Velbert. Der Velberter Songwriter Tim Kamrad ist für den besten Song bei der 1Live-Krone nominiert. Im Interview freut er sich über seinen Erfolg.
Der Velberter Tim Kamrad ist mit seinem Hit „I believe“ seit 35 Wochen in den deutschen Charts. Ein Remix mit Topic ist gerade veröffentlicht. Jetzt ist sein Song als bester Song bei der 1Live-Krone nomiert. Bis 8. Dezember kann abgestimmt werden.
Vor einem Jahr hat der Musiker sich unter dem Künstlernamen „Kamrad“ neu aufgestellt. Mit so einem großen Erfolg hätte Der 25-jährige Singer-Songwriter selbst nicht gerechnet. WAZ-Reporterin Isabel Nosbers beantwortete er einige Fragen.
Wie fühlt es sich an, wenn der eigene Song im Radio läuft?
Verrückt, das ist für mich immer noch unfassbar und sehr besonders, aber auch total surreal. Wenn ich ihn im Auto höre, mache ich immer noch die Fenster runter und drehe den Sound auf.
Gibt es Tage, an denen Du „I believe“ nicht mehr hören kannst?
Mir geht es da eher bei den Proben so. Wenn wir dann den Song zum achten Mal spielen, denke ich mir, jetzt wäre auch mal Zeit für das nächste Lied. Aber ich habe mal gezählt. „I believe“ kommt 37 Mal im Song vor, das ist schon sehr eingängig und kann natürlich schon nerven. Wenn mir meine Freunde sagen ‚du mit deinem Ohrwurm‘, dann entschuldige und freue ich mich gleichzeitig. Aber für mich ist es das erste Mal, dass ich so einen Hit habe, den kann ich immer wieder hören.
Du bist in Langenberg aufgewachsen, gibt es dort für dich Lieblingsorte?
Ich wohne immer noch in Velbert und mein Lieblingsort ist da, wo meine Lieblingsmenschen und meine Familie sind. Aber ich mag das Bergische Land einfach gerne. Man geht raus, ist direkt im Wald und es ist nicht so überlaufen. Ganz anders als in Berlin, wo es immer laut und stressig ist. Hier kann ich auch einfach mal den Menschen aus dem Weg gehen und den Kopf frei bekommen.
Wo standest Du das erste Mal auf der Bühne?
Daran erinnere ich mich noch genau. In der dritten Klasse der Grundschule gab es das Angebot „Chor in Bewegung“. Wir haben ein Musical aufgeführt und ich durfte die Hauptrolle spielen. Da habe ich für mich festgestellt ‚oh, das macht aber viel Spaß‘.
Was würdest du beruflich machen, wenn du von der Musik nicht leben könntest?
Meine Eltern würden sich jetzt sicher wünschen, dass ich anders antworte (lacht), aber ich habe keinen Plan B. Wie sicher viele Leute habe ich mir eine Zeit lang eingeredet, dass ich dann ganz normal studiere. Aber ehrlich gesagt gibt es für mich keine andere Option. Meine Eltern haben mich auch immer unterstützt. Jetzt waren sie schon bei zehn Shows dabei und können sich dran erfreuen und auch mal durchatmen.
Gibt es bald einen neuen Song von dir? Planst du eine Tournee?
Wir stehen derzeit täglich im Studio und die nächste Single wird schon bald kommen. Meine Europatour startet im April. Wir spielen in acht deutschen Städten, aber auch in Europa.
Ist dir das Leben als Musiker manchmal zu stressig?
Der positive Stress, z.B. viel unterwegs zu sein, stört mich nicht. Klar falle ich mal nach einem anstrengenden Tag k.o. ins Bett, aber es macht mir sehr viel Spaß und ich bin sehr dankbar, dass es so läuft. Das ist jetzt etwas ganz anderes als der negative Stress, ob ich die Miete im nächsten Monat zahlen kann. Das hat mich schon belastet.
Kannst du Dir vorstellen, auf Deutsch zu singen?
Nein! Ich fühle mich in der englischen Sprache sehr wohl und habe schon immer auf Englisch getextet, mein erster Song hieß „Find“. Wenn ich auf Deutsch singe, ist es mir auch irgendwie sehr unangenehm. Aber man kann ja nie wissen.
Welches Lied hörst du gerade am liebsten, außer den eigenen?
Oh, eine gute Frage. Ich mag „Call it love” von Felix Jaehn und Ray Dalton sehr gern.
Gibt es einen Musiker, mit dem du gerne mal einen Song zusammen machen würdest?
Ja klar. Derzeit gibt es gerade den Topic Remix von „i believe“ und über die Kooperation habe ich mich sehr gefreut. Zusammenarbeiten mit DJs wie Felix Jaehn oder Ray Dalton kann ich mir sehr gut vorstellen. Aber wenn ich dann mal einen Schritt weiter träume, fänd ich ein Duett mit einer Frau toll. Im internationalen Bereich Dua Lipa beispielsweise.
Wo siehst du dich in zehn Jahren?
Die Frage hätte ich vor einem Jahr sicher noch ganz anders beantwortet. Aber ich wünsche mir, dass ich dann immer noch Spaß daran habe, Musik zu machen. Das wäre das Schönste. Natürlich wäre es toll, wenn ich dann noch größere Shows spielen könnte, aber Hauptsache der Spaß bleibt.
Ein Konzert in Velbert? Könntest du dir das vorstellen?
Auf jeden Fall. Das ist derzeit ein bisschen schwierig, weil wir bei einer Tour nicht viele kleine Standorte anfahren können, der nächste Auftritt ist bei der Tour in Köln.. Aber irgendwann mal, so als Special event…
An seinem Geburtstag macht Kamrad seinen Fans ein großes Geschenk, denn da startet die „Kamrad – i believe“ Europa-Tour in Hamburg. Das sind die Termine: 10.4. Hamburg, 11.4. Hannover, 12.4. Leipzig, 14.4. Köln, 15.4. Frankfurt, 17.4. Berlin, 18.4. Stuttgart, 19.4. München, 20.4. Solothurn (Schweiz), 22.4. Wien, 24.4. Budapest, 26.4. Warschau, 1.5. Amsterdam, 2.5. Brüssel, 5.5 Luxemburg, 6.5. Zürich. Alle Infos zu Tim Kamrad gibt es auf Instagram oder Facebook
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