Langenberg. Der Platz an der Uferstraße bekommt einen neuen Kunstrasen und auch die Gebäude werden instand gesetzt. Der Vertrag mit dem LSV wird gekündigt.

Für rund 1,7 Millionen Euro wird die Stadt Velbert den Sportplatz an der Bonsfelder Uferstraße sanieren. Der Ausschuss für Kultur- und Sportförderung gab jetzt den Anstoß für die Sanierung. Damit verbunden ist die Kündigung des bestehenden Betreuungs- und Überlassungsvertrages mit dem Langenberger SV.

80.000 Euro für die Planung

In seiner Ratssitzung im vergangenen Oktober hatte der Rat auf Antrag der SPD grundsätzlich für die Sanierung des Platzes gestimmt und auch im Haushalt die notwendigen Mittel eingestellt. So werden in diesem Jahr rund 80.000 Euro für Planungsleistungen fällig, der neuen Kunstrasen wird dann rund 800.000 Euro teuer werden. Die Sanierung der Gebäude am Platz soll weitere 300.000 Euro kosten, außerdem muss die Stadt das Grundstück von der Wobau Velbert zurückkaufen. Denn eigentlich war für den Sportplatz eine andere Zukunft geplant.

Für Flüchtlingsunterkünfte

Der Rat der Stadt hatte im Juli 2013 beschlossen, dass der Sportplatz Uferstraße aufgegeben und nach der Sanierung des Platzes Nizzatal nicht mehr saniert werden sollte. Auf dem Sportplatzgelände sollten Flüchtlingsunterkünfte entstehen, weshalb das Grundstück 2016 an die Wobau verkauft wurde. Weil aber weniger Flüchtlinge kamen, wurden die Unterkünfte nicht mehr gebraucht und es wurde nicht mehr gebaut, so dass die Fläche weiter als Sportplatz genutzt wurde. Für 600.000 Euro soll das Gelände nun vom Wohnungsbauunternehmen zurückgekauft werden.

Sechsmonatige Kündigungsfrist

Bedirhan Calis vom Langenberger SV, grün, im Oktober 2020 im Derby gegen den FC Langenberg. Der Sportplatz Bonsfeld wird nun saniert.
Bedirhan Calis vom Langenberger SV, grün, im Oktober 2020 im Derby gegen den FC Langenberg. Der Sportplatz Bonsfeld wird nun saniert. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Der Langenberger Verein, so hieß es in der Sitzung, hat eine sechsmonatige Kündigungsfrist, erst danach können die Arbeiten starten. Vor der eigentlichen Sanierung müssen noch einige Kanalbauarbeiten durchgeführt werden. Der Spielbetrieb muss mit Beginn der Arbeiten verlagert werden. Dies dürfte aber kein großes Problem werden, so heißt es in der Verwaltungsvorlage, da der Langenberger SV mit nur einer Seniorenmannschaft am Meisterschaftsbetrieb teilnehme.

Kinder- und Jugendabteilung

Im Anschluss will die Stadt einen neuen Vertrag mit dem Sportverein abschließen. Darin soll festgelegt werden, dass der Verein eine Kinder- und Jugendabteilung aufbauen muss, damit der sanierte Platz auch genutzt wird. Außerdem soll er für die Öffnung des Platzes für die Öffentlichkeit sorgen.

Anbindung ans Radwegenetz

Die Sanierung des Platzes soll so erfolgen, dass der Ausbau des Radwegenetzes und die Anbindung an den Deilbachweg nicht beeinträchtigt werden. Während die Kündigung des Vertrages mit dem LSV einstimmig vom Ausschuss beschlossen wurde, gab es bei den Ausbauplänen acht Enthaltungen bei neun Ja-Stimmen. In einigen Fraktionen gibt es noch Beratungsbedarf.

Die Sanierungspläne des Platzes haben Auswirkungen auf die Bilanz der Wobau. Denn der Wert des Grundstückes ist in Erwartung der Wohnbebauung mit rund 1,9 Millionen Euro bilanziert. „Die damit einhergehende notwendige Wertkorrektur würde nach derzeitigem Stand bei rd. 1,3 Millionen Euro liegen und das Ergebnis der Wobau entsprechend belasten“, heißt es in der Vorlage.

Verein besteht seit 1916

Der Langenberger SV gibt auf seiner Homepage langenberger-sv.de als Gründungsdatum den 1. September 1916 an. Die 202 Mitglieder (stand Februar 2021) haben ihre Spielstätte im Stadion Bonsfeld.

Die größeren Erfolge des LSV liegen ein wenig zurück: 1966 erreichten die „Kleeblätter“ die zweite Hauptrunde im DFB-Pokal West, acht Jahre später reichte es zum Landesliga-Titel.

In jüngster Vergangenheit sammelten die Fußballer aus Bonsfeld ebenfalls einige Meisterschaften, gewannen die Kreisliga in den Jahren 2004, 2012 und 2016.