Velbert. Drei Wochen vor dem Start des Velberter Weihnachtsmarkts sind wichtige Fragen noch unbeantwortet. Die Verantwortlichen stecken in einem Dilemma.

2020 blieb der Platz Am Offers dunkel, der Velberter Weihnachtsmarkt fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. Und 2021? Lässt die Stadt offen. Der Budenzauber „soll“ nun endlich an den Start gehen, schreibt sie am Freitag gleich im ersten Satz einer Mitteilung. Die Verantwortlichen stecken im Dilemma: Findet der Weihnachtsmarkt angesichts explodierender Infektionszahlen an den ersten beiden Dezember-Wochenenden überhaupt statt? Und wenn ja, mit oder ohne Beschränkungen? Antworten darauf gibt es vorerst nicht.

Der Absatz zu den Sicherheitsvorkehrungen findet sich auf Seite drei der Mitteilung. Selbstverständlich werde der Weihnachtsmarkt nach geltenden Corona-Regeln umgesetzt, steht dort geschrieben, bevor Marketingchef Olaf Knauer erklärt: „Wir sind auf stichprobenartige 3G/2G-Kontrollen vorbereitet“. Was so viel heißt wie, dass die Stadt abwartet, ob bis dahin verpflichtende Regeln für öffentliche Veranstaltungen erlassen werden. Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn etwa brachte diese am Freitag mit „2G plus“ (genesen oder geimpft plus Test) ins Gespräch.

Weihnachtsmarkt in Velbert: Nachbarstadt Essen setzt auf 3G

Da es bislang noch keine Auflagen gibt, setzt Knauer fort: „Zurzeit sieht es aber so aus, dass wir mit einem offenen Konzept ohne Zugangsbeschränkungen planen.“ Auf Nachfrage heißt es aus dem Rathaus dazu: „Alles hängt noch total in der Schwebe.“

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Wie das Robert Koch-Institut am Freitagmorgen mitteilte, erreichte die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 263,7 den nächsten Rekordwert seit Pandemiebeginn (NRW: 157). In dieser Woche beginnende Weihnachtsmärkte haben darauf reagiert, Essen setzt auf das 3G-ModellDuisburg gar nur auf 2G. Auch der Städte- und Gemeindebund plädierte am Donnerstag dafür, wie in Duisburg nur Geimpften und Genesenen Zugang zu gewähren, während das RKI riet, „größere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu meiden.“ Einerseits.

Die erste Tanne steht: Der Platz Am Offers in Velbert putzt sich langsam für den Weihnachtsmarkt heraus.
Die erste Tanne steht: Der Platz Am Offers in Velbert putzt sich langsam für den Weihnachtsmarkt heraus. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Andererseits zieht es die Menschen nach anderthalb Jahren wieder vor die Haustür, wie Szenen zum Karnevalsauftakt am 11.11. in Köln und Düsseldorf eindringlich zeigten. Auch die Velberter Händlerinnen und Händler lechzen nach Umsätzen, die etwa ein verkaufsoffener Sonntag am dritten Advent bringen würde. Es ist dieses Spannungsfeld, in dem sich die Stadt Velbert bewegt – eine neue Bewertung der Lage will sie für den 24. November abgeben.

Die Rahmenbedingungen für den Weihnachtsmarkt in Velbert sind indes schon festgezurrt.

Wann soll der Weihnachtsmarkt stattfinden?

Los geht es am Freitag, den 3. Dezember, um 15 Uhr. Bis 21 Uhr sind die Buden geöffnet, am Samstag dann von 11 bis 21 Uhr. Am Sonntag, gleichzeitig zweiter Advent, stehen die Türen von 11 bis 19 Uhr offen. Die gleichen Öffnungszeiten gelten an den jeweiligen Tagen der kommenden Woche.

Was ist neu in Velbert?

Die Stadt Velbert schaffte für das Zusammensein bei Glühwein und Crêpes hochwertige Verkaufshütten und Unterstände an. Die erstrahlen Am Offers dann in „ansprechender, gemütlicher und einheitlicher Optik“, wie es in der Mitteilung heißt. 16 Hütten und ein zentraler Pavillon sind aus- bzw. überbucht, weshalb sich manch Standbetreibende die vier Wände für die Wochenenden teilen.

Was wird auf dem Weihnachtsmarkt angeboten?

Angebote machen Vereine, Schulen, Kindergärten sowie Kunstschaffende aus Velbert und Umgebung. So bietet etwa die Gesamtschule Velbert-Mitte Kerzen und Seife an, die Kolping-Kindertagesstätten Selbstgebasteltes und -genähtes sowie eine Glücksradverlosung.

Die heimische „MJ-Kunstart“ vertreibt Lichtobjekte aus Flaschen und weitere Deko-Elemente, Rose Milke dagegen Tierbilder, während Christiane Keyser Schmuck und personalisierte Näharbeiten offeriert.

Wie steht es um Essen und Trinken auf dem Weihnachtsmarkt?

Die Liste ist lang: Traditioneller Reibekuchen, polnische und türkische Spezialitäten, Crêpes, Waffeln und Süßwaren, Glühwein, Eierpunsch und Kakao halten die Buden für die Velberterinnen und Velberter bereit.

Gibt es Programm in Velbert?

Ja, gleich am Eröffnungstag plant das Stadtmarketing eine Feuershow. Live-Musik-Acts sollen ebenso für Stimmung sorgen wie das Kleine Marionetten-Theater, selbst der Nikolaus macht einen Abstecher in die Stadt.

Im Bereich der Sparkasse HRV wartet zudem ein weihnachtliches Cateringangebot mit Glühwein, Crêpes und heißen Maronen sowie ein Kinderkarussell – das auch an den Wochentagen zwischen dem zweiten und dritten Advent.