Velbert. Für kurze Zeit war die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben. Nun kommt sie zurück – und löst gemischte Gefühle in Velberter Schulen aus.

Die Schulleiterinnen und Schulleiter in Velbert fassen die Nachricht überwiegend mit Erleichterung auf, dass die Landesregierung die Maskenpflicht im Unterricht wieder einführt. Sie gilt laut Schulministerium schon ab dem 2. Dezember. „Wir haben gehofft, gehofft, gehofft, dass die Maskenpflicht wieder kommt“, sagt Antje Häusler, Schulleiterin der Gesamtschule Velbert-Mitte. „Damit geht es allen besser. Ich bin überzeugt, dass die Maske wirksam ist.“

Auch nachdem die Landesregierung diesen Herbst entschieden hatte, die Maskenpflicht zwei Wochen nach den Herbstferien zu beenden, hätten viele ihrer Schüler weiterhin am Platz Maske getragen, einige sogar auf dem Pausenhof. Von den 1338 Schülern habe es nur etwa 10 gegeben, die Mund und Nase nicht bedecken wollten.

In Velberter Schulen gilt nun wieder Maskenpflicht – so fassen das Schulleiter auf

Ähnlich äußert sich der Schulleiter des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums, Conrad Aust: „Ich begrüße es, wenn die Maskenpflicht jetzt wieder eingeführt wird.“ Seine Schüler seien an die Masken gewöhnt. Das Ziel sei, dass Schulen nicht wieder schließen müssen. Mund und Nase zu bedecken, sei da ein wirksames Mittel. Er schätzt, dass 80 bis 90 Prozent der rund 700 Schüler nach dem Wegfall der Maskenpflicht die Maske weiter getragen haben – und zwar freiwillig, gleichwohl die Schule es empfohlen habe.

Der Schulleiter des Gymnasium-Langenberg, Markus Ueberholz, sagt: „Es ist keine Entwicklung, die uns umwirft.“ Die Pflicht sei mittlerweile verinnerlicht. Sie ist seiner Meinung nach wichtig, um Impfdurchbrüche zu verhindern oder zumindest unwahrscheinlicher zu machen.

Die Mund-Nasen-Maske gehört wieder zur normalen Schulausrüstung.
Die Mund-Nasen-Maske gehört wieder zur normalen Schulausrüstung. © dpa | Marijan Murat

Die Schülersprecherin des Gymnasiums, Paulina Kley, erklärt, die Akzeptanz unter den Schülern gegenüber der Maske sei hoch. Auch auf den Gängen würden alle die Masken korrekt tragen, das gebe einem ein sicheres Gefühl. Sie sagt aber auch: „Die Maske nervt, wenn man eine Doppelstunde hat, bekommen einige Kopfschmerzen. Gerade bei Klausuren fehlt dann die Konzentration.“ Auch im Sport in der Halle sei sie unangenehm. Die Lehrer würden es aber akzeptieren, wenn jemand im Unterricht sich kurz ans Fenster stellt, um frische Luft zu schnappen.

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Gerade an Grundschulen führt die Maske aus Sicht einer Schulleiterin zu Problemen

Florian Schulz, Lehrer der Waldorfschule in Langenberg, betrachtet die Maske, wie er sagt, mit gemischten Gefühlen: „Ich nehme sie schon als Einschränkung wahr. Die Schüler klagen über Kopfweh und Hautrötungen.“ Gleichzeitig sei es ein Akt der Solidarität, eben auf jene Rücksicht zu nehmen, die sich mit Maske sicherer fühlten.

Die Schulleiterin der Grundschule Tönisheide, Bärbel Emersleben, sagt, weiterführende Schulen hätten mit der Maskenpflicht weniger Schwierigkeiten als eine Grundschule. Einerseits, weil die Aussprache der Kinder in der ersten Klasse noch vernuschelt sei. Die Maske störe, eine korrekte Sprache beizubringen. Anderseits, weil Kinder so das das Gespräch von Angesicht zu Angesicht fehle. „Es geht etwas verloren, wenn man im Gesicht des Gegenübers nicht ablesen kann, wie es ihm geht.“

An den Velberter Schulen sind derzeit 37 Schüler in Quarantäne

Das Gesundheitsamt teilte mit, dass sich in Velbert derzeit 37 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne befänden. Erstaunlicherweise. Denn die 7-Tage-Inzidenz bei Fünf- bis Vierzehnjährigen liegt im Kreis Mettmann bei 755; und bei 15- bis 34-Jährigen bei 368.

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Antje Häusler von der Gesamtschule Velbert-Mitte sagte, in ihrer Schule sei es nur zu „ganz wenigen Infektionen“ gekommen. Sie hoffe, dass die Schule das bis zu den Winterferien durchhalte. Aktuell seien allerdings 5 Schüler in Quarantäne, nachdem sie in der Schule positiv getestet wurden. 15 weitere habe man vorsorglich in Quarantäne geschickt, weil sie sich nach dem Schwimmunterricht mit einem an Corona erkrankten Schüler zusammen in einer Umkleidekabine aufgehalten hätten.

Am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium, am Gymnasiums-Langenberg und an der Waldorfschule kam es nach Angaben der Schulleiter beziehungsweise des Lehrers kaum zu Ansteckungen mit Corona. Sie hätten nur wenige Schüler in Quarantäne schicken müssen. „Wenn es zu Quarantänen kam, dann ist die Ansteckungen innerhalb der Familie passiert“, sagte Markus Ueberholz.

>>> Viele sind geimpft

Die Schulleiter und der Lehrer sagten zudem, dass schon ein Großteil der älteren Schüler geimpft seien.

An einigen Schulen in Velbert haben mobile Impfteams Schüler immunisiert – beispielsweise am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium und am Geschwister-Scholl-Gymnasium.