Langenberg. Im Lockdown entstand am Gymnasium Langenberg die Idee, Schüler mit der Kamera kreativ werden zu lassen. Das Ergebnis überzeugte – auch Sponsoren.

Stolz sind sie am Gymnasium Langenberg, die Schülerinnen und Schüler. Stolz auf die 15 neuen Digitalkameras, die die Schule im Nizzatal gestiftet bekommen hat. Und die jetzt für die Neuauflage des Fotowettbewerbs zur Verfügung stehen.

Doch von vorne. Im Jahr 2021 stand – nicht nur – das Gymnasium vor dem Problem, das viele Aktivitäten den diversen Corona-Schutzverordnungen zum Opfer fielen. Dennoch wollte das Lehrerkollegium den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten bieten, sich zusätzlich zum Unterricht zu beschäftigen.

Objekte der Tuchfühlung aufspüren

Von diesen Kameras hat das Gymnasium Langenberg 15 über Förderer gestiftet bekommen. So haben alle Teilnehmenden am Wettbewerb nun die gleichen Voraussetzungen.
Von diesen Kameras hat das Gymnasium Langenberg 15 über Förderer gestiftet bekommen. So haben alle Teilnehmenden am Wettbewerb nun die gleichen Voraussetzungen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

„Aus dieser Situation heraus – auch mit dem Lockdown – ist die Idee unseres Fotowettbewerbs ,Foture’ entstanden“, erzählt Angelika Stodt. Sie koordiniert die kulturellen Fachbereiche der Schule, die sich seit Februar 2021 als Schule mit Kulturprofil etabliert.

Dieser erste Wettbewerb richtete sich an die damalige Oberstufe und an die Neuntklässler, die den Kurs „Darstellen & Gestalten“ belegt hatten. Eine Jury bewertete die Fotoarbeiten, die sich mit den Spuren der Tuchfühlung im Stadtgebiet beschäftigen sollten, eine kurze Ausstellung bei Alldie folgte.

Sponsoren wollen unterstützen

Und auf dieser Ausstellung, erzählt Katharina Höpken vom Förderverein der Schule, wurden Claudia Schlotterbeck und Gerd Rocholz – „zwei bezaubernde Langenberger Mäzene“, sagt Katharina Höpken – auf die Fotografien aufmerksam.

Die beiden wollten die Schule unterstützen, ebenso die Thormälen-Stiftung. „Wir haben also zusammengesessen und überlegt, was möglich wäre“, blickt Katharina Höpken zurück. Professor Christopher Muller von der Folkwang Universität war Teil der Jury und er habe damals empfohlen, dass für eine Neuauflage des Wettbewerbs die Schüler „vernünftiges Material“ benötigen würden, um auch Fotos in guter Auflösung zu bekommen.

Gleiche Voraussetzungen für alle Teilnehmenden

Jury und Sieger des Premieren-Wettbewerbs: vorne von links Katja Köhler (2. Platz), Sophia Högner (1. Platz); in der Mitte, von links, Lea Kühnel, Leon Lübeck, Dimitra Toliopulos und Laura Högner (3. Platz); stehend die Jury und Organisatoren, von links: Birgit Haak (Alldie/Jury), Karl Wilhelm Wilkesmann (Alldie), Christoph Schuhknecht (Lehrer/Jury), Professor Christopher Muller (Folkwang/Jury), Laura Grönig (Lehrerin), Angelika Stodt (Lehrerin), Birgit Hoffmann (Lehrerin/Jury).
Jury und Sieger des Premieren-Wettbewerbs: vorne von links Katja Köhler (2. Platz), Sophia Högner (1. Platz); in der Mitte, von links, Lea Kühnel, Leon Lübeck, Dimitra Toliopulos und Laura Högner (3. Platz); stehend die Jury und Organisatoren, von links: Birgit Haak (Alldie/Jury), Karl Wilhelm Wilkesmann (Alldie), Christoph Schuhknecht (Lehrer/Jury), Professor Christopher Muller (Folkwang/Jury), Laura Grönig (Lehrerin), Angelika Stodt (Lehrerin), Birgit Hoffmann (Lehrerin/Jury). © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Wir haben dann versucht, Mittel umzuwidmen, haben nachgefragt und auch dank der beiden Sponsoren hat es geklappt“, freut sich Katharina Höpken. „Jetzt“, ergänzt Lehrerin Angelika Stodt, „haben alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Voraussetzungen.“

