Neviges. „Hani’s Eiscafé“ in Velbert-Neviges übernimmt den Backshop nebenan in der Fußgängerzone. Auch mit ihrer Eisdiele hat die Familie weitere Pläne.
Einen Ruhetag, mal ausschlafen, mit der Familie Ausflüge machen? Kennen die Hanis nicht, nicht jetzt im Sommer. „Wir sind hier in Neviges zu einem Treffpunkt geworden. Es war schwer, aber wir haben es geschafft. Die Leute mögen unser Eis, dafür haben wir gekämpft und es hat sich gelohnt“, sagt Arben Hani und eilt zum nächsten Tisch. „Zwei Eiscafé, ein Cappuccino.“ Vor gut einem Jahr hat er gemeinsam mit Ehefrau Fisnike den Eissalon in der Passage eröffnet, mit ihrem unermüdlichen Fleiß will die Familie nun auch das nächste Projekt stemmen: Die Hanis übernehmen zusätzlich den seit Monaten leerstehenden Backshop ums Eck in der Fußgängerzone. „Wir machen das erst einmal zu zweit, sehen dann weiter. Unsere Söhne Amar und Amir unterstützen uns auch“, sagt Ehefrau Finiske.
Backshop eröffnet am 1. September
In „Hani’s Backshop“, so der neue Name, gibt es ab dem 1. September frisches Brot, Brötchen und vieles mehr. „Das Brot kommt von einer bekannten Firma aus der Region. Dazu ein bisschen Kuchen und so weiter“, zählt Fisnike Hani auf. „Auf Wunsch auch frisch belegte Brötchen, das machen wir dann selbst.“ Den Belag – Wurst, Käse, Schinken – liefere die Naturfleischerei Janutta. „Miro fand die Idee sofort gut, wir haben uns gleich verstanden“, sagt Arben Hani, der sich sehr über das gute Verhältnis zu Metzgermeister Miroslav Tomic freut.
Fleischerei Janutta liefert Belag
Gute Qualität, das ist den Hanis auch in ihrem neuen Backshop wichtig. Neben all den Backwaren von Plunderteilchen bis Körnerbrötchen freuen sie sich darauf, ihren Gäste eine Spezialität aus der Heimat zu servieren: „Burek, das ist Blätterteig, gefüllt mit Käse, Fleisch oder auch Spinat“, erzählt Arben Hani, der 2019 mit der Familie von Nordmazedonien nach Deutschland kam. Burek sei in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens eine beliebte kleine Zwischenmahlzeit. Doch bei allem Engagement, mit dem die Familie den neuen Backshop betreiben will – Kerngeschäft bleibt ihr Eiscafé. Auch hier haben die Hanis einiges vor.
Umzug mit der Eisdiele geplant
Täglich geöffnet
Die Eisdiele „Hani’s Eiscafé“, Elberfelder Straße 35, hat Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr geöffnet, Samstag und Sonntag von 10 bis 20 Uhr.
Über die Backshop-Übernahme freut sich besonders auch Ralf Hüskes, Inhaber der Immobilie. Er habe bei den neuen Pächtern ein gutes Gefühl und wünsche der Familie Hani alles Gute.
„Wir wollen mit der Eisdiele nach vorn an die Fußgängerzone ziehen“, erzählt Arben Hani. Sie ist zurzeit in der etwas dusteren Passage untergebracht. Doch sobald es das Wetter zulässt, stellen die Hanis Tische, Stühle und auch die Eistheke direkt an die Fußgängerzone. Hier möchten sie auch gern im Winter ihre Eisbecher, frische Waffeln und diverse Kaffeespezialitäten anbieten. Ins Auge gefasst haben sie dabei jenes leerstehende Eck-Geschäft, in dem früher ein Kindermoden-Laden war, anschließend unterhielten hier für nur wenige Wochen zwei Schwestern einen rumänischen Lebensmittelladen. „Das ist unser Plan, wir haben aber bei der Stadt noch keinen Antrag auf Nutzungsänderung gestellt“, sagt Arben Hani. Das ursprüngliche Café in der Passage wolle man aber behalten: als Produktionsstätte für die Eisspezialitäten nach altem Familienrezept.
Eis ohne Zusatzstoffe
Denn hier ist alles selbst gemacht, ob es nun der klassische Pfirsich-Melba-Becher ist oder „Pinocchio“ und „Biene Maja“, so die Hits für die Kleinen. „Keine Zusatzstoffe, keine Farbe, keine Dextrose-Sauce. Nur Milch, Zucker und viel Liebe, das sind wir“, zählt Arben Hani auf, und seine Frau wirft ein: „Viel Liebe, das steht ganz oben.“ Die Leidenschaft zum Eis hat die 46-Jährige von ihrem Großvater geerbt; sie arbeitete in der Heimat 22 Jahre lang als Lehrerin für albanische Sprache und Literatur. Ja, sie vermisse ihren Beruf schon, würde hier auch sehr gern als Lehrerin arbeiten. „Aber es ist ok so, wie es jetzt ist. Wir sind glücklich“, beeilt sie sich zu sagen. Arben Hani denkt oft an seine Zeit beim Militär zurück. „Ich hatte 2013 in Kroatien die höchste Schulungsstufe auf Nato-Standard.“ Dass er insgesamt zehn Sprachen beherrsche – unter anderem türkisch, tschechisch, italienisch – helfe ihm auch im Eiscafé weiter, sagt er schelmisch: „Ich kann jeden Kunden in seiner Muttersprache bedienen.“