Velbert. WAZ-Leser haben viele Wünsche für die Velberter Innenstadt. Auf der Wunschliste ganz oben steht eine Rückkehr des schwedischen Textilhändlers H&M.

In der Vorweihnachtszeit stehen Wunschzettel hoch im Kurs. Und so hat die WAZ auf ihrer Facebookseite einfach mal gefragt, welche Geschäfte und Gastronomie-Angebote sich die Velberterinnen und Velberter für die Fußgängerzone in Mitte wünschen – unabhängig davon, wie realistisch der Wunsch ist.

Und so ist ein buntes Sammelsurium an Wünschen, das natürlich nicht repräsentativ ist, zusammengekommen.

So wünscht sich Melanie Britzkow beispielsweise, dass „H&M“ sowie „Nordsee“ zurückkommen. Mit diesen beiden Wünschen steht die Velberterin nicht allein da. Es sind die beiden am häufigsten geäußerten Wünsche.

H&M und Nordsee-Restaurant stehen ganz oben auf der Wunschliste der Velberter

Bereits als der schwedische Textilhändler „H&M“ im Februar dieses Jahres seinen Rückzug aus Velbert bekanntgab, war der Aufschrei groß. In zahlreichen Kommentaren auf Facebook wurde die Schließung der Filiale an der Friedrichstraße bedauert – zumal die nächsten Filialen nun rund 20 Kilometer entfernt (Essen und Wuppertal) sind.

H&M begründete die Filialschließung auf WAZ-Nachfrage im Februar wie folgt: „Der Grund für die Schließung unseres Geschäfts in Velbert ist ein ungesundes Verhältnis zwischen Profitabilität und Kosten.“ Heißt: Die Filiale war nicht wirtschaftlich genug für den Textilgiganten, der seinen Jahresumsatz mit rund 19,4 Milliarden Euro ausweist.

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Die Frage nach einer Rückkehr-Option beantwortete eine Unternehmenssprecherin nur allgemein: „Selbstverständlich möchten wir immer dort sein, wo unsere Kundinnen und Kunden sind und prüfen deshalb attraktive Angebote für Standorte.“

Wahrlich kein Schmuckstück für die Fußgängerzone Velbert-Mitte ist dieser Leerstand neben dem Café Extrablatt an der Friedrichstraße.
Wahrlich kein Schmuckstück für die Fußgängerzone Velbert-Mitte ist dieser Leerstand neben dem Café Extrablatt an der Friedrichstraße. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Fans von Nordsee und H&M müssen von Velbert aus nach Essen oder Wuppertal fahren

„Nordsee“ hat Velbert bereits vor vielen Jahren verlassen. Aktuell verfügt das Unternehmen über 366 Standorte, von denen sich 308 Filialen in Deutschland befinden. Rund 150 Filialen werden von Franchisenehmern betrieben – sollte sich ein Franchisenehmer finden, ist eine Rückkehr nach Velbert sicherlich denkbar. Dieser könnte sogar in die alten Räume ziehen: Die Fläche schräg gegenüber der Sparkasse, wo zwischenzeitlich „Tamaris“ Schuhe verkauft hat, steht leer. Derzeit müssen Nordsee-Fans nach Wuppertal oder Essen (jeweils zwei Filialen) ausweichen.

Eine Rückkehr von „Nordsee“ nach Velbert – das wünschen sich viele Velberterinnen und Velberter bei einer Umfrage der WAZ.
Eine Rückkehr von „Nordsee“ nach Velbert – das wünschen sich viele Velberterinnen und Velberter bei einer Umfrage der WAZ. © FUNKE Foto Services | Andreas Buck

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Auf Platz drei der Wunschliste: „Action“ – ein internationaler Discounter, der hauptsächlich Non-Food-Produkte vertreibt. Spannend hierbei: 2019 ist „Action“ in Mettmann in die dortige „Galerie Königshof“ gezogen, nachdem „C&A“ seine Filiale aufgegeben hatte und die ursprünglich über zwei Etagen verlaufende Geschäftsfläche abgeteilt worden war. Mit der früheren „Mensing“-Fläche gäbe es eine möglicherweise vergleichbare Fläche in der Stadtgalerie. Bisher ist nur bekannt, dass in die obere Ebene eine Fitnessstudio-Kette ziehen will.

Velberterin wünscht sich eine nicht abgespeckte Form von C&A

Ivana Schug hat eine recht lange Wunschliste: Neben H&M wünscht sie sich „Peek und Cloppenburg“, „Decathlon“ und einen „Müller“-Drogeriemarkt. „C&A könnte sich aber vielleicht auch mal vergrößern, damit man auch ein bisschen Auswahl bei der Kinder und Jugendmode hat“, schreibt sie. „Das Problem ist ja, dass hier immer nur die abgespeckte Version der Geschäfte landet mit kaum Auswahl.“

Einen Herrenausstatter mit vernünftigem Angebot und auch Beratung hätte Lothar Franke gern in der Velberter Fußgängerzone: „Das gleiche natürlich auch für Damen. Ebenso ein Unterwäschegeschäft, ganz wichtig wäre auch ein Haushaltswarengeschäft und ein Juwelier mit hochwertigen Uhren.“

Auch der Wunsch nach einem Kino in Velbert wird geäußert

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„In Velbert fehlt mittlerweile fast alles“, findet Iris Tiedcke. Neben Nordsee würde sie sich auch über ein gutes Kaufhaus und ein Kino freuen. Pläne für ein Kino gab es in jüngerer Vergangenheit ja durchaus. Bei der Vermarktung des früheren Hertie-Areals hatte die Stadt ursprünglich ein Kino als Muss vorgesehen – was sich jedoch als unüberwindbare Hürde für potenzielle herausgestellt hat, so dass das Kino 2021 aus der Muss-Liste gestrichen wurde.

Mittlerweile steht fest, dass der Projektentwickler „Interboden“ auf der Fläche sein Konzept „Stadtquartier offen & grün“ umsetzen wird – mit rund und 100 Wohnungen, Büro- sowie Handels-, Gastronomie und Event- bzw. Multifunktionsfläche. Von einem Kino ist in den Plänen keine Rede. Und auch Thomas Rüttgers, der in Mettmann erfolgreich das „Weltspiegel“-Kino betreibt, expandiert lieber nach Ratingen, wo er ein bestehendes Kino übernimmt, und nach Monheim mit einem neuen Kinocenter im „Monheimer Tor“.

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