Denn im ersten Wettbewerb seien viele Beiträge mit der Handykamera erstellt worden. Zwar sind diese Kameras inzwischen auch schon gut, es hängt aber viel vom Modell des Smartphones ab: Je besser die Kamera sein soll, desto teurer sind die auch in der Regel. „Nun gelten gleiche Bedingungen für alle.“

Lehrer-Team begleitet die Schülerinnen und Schüler

Begleitet wird der Wettbewerb „Foture 2.0“ neben Angelika Stodt auch von anderen Lehrerinnen und Lehrern aus dem Kulturbereich: Laura Grönig, Anne-Marie Keller und Christoph Schuhknecht. Letzterer, selbst Fotograf, freut sich auch über die neue Technik.

„Mit Handykameras ist ja schon viel möglich“, sagt er, „aber mit den neuen Kameras können wir auch technisch bzw. didaktisch viel mehr machen.“ Wie nutze ich den Fokus? Was ist eine Blende? Was muss ich bei der Belichtung bedenken? „Wir können sogar 4K-Filme mit den Kameras drehen“, sagt Christoph Schuhknecht.

Außerdem, ergänzt Angelika Stodt, seien die Kameras ja in der Schule untergebracht, „die können wir zum Beispiel auch bei Auftritten unseres Chores oder bei Veranstaltungen nutzen.“

„Foture 2.0“ dreht sich um „Nähe und Distanz“

Doch zurück zum Wettbewerb. Der steht in diesem Schulhalbjahr – kurz vor den Sommerferien endet die Teilnahmefrist – unter dem Motto „Nähe und Distanz“. Natürlich wieder mit Bezug zu Langenberg, sagt Angelika Stodt lachend. „Wir haben diesen doch sehr weit gefassten Titel ganz bewusst gewählt und diesmal keine Objekte vorgegeben.“

Da die Teilnehmenden nun also viel intensiver über ein Motiv nachdenken müssten, gebe es diesmal auch mehr Zeit. „Die Schüler dürfen das Motto ganz frei interpretieren, wir aus dem Organisationsteam begleiten sie dabei“, sagt Angelika Stodt.

Alldiekunst stellt Fotografien im September aus

Sophia Högner hat bei der Premiere von „Foture“ im Jahr 2021 den ersten Preis gewonnen. Hier steht sie neben einer Auswahl ihrer Fotos bei der Ausstellung im Alldiekunst-Haus.
Sophia Högner hat bei der Premiere von „Foture“ im Jahr 2021 den ersten Preis gewonnen. Hier steht sie neben einer Auswahl ihrer Fotos bei der Ausstellung im Alldiekunst-Haus. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Sind die Werke schließlich eingereicht, entscheidet wieder eine Jury über die Gewinner – die gleiche Jury, wie schon bei der Premiere des Wettbewerbs: Neben den beiden Kunstlehrern Birgit Hoffmann und Christoph Schuhknecht sind das Birgit Haak vom Alldie-Team und Professor Christopher Muller von der Folkwang Universität der Künste.

„Neu ist, dass die Prämierung jetzt zusammen mit der Vernissage stattfinden wird“, sagt Angelika Stodt. Die ist für September geplant und findet erneut im Alldiekunst-Haus statt. Anschließend hängen die Siegerfotos und ausgewählte weitere Beiträge rund eine Woche in dem Veranstaltungshaus an der Wiemerstraße 3.

„Damit die Langenbergerinnen und Langenberger sich die Fotos auch in Ruhe anschauen können“, wirbt die Kultur-Koordinatorin schon jetzt um Besucher. „Denn wir haben bei der Premiere gesehen, dass das Interesse da ist.“

Zwei Bausteine fehlen noch

Die neuen Digitalkameras sind ein erster Baustein, freut sich die Fachschaft Kultur. Doch zwei weitere Elemente fehlen noch.

„Ein vernünftiger Rechner“, sagt Jury-Mitglied und Lehrer Christoph Schuhknecht, „und eine Lizenz für ein gutes Bildbearbeitungsprogramm: Wenn wir das bekommen, sind wir richtig glücklich.“