wie diese kennt der Velberter Daniel Duhr zur Genüge, fallen sie doch auf den Tennisplätzen der Region zur Hauf – wenn dort die Amateure trainieren und spielen.

Seit er drei Jahre alt ist, jagt er – mit Unterbrechungen – der gelben Filzkugel hinterher, hat also genug Anekdoten gesammelt, um dem Sport liebevoll-spöttisch auf den Leib zu rücken. Dass er das kann, hat der 39-Jährige mit seinen Handball-Büchern bewiesen.

Typen mit Wiedererkennungswert

Denn auch auf der Platte war er aktiv, hat auch hier gut beobachtet. Und wer mit ihm zusammen- oder gegen ihn gespielt hat, hat gute Chancen, sich in den Büchern wiederzufinden. Natürlich ganz ohne Namensnennung.

Daniel Duhr steht schon seit frühester Jugend auf dem Tennisplatz.
Daniel Duhr steht schon seit frühester Jugend auf dem Tennisplatz. © WAZ | Detlev Kreimeier

Nun also Tennis. Warum? „Handball hat gut funktioniert“, sagt der Autor, „aber ich glaube, das Thema ist nach drei Büchern auch durch.“ Trotzdem habe er Lust gehabt, weiterzuschreiben. „Die Art gefällt mir, mit kurzen Kapiteln, mit spitzer Feder, nicht ganz so bierernst.“ Obwohl das durchaus eine Rolle spielt, aber das ist ein anderes Thema.

Was beim Handball funktioniert, klappt beim Tennis noch besser

„Also habe ich überlegt, ob ich ein solches Buch auch über Tennis schreiben kann.“ Die Antwort war schnell gefunden: „Klar kann ich das.“ Außerdem, ist er sich sicher, „funktioniert diese Art bei Tennis noch viel besser, als beim Handball.“

Denn: „Auf dem Platz zeigen die Menschen ihr wahres Gesicht. Im Match eins-gegen-eins oder zwei-gegen-zwei.“ Tennis sagt Daniel Duhr lachend, sei „der schnellste Weg in die Psychiatrie.“ Spielerinnen oder Spieler würden auf dem weiß markierten Geviert zu ganz anderen Menschen.

Anekdoten aus dem Amateurtennis

Der Velberter Autor Daniel Duhr hat ein neues Buch geschrieben und veröffentlich. Diesmal nimmt er sich das Amateurtennis vor.
Der Velberter Autor Daniel Duhr hat ein neues Buch geschrieben und veröffentlich. Diesmal nimmt er sich das Amateurtennis vor. © Daniel Duhr

„Auch in den unteren Klassen sind manche so unglaublich verbissen. Ich habe die alle gesehen.“ Etwa solche, „die nur Mondbälle spielen“ – also jeden Ball hoch zurück spielen – „und trotzdem immer gewinnen.“ Oder jene, „die nur drauf pöhlen. So wie ich.“ Er grinst, als er das sagt.

Andere wiederum übernehmen Marotten der Profis, die sie im Fernsehen gesehen haben – „lassen sich drei Bälle zum Aufschlag geben und werfen zwei dann wieder weg; haben immer die neuesten Schläger und Schuhe – und starten dann das Match mit vier Doppelfehlern.“

Authentisch, weil selbst erlebt

Die Bücher von Daniel Duhr funktionieren deshalb so gut, weil er alles selbst erlebt hat, mitten drin steckt, in den Sportarten, die er sich vornimmt. „Ich hätte auch was über Fußball machen können“, sagt er. „Aber erstens gibt es da schon jede Menge und zweitens habe ich nie Fußball gespielt. Das würde dann nicht mehr authentisch sein.“

Das Vorwort zur „Tennishölle“ hat Mischa Zverev geschrieben. Der Tennisprofi ist der Bruder des derzeit bekanntesten aktiven Spielers, Alexander Zverev, ist selbst auf der Profitour unterwegs. Er hat die 124 Seiten gelesen – sein Fazit: „Unfassbar lustig, frech und provokant – aber immer mit Herz und Herzblut. Dieses Buch liest sich wie der Nick Kyrgios unter den Tennisbüchern.“

Ein anderer prominenter Beteiligter ist Karsten Braasch, der 1994 an der Seite von Michael Stich, Bernd Karbacher und Patrik Kühnen den World Team Cup gewonnen hat. Mit ihm hat Daniel Duhr länger über Amateurtennis gesprochen, das Interview ist Teil der „Tennishölle“ geworden.

Harte Arbeit und ein bisschen Glück

Aber wie kommt er an diese prominente Unterstützung? „Viel Arbeit und Glück“, sagt er. Über den Netzballverein habe er Karsten Braasch kennengelernt, sei mit ihm ins Gespräch gekommen. „So hat sich das ergeben.“

Ein gutes Jahr hat er an dem neuen Buch gearbeitet: „Ich hatte ein halbes Jahr Elternzeit, da hatte ich zwischendurch immer mal wieder Zeit, was zu machen.“ Anders als bei der Handball-Serie jedoch, muss sich Daniel Duhr jetzt nicht mehr um alles selber kümmern.

Über die Handballbücher habe er „Valuemedia“ kennengelernt, das Berliner Unternehmen übernehme für ihn Logistik und Versand. Alles andere – Werbung bei Instagram und Facebook etwa – macht der gebürtige Velberter weiterhin selbst.

Zu kaufen gibt es „Tennishölle – Serve-and-volley an die Theke“ ab sofort für 17,95 Euro im Buchhandel.

>>>Die Handballhölle<<<

„Handballhölle Bezirksliga“ hieß der Erstling des Velberter Autors und Sportjournalisten Daniel Duhr, der 2017 erschienen ist. Es folgten „Handballhimmel Kreisliga“ (2020) und „Handball-Hardcore Kreisklasse“ (2020).

Daniel Duhr hat Spanisch und Sportwissenschaften studiert, unter anderem bei der WAZ gearbeitet und ist aktuell Redakteur an der IST-Hochschule für Management.

Weitere Informationen rund um die Bücher gibt es auf www.tennishoelle.de.