Langenberg. Das Gymnasium Langenberg hat sich einen Tag den Schülerinnen und Schülern der vierten Klassen präsentiert. Die erlebten eine unfreiwillige Pause.

Die Wahl einer weiterführenden Schule ist für Kinder und auch Eltern oft nicht ganz so einfach, schließlich entscheidet man sich ja für den Ort, an dem man einen großen Teil seiner Zeit in den kommenden neun Jahren verbringt.

Um diese Wahl etwas zu vereinfachen, luden vergangenen Samstag gleich mehrere Velberter Schulen zum Tag der offenen Tür ein. Dazu gehörte auch das Gymnasium Langenberg. „Wir bieten ein Programm für die Schüler und Eltern“, erläutert Markus Ueberholz, Schulleiter des Gymnasiums.

Tutoren begleiten Viertklässler

Großer Andrang: Am Wochenende durften sich Eltern und Kinder (aktuelle Viertklässlerinnen und -klässler) das Angebot des Gymnasiums anschauen.
Großer Andrang: Am Wochenende durften sich Eltern und Kinder (aktuelle Viertklässlerinnen und -klässler) das Angebot des Gymnasiums anschauen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die Betreuung der Viertklässler übernahmen dabei die „Tutoren“. Das sind Schüler des Gymnasiums, die schon seit einigen Jahren dort zur Schule gehen und sich im Vorfeld mit dem Thema beschäftigt haben. Mit grünen T-Shirts bekleidet begleiteten sie die interessierten Grundschulabsolventen von Raum zu Raum und Station zu Station.

In jedem der Räume gab es Mitmachaktionen zu entdecken. Von Versuchen in der Chemie und Physik über Konzentrationsspiele bis hin zum Wunden schminken bei den Schulsanitätern. „Da erschreck’ ich gleich meine Eltern mit“, lacht eine Grundschülerin und schaut auf ihre täuschend echt aussehende Brandwunde an der Hand.

Engagierte Schülergruppen

Neben den Schulsanitätern gibt es noch viele weitere Schülergruppen. Dazu gehören zum Beispiel Lerncoaches, Sporthelfer und Streitschlichter. „Wir haben sehr engagierte Schülergruppen“, sagt Lehrerin Christina Cramer. Für sie sei das eine der Sachen, die ihre Schule auszeichnen.

Doch eine Sache hört und liest man immer wieder: „Wir sind eine Schule kurzer Wege.“ Mit nur knapp 620 Schülerinnen und Schülern ist es durchaus eine eher kleine und überschaubare Schule. „Auch viele Eltern sind engagiert tätig, das spricht ja für das gute Schulklima bei uns“, findet Simone Felter-Twellmann. Sie ist in der Elternvertretung tätig.

Ski- und Surffahrt

Tutoren – in den grünen Shirts – begleiteten Eltern und Kinder durch das Gebäude.
Tutoren – in den grünen Shirts – begleiteten Eltern und Kinder durch das Gebäude. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Ein Highlight für die Schülerinnen und Schüler ist die Skifahrt in der achten Klasse. Zu diesem Zweck hat das Gymnasium einen eigenen Skikeller mit den benötigten Materialien zum Skifahren über die Jahre aufgebaut. „Das ist immer was ganz tolles. Es geht dabei nicht nur ums Skifahren, sondern auch um den sozialen Zusammenhalt zwischen den Schülern“, sagt Sportlehrerin Julia Willner.

Damit die Skier und Schuhe nicht den Rest des Jahres nur rumstehen, haben Schüler auch die Möglichkeit das Material für private Ferien auszuleihen. Der Erlös kommt dabei auch der Fahrt zugute.

Direkt neben dem Skikeller befindet sich ein Raum mit Surfbrettern und Neoprenanzügen. Denn neben der Skifahrt findet auch jährlich ein Surfwochenende statt. „Die Plätze sind natürlich auch heiß begehrt“, stellt Willner fest.

Feueralarm war Fehlalarm

Zu einer abrupten Unterbrechung des Vormittags kommt es, als der Feueralarm losgeht und es dann heißt: „Bitte verlassen Sie umgehend das Gebäude.“ – „Es handelte sich nur um einen Fehlalarm“, erläutert Schulleiter Markus Ueberholz im Nachgang.

Nachdem die Feuerwehr das Gebäude kontrolliert hatte, konnte mit einer unfreiwilligen Unterbrechung von einer halben Stunde wieder an das Programm in der Schule angeknüpft werden. So wurde den Schülern und Eltern immerhin das Sicherheitskonzept plausibel dargebracht. „Das hätten wir aber auch gerne vermieden“, schmunzelt Ueberholz.

Regenwaldprojekt am Gymnasium

Zum Konzept der Schule gehört seit 2019 auch ein Regenwaldprojekt. Schülerin Laura aus der Q2 erklärt dazu am Tag der offenen Tür: „Wir wollen die Schüler informieren. Was passiert im Regenwald? Wie kann man helfen?“

In Zusammenarbeit mit dem Verein Chance e.V. war so unter anderem Anfang November auch Besuch aus Peru am Gymnasium. Jens Bergmann und Elizabeth Luque erzählten von den Zuständen in dem Südamerikanischen Land.

Die siebten Klassen folgten interessiert dem Vortrag über die dramatisch zunehmende Abholzung des Regenwalds und die sich daraus ergebenden sozialen und ökologischen Folgen: Mehr als die Hälfte des Amazonasgebiets wurde seit 1970 zerstört.

Der Tropenwald mit seiner Artenvielfalt und Bedeutung für das Klima musste Siedlungen und Plantagen weichen. So sei aber auch die Kultur und Sprache der indigenen Völker bedroht, erzählt Luque den Schülern.

Die Projektgruppe zum Regenwald informiert regelmäßig bei Veranstaltungen über die Zustände im Amazonas und sammelt spenden zum Erhalt. Mehr Informationen zu dem Regenwaldprojekt in Peru finden sich auch auf www.mein-regenwald.de oder auch auf der Homepage des Gymnasiums auf https://gymnasium-langenberg.de/projekte/regenwaldprojekt/.