Velbert. Am Samstag eröffnet an der Hauptstraße in Velbert-Langenberg „FiNi – Kinder-Secondhand“. Das Geschäft zeigt Secondhand geht auch hochwertig.

Sauber aufgereiht auf Wäschebügeln hängen bunte Jacken, Kleider und Shirts für die ganz Kleinen und Schulkinder. Schaut man sich die Kleidung näher an, kann man kaum glauben, dass diese schonmal getragen wurde. „Mir ist es besonders wichtig, dass die Kleidung in perfekten Zustand ist", betont Secondhandladen-Inhaberin Irina Reifegerst und ergänzt lachend: „Meine Mama sagt immer: ,Irina, du bist zu pingelig'." Diese Pingeligkeit kommt den Kundinnen und Kunden des FiNi-Kinder-Secondhand Ladens in der Velbert-Langenberger Altstadt zu Gute. Die Bücher im Spielregal sehen aus wie neu, die Schuhe sind in gutem Zustand und die Hosen liegen ordentlich gefaltet und frisch gewaschen im Kleiderschrank.

Zur Eröffnung gibt es in Velbert-Langenberg bunte Herzen

Die Eröffnung am heutigen Samstag (11. Dezember) möchte Irina Reifegerst bei einem Sektempfang mit den Mamas und Papas und mit Snacks für die Kinder feiern. Zu jedem Kauf legt sie ein buntes Stoffherz in die weißen Papiertüten. „Die Herzen hat meine Mama für die Eröffnung genäht", erzählt die junge Frau. Irina Reifegerst ist selber Mutter von einer Tochter und einem Sohn. „Meine Tochter schaute durch die Kleidung im Geschäft und sagte systematisch, das hier ist für mich und das für meinen Bruder", erinnert sich Reifegerst lachend. Das Stilbewusstsein der Kleinen sei schon im jungen Alter bei vielen ausgeprägt - doch wechselt sich auch das mit der Zeit und dann liegen die Sachen im Schrank rum. „Kinder wachsen außerdem schnell aus der Kleidung raus, schon allein der Nachhaltigkeit wegen lohnt es sich die Anziehsachen dann in zweite Hand zu geben", erklärt Irina Reifegerst, die selber auch gerne Secondhand einkauft.

Anne van Boxel, Abteilungsleiterin Wirtschaftsförderung (v.l.), Altstadtmanager Luca Henke und Stephanie Rulf (Wirtschaftsförderung) gratulieren  Irina Reifegerst  zur Eröffnung ihres Secondhand-Ladens in der Langenberger Altstadt.
Anne van Boxel, Abteilungsleiterin Wirtschaftsförderung (v.l.), Altstadtmanager Luca Henke und Stephanie Rulf (Wirtschaftsförderung) gratulieren Irina Reifegerst zur Eröffnung ihres Secondhand-Ladens in der Langenberger Altstadt. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Zeichen gegen das Wegwerfen von Kleidung

Mit der Eröffnung des Geschäfts möchte die Ladeninhaberin ein Zeichen gegen eine Wegwerfgesellschaft setzten. „In diesen Körben", sagt Reifegerst und deutet auf zwei Körbe auf dem Schrank in der Mitte des Ladens, „befindet sich Kleidung, die zwar einen kleinen Fleck oder ein minimales Loch hat, doch trotzdem noch gut tragbar ist." Die Stücke werden für 1,50 Euro verkauft. Die Anziehsachen, die nun bei der Eröffnung im Laden hängen, stammen von Ebay oder von Instagram-Kontakten der Inhaberin. „Außerdem hat sich durch Mundpropaganda schon etwas verbreitet, dass ich der Kleidung ein neues Leben gebe", betont Irina Reifegerst, die die Anziehsachen dann ankauft. Dabei lohne es sich nicht Discount-Kleidung entgegen zu nehmen, da diese sich bei Wiederverkauf nicht rechnen würde. „Ich achte daneben auch darauf, dass die Baby-Strampler beispielsweise aus Biobaumwolle sind", erklärt die junge Frau aus Hattingen. 

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Durch Ebay auf das Ladenlokal aufmerksam geworden

Irina Reifegerst ist wegen einer Ebay-Anzeige mit ihrem Geschäft in Langenberg an der Hauptstraße 77 gelandet. „Mit dem Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen möchten wir die Velberter Fußgängerzonen attraktiver für Kundinnen und Kunden machen", betont Anne van Boxel, die Abteilungsleiterin der Velberter Wirtschaftsförderung. Das Ladenlokal an der Hauptstraße erhält ebenfalls finanzielle Zuschüsse des Förderprogramms. „Damit muss die Ladeninhaberin für zwei Jahre nur 20 Prozent der Ladenmiete bezahlen", fährt van Boxel fort. 

Für die nächste Zeit hat Irina Reifegerst viel geplant: „Ich möchte meine Kundinnen und Kunden zum Late Night Shopping und auch Private Shopping einladen." Dabei steht eine individuelle Beratung im Fokus. Die Geschäftsidee zeigt: Secondhand muss nicht Trödelmarkt-Atmosphäre heißen, sondern kann auch bedeuten in einem detailverliebten Ladenlokal Kleidung und Spielen eine zweites Leben zu geben. 

>>>Fini – Kinder-Secondhand

Kleidung in den Größen 50 bis 140, Spielzeuge, Bücher und Puzzel gibt Irina Reifegerst in ihrem Secondhand-Laden an der Hauptstraße 77 ein zweites Leben. Auf Instagram (@fini_secondhand) und unter fini-secondhand.de können Interessierte Einblicke ins Sortiment bekommen.

Montags, mittwochs bis freitags zwischen 9 und 13 Uhr, dienstags von 10 bis 15 Uhr und jeden ersten und dritten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr öffnet der Laden zum Einkauf und zur Kleidungsabgabe seine Tür.