Velbert. Fünf Gesamtschüler sind jetzt einmal pro Woche in Velbert bei der Tafel Niederberg. Zum lehrreichen Kennenlernen und zum praktischen Mithelfen.
Junge Gesichter sind an allen Standorten der Tafel Niederberg, wenn dort gerade Tafel-Tag und -Ausgabe ist, eher selten. Das gilt für beide Seiten, sowohl unter den Kunden als auch innerhalb des jeweiligen Standort-Teams. Hat sich jetzt aber an der Mettmanner Straße, wo die Standorte für Velbert-Mitte und Neviges unter ein gemeinsames Dach gebracht worden sind, gründlich geändert. „Herzlich willkommen Martha, Tom, Felix, Mira, Helen“ steht in großen grünen Buchstaben auf einer Tafel, und weiter „von Helga & Bärbel“. Die so freundlich Begrüßten sind Schüler und Schülerinnen der fünften und sechsten Stufe der Gesamtschule Neviges und ab sofort bis zu den Sommerferien jeden Dienstag an der Mettmanner Straße und werden zuvor von ihrer Schule abgeholt.
Damit Menschen in Velbert Essen bekommen
Dort stünde jahrgangsübergreifend gut ein Dutzend Arbeitsgemeinschaften zur Wahl, erzählt Felix Meltzer, nennt beispielsweise Fahrrad, Umwelt, Bienen und Fußball. Tja, und die Fünf haben sich für die Tafel-AG mit dem Motto „Verstehen, helfen, retten“ entschieden. Und zwar offensichtlich aus Überzeugung. „Ich wollte schon immer was Soziales machen“, erzählt Mira Leonie Scheel, außerdem komme sie gut mit Kindern und Erwachsenen klar. Sie wolle dabei helfen, „dass die Menschen was zu essen haben“, schildert Martha Emily Kahn ihre Beweggründe.
Hinsehen und gesehen werden
Zum Einstieg nehmen sie die versierten Tafel-Ehrenamtlerinnen Bärbel Haverkamp (seit August 2016 dabei) und Helga Kubitschek (seit 2013 im Einsatz) unter ihre Fittiche, erklären, wie die Tafel vor gut 20 Jahren entstanden ist, welche Aufgaben sie hat, wie sie organisiert ist und wie die Abläufe sind. Und möglichst bald soll es nach dem Dreiklang „Hinsehen – gesehen werden, gemeinsam überlegen, handeln“ praktisch werden. Dem Team bei der Ausgabe zur Hand gehen, auf die Kunden zugehen und ihnen bei Bedarf beim Einpacken helfen.
Gutes aus Resten zaubern
Außerdem: Tafel-Schaufenster dekorieren, Präsentationen anfertigen oder auch Lebensmittel-Kisten waschen. Letztlich wolle man die Aufgaben und Inhalte zusammen erarbeiten, berichtet Helga Kubitscheck. „Wir haben auch vor, wenn die Tafel geschlossen und die Ausgabe beendet ist, zusammen zu gucken, was man mit den Resten anstellen kann. Einen Obstsalat zubereiten oder eine Gemüsesuppe kochen.“
Einrichtung sucht händeringend Mitstreiter
„Das sind unsere Ehrenamtler von morgen“, hofft Tanja Högström nach der Runde mit den Jugendlichen. Und Nachwuchs – allerdings jeglichen Alters – braucht die von der Bergischen Diakonie getragene Einrichtung wirklich dringend. Es fehlen zupackende Hände an den Tafel-Tagen Dienstag und Donnerstag (Ausgabe 12 - 14, Team-Treffen 9 Uhr), freitags bei der Abendtafel (17 - 19, Treffen 15.30 Uhr), samstags bei der Hauslieferung „und händeringend Fahrer. Auch wenn jemand nur einmal pro Woche kann.“ Man müsse altersbedingte Weggänge kompensieren, habe über die Corona-Jahre einen Schwund erlitten, sagt Högström, und verzeichne auf der anderen Seite „einen starken Zuwachs bei den Tafelgästen“.
Mit Dauerspendern die Fixkosten bestreiten
„1000 Leute mit jeweils zehn Euro pro Monat“. Das ist der Traum (nicht nur) von Tanja Högström. Mit dieser Zahl an Dauerspendern hätte man die Fixkosten gedeckt.
Der passende Kontakt für alle Themen und Fragen ist das Tafel-Büro, erreichbar unter 02051 4170042.
Der nächste Tafel-Flohmarkt an der Mettmanner Straße 53 findet am 19. November statt (11 - 16 Uhr).