Velbert/Düsseldorf. Lucas Janisch und Rafael Garcia Carballo erhalten für ihre Masterarbeiten vom VDI jeweils den CES-Förderpreis.

Wie wichtig die Nachwuchsförderung ist, weiß man bei der Velberter Carl Eduard Schulte GmbH (CES) nicht erst, seit immer häufiger über Fachkräftemangel diskutiert wird. Bereits 1990 wurde anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums des Herstellers von mechanischen und mechatronischen Schließsystemen eine Stiftung ins Leben gerufen. Sie fördert seither herausragende Leistungen des technischen-wissenschaftlichen Nachwuchses bei neuen Produkten und Techniken.

In Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der mit rund 135.000 Mitgliedern der größte technisch-wissenschaftliche Verein Deutschlands ist, wurde nun erneut der mit jeweils 1500 Euro dotierte CES-Förderpreis an zwei Hochschulabsolventen überreicht.

Verschleiß von Werkzeugen: Masterstudent entwickelt Verfahren

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Die optische Messung des Werkzeugverschleißes ist bei der Überwachung von Zerspanungsprozessen weit verbreitet. In jüngster Zeit wurden insbesondere so genannte „Deep-Learning-Methoden“ zur Identifizierung verschiedener Verschleißdefekte eingesetzt. Solche Ansätze erfordern die Erstellung vieler Trainingsdaten, wofür jeder Pixel im Bild einer Klasse zugeordnet werden muss.

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ILucas Janisch hat als Masterstudent der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ein Verfahren entwickelt, den aufwendigen manuellen Prozess der Datensatzerstellung zu automatisieren. Dafür hat Janisch verschiedene komplexe Verfahren in einer Webapplikation miteinander verbunden. Das Tempo konnte so durchschnittlich versiebenfacht werden – bei einer nachgewiesen höheren Genauigkeit.

Student sorgt für mehr Stabilität: Störeffekte werden verringert

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In der zweiten prämierten Masterarbeit mit dem etwas sperrigen Titel „Grundlagenuntersuchung zur Prozessstabilisierung durch kombinierte Modifikation von Fräswerkzeugen mit strukturierten Funktionsflächen und asymmetrischen dynamischen Eigenschaften“ geht es um Störeffekte – wie zum Beispiel Schwingungen –, die die Leistungsfähigkeit moderner Zerspanprozesse verringern. Qualität, Produktivität und Nachhaltigkeit industriell gefertigter Bauteile leiden darunter.

Rafael Garcia Carballo (TU Dortmund) hat die noch unzureichend erforschten Wirkprinzipien zweier verschiedener Stabilisierungsansätze zunächst separat untersucht und schließlich ein Konzept entworfen, das beide Ansätze miteinander verbindet und die Synergieeffekte nutzt.

Die Ausschreibungsphase für den CES-Förderpreis 2023 beginnt im Frühjahr.