Velbert. Friseurmeisterin Alexandra Wingerter spezialisiert sich in ihrem Salon auf Familien und engagiert sich, dass krebskranke Kinder Perücken bekommen.

Der „Kopf an Kopf“-Friseursalon an der Feuerdornstraße eröffnet am Samstag, 26. März. Inhaberin Alexandra Wingerter hat sich verschiedene Dinge überlegt, um Kindern die Angst vor dem Haareschneiden zu nehmen. So ist beispielsweise hinter dem runden Spiegel eine bunte Legowand angebracht. Wenn Alexandra Wingerter Kindern die Haare schneidet, kann sie sagen: „Schau dir doch jetzt mal die Elefantenfamilie an.“ Dann wird das Kind oberhalb des Spiegels zwei Elefanten finden.

„Einige Kinder haben Angst vor dem Friseur. Der Kittel wirkt einengend und es ist ungewohnt, dass eine fremde Person den Kopf anfasst“, erläutert Wingerter und ergänzt: „Deswegen habe ich mir verschiedene Dinge überlegt, wie auch für Kinder das Haareschneiden schöner werden kann.“ Neben der Legowand nutzt Alexandra Wingerter auch Handpuppen, um Kindern die Angst vor dem Friseurtermin zu nehmen. Für wartende Geschwisterkinder steht eine Spielküche bereit.

Kinder fragen, ob Haareschneiden wehtut

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„Ich habe meinen Fokus auf Familien gelegt“, betont die Inhaberin von „Kopf an Kopf“, die im Rahmen ihrer Arbeit oft erlebt hat, dass auf die Ängste von Kindern nicht richtig eingegangen wurde. „Kinder haben viele Fragen – auch wenn es um das Haareschneiden geht“, fährt Wingerter fort. So wollten Kinder beispielsweise von ihr wissen, ob Haareschneiden nicht wehtut.

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Bis vor sieben Monaten war der Friseursalon das Spielzimmer von Alexandra Wingerters Kindern. „Mir ist es wichtig, von zu Hause aus arbeiten zu können, um auch für meine Kinder flexibel da zu sein. Da lag die Idee, im Wohnhaus einen Friseursalon zu eröffnen, nicht fern“, erinnert sich Wingerter. Mit 19 machte sie die Ausbildung zur Friseurin, war dann Gesellin. „Um einen eigenen Friseursalon führen zu dürfen, braucht man in Deutschland jedoch den Meister, den ich in Teilzeit nachgeholt habe“, fährt sie fort.

Kinder liegen der Velberter Friseurin am Herzen

Alexandra Wingerter frisiert die Kunden in ihrem Privathaus. Dort, wo jetzt der Salon ist, haben zuletzt ihre Kinder gespielt.
Alexandra Wingerter frisiert die Kunden in ihrem Privathaus. Dort, wo jetzt der Salon ist, haben zuletzt ihre Kinder gespielt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Und so nahm das Vorhaben immer mehr Formen an: Aus der Spielecke wurde der Friseursalon. Doch einiges an Spielzeug wird bleiben. „Kinder liegen mir am Herzen“, betont Alexandra Wingerter mehrfach und ergänzt: „Deswegen habe ich mir auch eine besondere Aktion einfallen lassen.“ Kundinnen und Kunden, die bereit sind, 25 Zentimeter ihrer Haare zu schneiden und zu spenden, bekommen den Haarschnitt umsonst. Die Haarspende wird zu Echthaarperücken für krebskranke Kinder verarbeitet. „Auch Kinder leiden unter dem Haarausfall, da sie sich so augenscheinlich von anderen unterscheiden. Die Perücken geben ihnen dann etwas Normalität“, betont die Friseurmeisterin. Sie nimmt auch Haarspenden entgegen, sammelt diese und schickt sie dann einmal im Monat zu einer Sammelstelle.

Wer sich jedoch vor Ort die Haare schneiden lassen möchte und sich damit für den kostenfreien Haarschnitt entscheidet, kann das nach Terminvereinbarung bei Alexandra Wingerter machen. Sie nimmt Termine telefonisch unter 0173 822 12 37 oder im Internet unter www.kopfankopf-friseur.de entgegen.

Die Feier zur Eröffnung

Auch bei der Eröffnungsfeier am Samstag, 26. März, 13 bis 17 Uhr, an der Feuerdornstraße 22 in Velbert stehen die jungen Gäste im Fokus.

„Während die Erwachsenen mit Sekt anstoßen können, steht für die Kinder Saft bereit“, plant Wingerter.

Außerdem können die Kinder beim Glücksrad einen kostenlosen Haarschnitt gewinnen und sich auf der kleinen Hüpfburg austoben.