Velbert. Der Boom ist ungebrochen: Auch bei der Landtagswahl bevorzugen immer mehr Velberter die Briefwahl. Die Stadt bietet Service in allen Bezirken.

„Damit ich mich an dem Sonntag nicht so beeilen muss, ich bin nämlich bei Freunden eingeladen.“ So begründet Ute Blunck ihren Besuch in dem Briefwahlbüro im Rathaus, wo sie schon jetzt – gut anderthalb Wochen vor dem eigentlichen Urnengang zur NRW-Landtagswahl 2022 – ihr Stimmrecht nutzt. Der nächste „Kunde“ spricht mit einer notariellen Generalvollmacht vor, um für seine Mutter die Briefwahl-Unterlagen abzuholen. Und die folgende Besucherin, eine Seniorin, kommt zum Wählen, weil sie am 15. Mai nicht ins Wahllokal gehen will. „Vielleicht bin ich dann auch gar nicht da“, fügt sie hinzu, zudem sei sie „ja jetzt sowieso gerade in der Stadt“. – Bisher gibt es 850 ausgestellte Wahlscheine, mit denen dann auch direkt gewählt worden ist, bilanziert das zuständige Projektteam der Stadt Velbert. Wobei die Briefwahl ohnehin grundsätzlich immer beliebter wird: Etwas mehr als 14.000 Anträge sind bislang schon gestellt worden.

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Zum Velberter Projektteam gehören zehn Mitarbeiter

Dirk Graßl (re.) und Fabian van Hueth gehören zum Projektteam Wahlen der Stadt Velbert.
Dirk Graßl (re.) und Fabian van Hueth gehören zum Projektteam Wahlen der Stadt Velbert. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

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Damit ist die Zahl von insgesamt bloß knapp 9000 bei der letzten Landtagswahl 2017 bereits mehr als deutlich getoppt. „Wir rechen jetzt eigentlich schon mit 18.000“, sagt Dirk Graßl und berichtet, dass man gewappnet sei: „Wir können bis zu 30.000 ausstellen.“ Selbstverständlich habe man sich auch für das Auszählen entsprechend vorbereitet, ergänzt der langjährige Praktiker aus dem rund zehnköpfigen Projektteam Wahlen, und richte man – wie schon bei der letzten Bundestagswahl – erneut 25 Briefwahlbezirke in der Gesamtschule an der Poststraße ein. Bei besagter Bundestagswahl verzeichnete Velbert im September 2021 einen wahren Rekord an Briefwählern mit 22.000 Anträgen. Zur Unterstützung des Projektteams hat die Stadt nunmehr vier Externe auf Zeit eingestellt.

Bevorzugt Online-Anträge

Diese Kandidaten stehen zur Wahl

Zu dem hiesigen Landtagswahlkreis 40/Mettmann IV gehören die Städte Velbert und Wülfrath sowie ein Teil von Mettmann.

Es sind folgende Bewerber zugelassen: Martin Sträßer (CDU), Cüneyt Söyler (SPD), Thomas Sterz (FDP), Josef Ehrentraut (AfD), Esther Kanschat (Grüne), Birgit Onori (Die Linke), Martin Schwarz (Piraten), Marcel Stubbe (Bündnis C) und Horst Dotten (Internationalistisches Bündnis).

Bei der Bundestagswahl betrage die Wahlbeteiligung im Schnitt um die 75 Prozent , bei der Landtagswahl liege sie erfahrungsgemäß etwa zehn Punkte darunter, erzählt Graßl. Früher sei die Briefwahl eigentlich für diejenigen gedacht gewesen, die zum Beispiel wegen Urlaubs oder aus Krankheitsgründen nicht ins Wahllokal hätten gehen können. Mittlerweile kämen aber immer mehr Bürger auf den Geschmack: „Es ist halt auch bequem.“ Prinzipiell ist es dem Team am liebsten, wenn die Briefwahl über den passenden Link auf der Homepage der Stadt online beantragt wird. „Dann ist gesichert, dass alle Angaben gemacht wurden“, erklärt Fabian van Hueth, „und wir haben für Rückfragen den E-Mail-Kontakt.“

Jeder Stadtbezirk hat ein Büro

Um Kontakte und Warteschlangen zu vermeiden, bittet die Stadt, die Briefwahl an Ort und Stelle nur in dringenden Fällen zu nutzen und vorrangig die Unterlagen auf einem anderen Weg zu beantragen. Es gilt Maskenpflicht.
Um Kontakte und Warteschlangen zu vermeiden, bittet die Stadt, die Briefwahl an Ort und Stelle nur in dringenden Fällen zu nutzen und vorrangig die Unterlagen auf einem anderen Weg zu beantragen. Es gilt Maskenpflicht. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Schreiben Sie unbedingt auch, dass das hier und dass Velbert mit den Ämtern und allem wirklich super ist“, ruft Ute Blunck, die aus Mülheim stammt, noch beim Hinausgehen. Derweil es in der ungleich größeren Nachbarstadt Essen bloß ein zentral gelegenes Briefwahlbüro gibt, hat Velbert gleich drei davon eingerichtet, seit 19. April in jedem Stadtbezirk ein Büro. Das Briefwahlbüro im Rathaus (Thomasstraße, Raum U 123) betreuen die einst langjährigen Mitarbeiterinnen der Stadt und heutigen Ehrenamtlerinnen Karin Eiche-Janßen und Anneliese Klewer. Es ist neben dem Stadtarchiv barrierefrei erreichbar über den Eingang gleich neben der Parkhaus-Zufahrt: mo bis fr 7.30 - 12, zudem mo - 16, di und mi - 15 und do - 18 Uhr. In Langenberg ist das Büro in der Stadtteilbücherei, Donnerstraße 13, di und fr 10 - 13 sowie di 14 - 18 Uhr geöffnet. Für das Briefwahlbüro in der Stadtteilbibliothek Neviges, Elberfelder Straße 64, gelten folgende Zeiten: mo und do 10 - 13 sowie do 14 - 18 Uhr. Wichtig: Am Freitag, 13. 5., sind Anträge in der Zeit von 12 bis 18 Uhr nur noch im Servicebüro im Rathaus möglich.

Helfer für den 15. Mai sind nach wie vor gefragt

Übrigens sucht die Stadt weiterhin Wahlhelfer und Wahlhelferinnen für den 15. Mai als Beisitzer in den Wahlvorständen. Für die stadtweit 51 Wahlräume sind etwa 400 Helfer vonnöten. Schließlich müsse man auch damit rechnen, dass es infolge Corona Ausfälle geben könne, und entsprechend vorsorgen, erläutern Graßl und van Hueth. Interessenten melden sich bei ihrem Projektteam-Kollegen Alexander Hemsing per E-Mail an oder unter 02051 26-2566. Bewerber müssen mindestens 18 Jahre alt sein und die deutsche Staatsangehörigkeit haben; sie bekommen ein Erfrischungsgeld von 25 Euro.

Am Wahlabend informiert die WAZ ständig über die aktuellen Ergebnisse auf WAZ.de/velbert