Langenberg. Nach drei Jahre hat der Bürgerverein Langenberg wieder zum Neujahrsempfang geladen. Ein Rückblick auf bewegte (Corona)-Jahre.

„Die VG finde ich schöner als das Bürgerhaus, weil es heller ist“, so die Meinung von Wolfgang Werner. „Da bin ich aber beleidigt“, entgegnete Bürgermeister Dirk Lukrafka mit einem Lachen im Gesicht.

Im großen Saal der Vereinigten Gesellschaft begrüßte der Vorsitzende des Bürgervereins Langenberg – Wolfgang Werner – zahlreiche Gäste, die eng mit Langenberg in Verbindung stehen. „Kerstin Griese und Peter Beyer mussten absagen. So ist das in der Politik, da kommt schon mal was dazwischen, bei Kerstin Griese ist das Knie dazwischen gekommen, das operiert wurde“, entschuldigte der ehemalige Landtagsabgeordnete Werner die beiden Bundespolitiker und freute sich, dass Martin Sträßer, der aktuelle Vertreter im Düsseldorfer Landtag, dazukam.

Rückblick des Bürgervereinsvorsitzenden

Gäste aus Politik und Vereinen besuchten den Neujahrsempfang des Bürgervereins Langenberg – hier Thorsten Hilgers (FDP/links) und Volker Münchow (Awo/SPD u.a.).
Gäste aus Politik und Vereinen besuchten den Neujahrsempfang des Bürgervereins Langenberg – hier Thorsten Hilgers (FDP/links) und Volker Münchow (Awo/SPD u.a.). © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Wolfgang Werner schaute auf die besonderen Jahre zurück, in denen man sich zuerst nicht treffen durfte. „Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine stellte sich auf einmal die Frage, wo unser Gas herkommt und ob die Stromversorgung noch gesichert ist. In diesen Zeiten ist es wichtig, dass das Ehrenamt besonders ausgeprägt ist. Im Bürgerverein Langenberg haben sich mehr als 200 Menschen dieser Aufgabe verpflichtet.“

Der Bürgervereinsvorsitzende erinnerte an schöne Veranstaltungen, wie dem Ausflug zum Schepershof, zur Gutehoffnungshütte Fahrzeugbau Gelsenkirchen mit riesigen Lastwagen und Radladern für den Bergbau sowie der Dreitagesfahrt nach Maastricht: „Es lohnt sich die Städte anzuschauen, die nicht auf der ersten Seite der Reiseführer stehen. Und wir tun was für Langenberg, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, wie nicht abgedeckte Schrauben am Geländer oder parkende Lkws vor dem Bürgerhaus. Langenberg wollen wir noch attraktiver machen, das geht nur zusammen mit anderen Vereinen“, so Wolfgang Werner und ist dankbar für die „Soko Langenberg“, in der sich Einzelpersonen und Vereine einsetzen.

Positive Ergebnisse der Arbeit des Vereins

Es gibt Ergebnisse, wie die Schilder in der Stadt, die auf Gastronomie, Wanderwege und Highlights hinweisen. Die Entdeckerschleifen – auf Initiative der Soko eingerichtet – sollen Besucher vom Neanderlandsteig nach Langenberg führen. Es wäre schön, wenn die Wanderer auch ein offenes Café oder eine offene Gaststätte antreffen würden“, fügt Wolfgang Werner etwas bitter hinzu.

Volles Haus beim Neujahrsempfang des Bürgervereins Langenberg in der Vereinigten Gesellschaft.
Volles Haus beim Neujahrsempfang des Bürgervereins Langenberg in der Vereinigten Gesellschaft. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Der Bürgerverein verfolge zudem das Ziel, einen Skulpturenweg vom der Sambeck durch die Altstadt bis zum Pferdemarkt anzulegen. „Alldiekunst bemüht sich sehr, angedacht ist, die Bürgerhausterrasse stärker einzubeziehen, da haben wir am Abend immer Probleme.“

Bürgermeister äußert sich

In seinem Grußwort ging Bürgermeister Dirk Lukrafka auf die zurückliegenden, herausfordernden Jahre ein: „2023 wird auch speziell – es reicht uns langsam, aber Sorgen und Nöte werden uns begleiten. Nur wenige Unternehmen wollen noch Wohnungen bauen, Menschen aus anderen Ländern kommen hier hin, wir sorgen uns um unsere Gastronomie und den Handel. Anderseits sind wir ganz gut unterwegs: Eine Schule in Neviges mit kurzer Bauzeit, Kitas werden gebaut. Wir kriegen viel hin, aber finanziell lavieren wir uns durch. Ein ganz wichtiger Faktor ist das Ehrenamt, ich glaube, es könnte mehr sein“, so der Bürgermeister, der beobachtet hat, dass die Zeiträume des Engagements immer kürzer werden. „Das Ehrenamt ist der Kitt der Gesellschaft, wir überlegen, wir man dem Kitt weiter ausbauen kann.“

Landtagsabgeordneter zu Gast

Viel zu erzählen gab es beim ersten Neujahrsempfang des Bürgervereins Langenberg nach der Coronapause. Zahlreiche Gäste, darunter Frank Dellenbusch (Vorsitzender DARC Langenberg/r) hörten den Rednern zu.
Viel zu erzählen gab es beim ersten Neujahrsempfang des Bürgervereins Langenberg nach der Coronapause. Zahlreiche Gäste, darunter Frank Dellenbusch (Vorsitzender DARC Langenberg/r) hörten den Rednern zu. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Bevor die Musicalgruppe Spectaculum, die durch ehrenamtliche Auftritte Geld für soziale Zwecke erlöst, den Saal begeisterte, trat der Landtagsabgeordnete Martin Sträßer mit einem positiven Blick ans Mikrofon: „Die Pandemie haben wir überwunden, das Gesundheitssystem ist nicht zusammengebrochen. Wir jammern über Fachkräftemangel, aber junge Menschen haben so viele Chancen auf Ausbildungsplätze wie nie. Geflüchtete sind eine Riesenherausforderung, aber wenn wir den Wohlstand erhalten wollen, brauchen wir sie. Auch dem Krieg in der Ukraine kann man was Positives abgewinnen: Die Energiewende wurde auf die lange Bank geschoben, jetzt müssen wir mehr tun“, so Sträßer und zitierte die berühmten drei Worte von Ex-Kanzlerin Merkel: „Wir schaffen das!“

>>>Nächster Stammtisch im April<<<

Mitglieder des Bürgervereins sind bereits Opfer von Betrügereien und anderen kriminellen Machenschaften geworden.

Darum wird Ilka Steffens von der Kriminalprävention der Kreispolizeibehörde Mettmann beim Stammtisch des Bürgervereins Langenberg am 4. April, 19 Uhr, in der Gaststätte Alt-Langenberg zu Gast sein.

Die Polizistin spricht typische Probleme von älteren Menschen im Alltag an und erklärt, wie man sich vor Kriminelle schützen kann.