Langenberg. In Velbert-Langenberg soll ein Fußballplatz saniert und zugleich ein Radweg verlängert werden. Eine Planvariante führt den Radweg über den Platz.

Die Radwegverbindung zwischen Langenberg und Essen ist schon lange Thema, das Teilstück zwischen Nierenhof und Kupferdreh ist bereits seit einiger Zeit geöffnet. Doch die Fortführung ins Langenberger Zentrum ist noch nicht abgeschlossen.

Über die genaue Trasse gibt es nun zusätzliche Unstimmigkeiten: Denn eine Variante – die Variante 1 – sieht vor, dass der Radweg über das Gelände des Bonsfelder Sportplatzes führt – zunächst an der nördlichen Längsseite des Spielfeldes entlang, dann an der westlichen Begrenzung hoch zur Bonsfelder Straße.

Radweg soll am Platz entlang führen

Auf dem Platz, der jetzt auch umfassend saniert werden soll, ist der Langenberger SV zu Hause. Die Fußballer tragen im Stadion Bonsfeld ihre Heimspiele aus und sind über die Pläne zum Radweg überhaupt nicht glücklich.

„Wird die Variante 1 umgesetzt, wird der Anschluss an die Uferstraße komplett gekappt“, erläutert der Vereinsvorsitzende Thorsten Martin. „Der einzige barrierefreie Zugang wäre weg, Rettungswagen und Feuerwehr würden dann weder den Platz noch das Vereinsheim erreichen können.“ Ganz abgesehen davon, dass die Zuschauer nicht mehr auf den Platz könnten.

Verein bevorzugt andere Variante

Etwa zehn Meter hinter dem Zugangstor zum Stadion Bonsfeld soll nach Planvariante 1 der Radweg von links kommend rechts weiter zur Bonsfelder Straße führen. Das Vereinsheim wäre dann vom Platz abgeschnitten.
Etwa zehn Meter hinter dem Zugangstor zum Stadion Bonsfeld soll nach Planvariante 1 der Radweg von links kommend rechts weiter zur Bonsfelder Straße führen. Das Vereinsheim wäre dann vom Platz abgeschnitten. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Eine weitere Einschränkung: „Der Radweg soll durch einen Zaun vor anfliegenden Bällen geschützt werden, da müsste dann aber auch ein Sichtschutz installiert werden“, sagt Martin. Denn zum Einen würden die vorbeifahrenden Radler die Spieler auf dem Platz ablenken, zum Anderen „müssten wir dann die Kasse gar nicht mehr aufmachen, vom Radweg aus könnte man die Spiele ja kostenlos anschauen.“

Der Verein will aber nicht nur kritisieren, sondern sich auch konstruktiv beteiligen. Er bevorzugt die so genannte Variante 3, die den Radweg am Westrand des Platzes vorbei zur Bonsfelder Straße führen würde – zwischen Bolzplatz und Stadion entlang. „Dabei müsste lediglich der Spielplatz ein wenig verkleinert werden“, sagt Thorsten Martin. „Aber das wäre nicht viel.“

Geld sparen beim Umbau

Sollte die Variante 1 für den Radweg gewählt werden, müsste auch die Tribüne abgerissen werden. Kommt die Variante 3 – wie vom LSV favorisiert – könnte die Tribüne bleiben. „Das spart auch Geld“, sagt der LSV-Vorsitzende Thorsten Martin.
Sollte die Variante 1 für den Radweg gewählt werden, müsste auch die Tribüne abgerissen werden. Kommt die Variante 3 – wie vom LSV favorisiert – könnte die Tribüne bleiben. „Das spart auch Geld“, sagt der LSV-Vorsitzende Thorsten Martin. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Außerdem wäre diese Variante „deutlich günstiger“, sagt der LSV-Vorsitzende. „Es muss nicht die gesamte Tribüne abgerissen werden. Allein das spart schon enorm.“ Um auch die lokale Politik von seinen Argumenten zu überzeugen, hatte der LSV am Wochenende zum Ortstermin geladen.

„Wir waren sehr erfreut darüber, wie viele Ratsmitglieder den Termin wahrgenommen haben“, sagt Thorsten Martin. „Gerechnet hatten wir mit einem oder zwei pro Fraktion. Es waren dann aber teilweise bis zu sechs, insgesamt so 20 bis 25 Leute.“ Der Informationsbedarf sei also groß, sagt Martin.

Hoffnung auf Planänderung

„Als die Ratsmitglieder sich dann ein Bild vor Ort gemacht haben, herrschte bei vielen Kopfschütteln“, hat der Vorsitzende des Vereins bemerkt. „Aber klar: Viele kannten die Ideen nur vom Papier. Wenn man sich das dann aber mal direkt anschaut, kommt man schnell zum dem Schluss, dass die Variante nicht funktioniert.“

Bei Thorsten Martin und seinen Vereinskollegen steigt nun die Hoffnung, dass der Plan zur Sanierung des Stadions und zum Ausbau des Radwegs noch einmal angepasst wird. Erste Gelegenheit dazu haben die Lokalpolitiker am Dienstagabend im Haupt- und Finanzausschuss. Auch in der Sondersitzung des Bezirksausschusses Langenberg a, 16. Juni wird das Stadion noch einmal Thema sein.

Bauzeit ist auch Thema

Der Langenberger SV hofft darauf, dass die Bauarbeiten am und rund um den Sportplatz so koordiniert werden, „dass die Belastung möglichst gering ist“, sagt der Vereinsvorsitzende Thorsten Martin.

Denn die Fußballer hätten – mit kurzen Unterbrechungen – seit fast einem Jahr nicht gespielt. „Bauarbeiten in dieser Größenordnung dauern auch gut ein Jahr, wie sollen wir das auffangen, wenn wir in dieser Zeit Einnahmeausfälle durch ausgefallene Spiele haben?“ Trainingsstart ist am Dienstag.