Langenberg. Im WAZ-Lesercafé sind öffentliche WCs in der Altstadt von Velbert-Langenberg Thema. Und die Kamper Straße bereitet vielen Bürgern Sorge.

Regelmäßig alle vierzehn Tage öffnet das WAZ-Lesercafé in der Gaststätte Alt-Langenberg. Wer etwas auf dem Herzen hat, ist dann herzlich willkommen und sich in aller Ruhe mit Langenberg-Redakteur Sascha Döring unterhalten. Unterschiedliche Themen kommen dabei auf den Tisch, dieses Mal erneut die Diskussion um eine öffentliche Toilettenanlage und die Sauberkeit der Kamper Straße.

Marlies Hinz etwa ist einerseits froh, dass es nun einen WC-Wagen für die Altstadt geben soll, äußert aber Bedenken bezüglich des Standortes. „Wenn an der Wateler Mühle ein Toilettenwagen aufgestellt wird, dann fallen weitere Parkplätze weg. Das ist für die gebeutelte Langenberger Innenstadt – Stichwort Tiefgarage Froweinplatz – nicht gut.“ Sie fragt sich, ob man nicht am Kiosk der Sparkasse einen Toilettenwagen aufstellen könnte, der Kiosk verfüge schließlich über Abwasser-Anschlüsse – oder ob das nicht möglich sei, weil die Bahn der Nutzung ihres Grundstücks an dieser Stelle nicht zustimmt. Am Bahnhof in Neviges gebe es schließlich ein ähnliches Modell.

Wir haben diese Anfrage an die Stadt weitergeleitet, die Antwort lautet wie folgt: Der Bezirksausschuss (BZA) Langenberg habe in seiner letzten Sitzung am 2. November ebenfalls Bedenken „hinsichtlich des Interims am vorgeschlagenen Standort an der Wateler Mühle“ geäußert. Daher sei die Verwaltung nun gebeten worden, auch die Standorte am Froweinplatz (Bachseite) und die Grünfläche neben der Zufahrt zur Tiefgarage Froweinplatz (Kreiersiepen, Grünfläche in Richtung Bahntrasse) in die Prüfung als Interimsstandort einzubeziehen. „Diese Standorte werden aktuell geprüft“, heißt es abschließend.

Ärger über Müllecken in der Stadt

Zwischen Altem Vereinshaus (Bildmitte) und der Einfahrt zur Tiefgarage steht am Froweinplatz in Velbert-Langenberg ein Kiosk, den aktuell die Sparkasse für ihre Geldautomaten nutzt. Davor sehe es oft schlimm aus, klagen einige Langenbergerinnen und Langenberger, weil Raucher einfach ihre Kippen fallen lassen, Ähnlich schlimm sei es wenige Meter weiter vor den beiden Verbrauchermärkten an der Kamper Straße und am Seidenweberplatz.
Zwischen Altem Vereinshaus (Bildmitte) und der Einfahrt zur Tiefgarage steht am Froweinplatz in Velbert-Langenberg ein Kiosk, den aktuell die Sparkasse für ihre Geldautomaten nutzt. Davor sehe es oft schlimm aus, klagen einige Langenbergerinnen und Langenberger, weil Raucher einfach ihre Kippen fallen lassen, Ähnlich schlimm sei es wenige Meter weiter vor den beiden Verbrauchermärkten an der Kamper Straße und am Seidenweberplatz. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Ebenfalls Thema ist die Sauberkeit an der Kamper Straße/Froweinplatz, angefangen am Kiosk der Sparkasse bis hin zum Parkplatz vor Rewe. Am Kiosk und vor dem Netto-Markt sehe es regelmäßig schlimm aus, „weil viele Raucher dort einfach ihre Kippen fallen lassen“, klagen gleich mehrere Langenbergerinnen und Langenberger. Auch rund um den Zugang zum Rewe-Markt wäre es mit der Sauberkeit gar nicht gut bestellt. „Hat die Stadt eine Handhabe den Betreibern Auflagen für entsprechende Mülleimer zu machen?“, möchten die Leserinnen und Leser dazu gerne wissen, weil, so sagt es eine Leserin, „die Stadt bestimmt keine Lust hat, ihre Leute da regelmäßig sauber machen zu lassen“.

Auch diese Anfrage hat der Pressesprecher der Stadt Velbert, Hans-Joachim Blißenbach, bearbeitet: Die Ordnungsbehörde mache keine Vorgaben zur Aufstellung von Mülleimern, Aber: „Den Hinweis aus der Leserschaft wird der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) zum Anlass nehmen, vor dem Kiosk der Sparkasse und vor dem Netto Kamper Straße verstärkt Ausschau zu halten nach Rauchern, die achtlos ihre Kippen entsorgen und diese anschließend gegebenenfalls kostenpflichtig verwarnen.“

Brücke wird wahrscheinlich noch dieses Jahr saniert

Diese Brücke über den Deilbach in Velbert-Langenberg ist derzeit gesperrt. Sie verbindet Donnerstraße und Nizzabad und soll noch dieses Jahr saniert werden.
Diese Brücke über den Deilbach in Velbert-Langenberg ist derzeit gesperrt. Sie verbindet Donnerstraße und Nizzabad und soll noch dieses Jahr saniert werden. © Privat | Musall

Zwischen Donnerstraße und Nizzabad gibt es einen kleinen Verbindungsweg samt Brücke, der schon länger gesperrt ist, weil die Brücke beschädigt ist. „Warum bleibt die Brücke unpassierbar?“ fragt dazu ein WAZ-Leser aus Langenberg. Auch mehr als ein Jahr nach der großen Flut gelange man immer noch nicht wie gewohnt am Sportplatz vorbei auf kurzem Weg zum Nizzabad. Die Reparatur der Brücke, so seine Einschätzung, könne aber wohl keinen großen Aufwand mit sich bringen, „da mussten in Langenberg nach dem Hochwasser ja ganz andere Schäden beseitigt werden.“

„Die Brücke über den Deilbach wird durch die Technischen Betriebe Velbert erneuert“, erläutert dazu Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach. „Die Maßnahme läuft bereits und Vorbereitungen werden getroffen.“ Die TBV gingen davon aus, dass die neue Brücke noch in diesem Jahr geliefert wird. „Nach dem sie eingetroffen ist, wird sie zeitnah durch die TBV-Beschäftigten montiert.“

Das nächste Lesercafé öffnet am Donnerstag, 8. Dezember, um 17 Uhr in der Gaststätte Alt-Langenberg an der Hellerstraße 15.

KOMMENTAR von Sascha Döring

Die Klagen aus der Leserschaft bezüglich der Sauberkeit der Kamper Straße sind durchaus berechtigt. Und ja, es stimmt, nicht die Stadt ist an diesen Stellen für die Sauberkeit verantwortlich, sondern der Eigentümer der jeweiligen Immobilie. Doch das wäre zu kurz gegriffen: Genau genommen ist jede und jeder einzelne von uns verantwortlich. Müll, den wir produzieren, gehört nicht auf die Straße. Es kann doch nicht so kompliziert sein, den nächsten Mülleimer zu suchen – auch wenn der Weg dahin vielleicht mal etwas weiter ist. Wer eine sauberes Stadtbild haben möchte, muss auch durch das eigene Verhalten dazu beitragen. Alles auf Eigentümer oder die Stadt abzuwälzen, ist billig.