Velbert. Der Velberter „Scala-Verlag“ gibt zweites Büchlein von Jörg Schwenzfeier heraus. Darin geht’s auch ungemütlich zu. Und das ist noch untertrieben.

Die ersten Anrufe und Nachfragen treffen alle Jahre wieder oft schon früh im Advent im Hause Schwenzfeier ein. „Sag mal, Jörg, wo bleibt denn Deine neue Geschichte?“ Denn der in Oberhausen geborene und erst in Heiligenhaus bzw. später Guatemala-Stadt aufgewachsene Jörg Schwenzfeier pflegt seit Jahren seine private Tradition, indem er zu Weihnachten eben keine üblichen Karten-Grüße verschickt, sondern jeweils eine selbst verfasste Geschichte. Gleich 15 kleine Erzählungen vereint jetzt das zweite Büchlein, das der Velberter „Scala-Verlag“ nahezu ein Jahr nach dem Erstling „Letzter Bus ab Gruiten Dorf“ des heute in Monheim lebenden Autoren und Gesamtschul-Lehrers als zweites verlegt.

Velberter Verlegerin bericht von großem Anklang

Das neue Büchlein gibt es natürlich auch im verlagseigenen Shop im „Haus der Medien“.
Das neue Büchlein gibt es natürlich auch im verlagseigenen Shop im „Haus der Medien“. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die erste, auch Titel-gebende Geschichte „Kaminholzverleih“, in der sich ein Sägewerkseigner vom Saulus zum Paulus mausert, hatte er zum Vorjahres-Fest Dr. Jutta Scheidsteger zugeschickt. Sein erstes Buch sei ganz toll eingeschlagen und habe bei ganz vielen Leuten großen Anklang gefunden“, erzählt die Verlegerin. Das neue, rund 90 Seiten umfassende Büchlein enthalte auch „nette friedvolle Weihnachtsgeschichten, die gerade in der heutigen Zeit“ wichtig seien, einfach gut täten und die auch zum Nachdenken anregten, sagt sie.

Hommage an polnischen Freund und Bildhauer

Doch nicht von ungefähr spricht Jörg Schwenzfeier von „gemütlichen und ungemütlichen Geschichten“, die er in ihrer Gesamtheit seinem Freund Ryszard Zajac, einem politisch engagierten polnischen Bildhauer gewidmet hat. Dazu die Geschichte „Aufrecht“ als „kleine Hommage an ihn“. Überdies ausdrücklich allen zugedacht, „die Gemütlichkeit lieben, Ungemütlichkeit aber nicht scheuen“.

Vermeintliche Rettung mit schrecklichem Ende

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Die ersten vier Beiträge sind eher der gemütlichen Art – durchgängig zu Weihnachten und auch schon 2021 oder früher verfasst. Manches trägt unterschiedlich stark prägende, autobiografische Züge. Regionaler Bezug findet sich bei „Bürgeler Wacht“. „WaWiWo“ dreht sich um den historischen Flak-Abschuss eines australischen Halifax-Bombers über Velbert im Zweiten Weltkrieg, die vermeintliche Rettung von vier Besatzungsmitgliedern per Fallschirm – mit einem schrecklichen Ende.

Jörg Schwenzfeiers neues, von Jürgen Scheidsteger illustriertes Buch kostet 14,80 Euro. Er ist wie alle in dem Velberter Verlag erschienenen Bücher im örtlichen Buchhandel und im hauseigenen „Scala Shop“ an der Werdener Straße 45 bzw. über den zugehörigen Online-Shop erhältlich.