Velbert. Bei der Abschlussfeier des Sommerleseclubs gab es Auszeichnungen für alle, die in den Ferien viele Bücher gelesen haben oder kreativ waren.
Aufgeregt versammeln sich am Samstagnachmittag Kinder unterschiedlichen Alters mit ihren Eltern an kleinen runden Tischen der Langenberger Stadtteilbibliothek. Die Abschlussfeier des Sommerleseclubs samt Verleihung der Lese-Oskars, Medaillen und Urkunden steht an.
Doch zuvor läutet der Chor „Ensemble fEinklang“ der Musik- und Kunstschule Velbert mit harmonisch-mehrstimmigen Jugendstimmen die Veranstaltung ein.
Die sechsjährige Nive aus Velbert hat 64 Bücher gelesen
„Wohltuend“, findet auch Bürgermeister Dirk Lukrafka, der dann empathisch die Kinder begrüßt und mit der Preisverleihung beginnt. Der dritte Platz geht an Nive Rajakulendra, die einen Tag zuvor Geburtstag hatte. Ein Ständchen wird spontan für die Sechsjährige eingelegt, 64 Bücher las sie in den Sommerferien. Schüchtern und sichtlich erfreut steht sie vorn und lauscht dem Chor samt Publikum.
Platz eins geht an Sophie mit 81 gelesenen Büchern
Die neunjährige Melissa von Rosmalen gewinnt den zweiten Platz mit 66 gelesenen Büchern. Der erste Platz mit dem Super-Lese-Oskar geht an die achtjährige Sophie Bögge für 81 gelesene Bücher. Samt Urkunde und Schwimmkarte versteht sich.
Tiergeschichtenbuch mit liebevoll arrangierten Fotos
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Für alle Kinder hat der Bürgermeister zudem vegane Süßigkeiten mitgebracht. Der zweifache Familienvater möchte wissen, ob die Kinder laut oder leise lesen. „Ich lese laut“, „ich lese leise“, geben sie eifrig preis. Und gegenseitig vorlesen ginge natürlich auch. Die Al-laham-Brüder bekommen einen Sonderpreis für mehr als 30 gelesene Bücher. Der Preis der Kategorie „Beste Geschichte“ geht an Mia, Adele, Marion und Martin für ein kleines Tiergeschichtenbuch mit liebevoll arrangierten Fotos (Vier-Pfötchen-Leseclub).
Preis für das „coolste Logbuch“
Anhand der „Logbücher“, welche eigenständig und kreativ gestaltet werden, hat die Jury eine Lese-Dokumentation. Der Oskar für das „coolste Logbuch“ geht an Lotta-Emilla Kaiser, denn sie machte einen Zeitstrahl. Man sieht sie von Baby an immer mit einem Buch auf Fotos, wie sie älter wird. Am Ende liest sie ihrer eigenen kleinen Schwester vor.
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Bei den „Kreativ-Oskars“ punkten besonders die Lesekatzen, Team A.N.A. Leser oder Sharks mit Ewa, Jakob, Miriam und Noah mit einem riesigen, bücherverschlingenden Lesemonster, das sämtliche gelesene Bücher „gefressen“ hat. Naemi bekommt ebenfalls einen und freut sich sehr. Die Zehnjährige hat gebastelt und eine Geschichte geschrieben.
Der „Überrascht uns-Oskar“ geht an Alisa für ein selbstgebautes Schattentheater aus Karton mit aufwändiger Halterung für Scherenschnittfiguren und selbst ausgedachter Geschichte. Die Teamnamen sind übrigens ausgefallen: die Borkenkäfer, die Weckmänner, Team-Chaos-Brokkoli-Fahrer, die verspäteten Youbibans, die Leseigel, das Löwenteam, Team Bücherberg, ...
Sophies Lieblingsbücher: „Sternschwimmen“ und „Paula“
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Die glückliche Sophie findet: „Es war schon bisschen schwierig, so viele Bücher zu lesen.“ „Sternschwimmen“ und „Paula“ waren ihre Lieblingsbücher. Später möchte sie Tierärztin werden. Auch der Bürgermeister ist stolz, dass alles so gut geklappt hat: „Richtig schön. Die Kinder können kreativ sein und viele Ideen einbringen, auch gemeinsam. So etwas muss ausgebaut werden.“ Deshalb freut er sich auch auf die neue Bibliothek Forum Niederberg, die im Sommer 2023 eröffnet werden soll.
Alle – auch die nicht Anwesenden – bekommen eine Urkunde, die die Schulen als Teilnahme im Halbjahreszeugnis eintragen dürfen. Dazu einen Schwimmbad- oder Eisgutschein.
>>> Der Sommerleseclub in Velbert
Drei Viertel der rund 200 Teilnehmenden schlossen den Sommerleseclub 2022 ab.
Das Projekt des Kultursekretariats NRW Gütersloh besteht bereits mehr als 15 Jahre.
Nadine Boos ist in der Stadtbücherei dafür zuständig und freut sich: „Wir sind in Velbert nun zum dritten Mal dabei.“ Mitmachen kann man als Einzelperson oder als Team bis zu fünf Leuten.
„Es war toll, richtig schön“, zieht sie ein Fazit. Die Kinder hätten alles gegeben. „Und die Eltern sagen teilweise, nur wegen des Sommerleseclubs hätte ihr Kind gelesen – und weil es eine Urkunde haben wollte“, fügt sie fröhlich hinzu.