Langenberg. Bezirksausschuss Velbert-Langenberg arbeitet eine lange Themenliste ab, zahlreiche Anfragen sind aber verschoben worden.

Großer Andrang am Bürgerhaus: Zur jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses war der Besucherbereich auf der Empore gut gefüllt – so gut, dass sogar die zweite Reihe in Beschlag genommen wurde. Denn die Tagesordnung umfasste zahlreiche Themen: So sollte es unter anderem um das Stadion Bonsfeld, die Tauben in der Stadt, das Projekt Sambeck oder öffentliche Toiletten gehen.

Doch gleich zu Beginn einigten sich die Gremiumsmitglieder darauf, eine ganze Reihe von Punkten auf die nächste Sitzung zu verschieben: So beantragte die CDU, gleich zehn Anfragen nicht zu bearbeiten. Begründung: Die Verwaltung sei ohnehin aktuell an der Belastungsgrenze. Und da keine der Anfragen ein akutes Thema betreffe, aber prioritär bearbeitet werden müsste, könnten die auch geschoben werden. Und so geschah es dann auch.

Protokoll fehlerhaft

Für eine kurze Diskussion sorgte dann der Antrag der Piraten, das Protokoll der vorherigen Sitzung zu ändern. Das sei fehlerhaft, bei einer Abstimmung würden die Piraten mit aufgeführt, obwohl kein Mitglied der Partei anwesend gewesen sei. Dezernent Gerno Böll erläuterte kurz, dass ein bereits unterschriebenes Protokoll nicht mehr geändert werden könne, dafür aber der Hinweis auf den Fehler in das aktuelle Protokoll aufgenommen werde. Diese Antwort stellte die Vertreter der Piraten nicht zufrieden, die nun eine juristische Überprüfung in Betracht ziehen.

Sambeck und öffentliche WCs

Architektin Sabine Essler stellte dem Bezirksausschuss Velbert-Langenberg die Pläne für das Gebäudeensemble Sambeck vor.
Architektin Sabine Essler stellte dem Bezirksausschuss Velbert-Langenberg die Pläne für das Gebäudeensemble Sambeck vor. © Sascha Döring

Im ersten großen Themenblock stellte Architektin Sabine Essler die geplante Renovierung des Gebäudekomplexes Sambeck vor (WAZ berichtete), anschließend stimmte der BZA mit vier Gegenstimmen und einer Enthaltung dem Tempo-30-Zonen-Konzept der Stadt zu.

Ein leidiges Thema in Langenberg und immer wieder auf der Tagesordnung des BZA – aber auch bei zahlreichen Vereinen – sind die öffentlichen Toiletten und deren Zustand. Eigentlich sollte am Bahnhof ein WC entstehen, doch das Gelände gehöre der Bahn und die reagiere nicht auf Anfragen, erläuterte der BZA-Vorsitzende Dirk aus dem Siepen (UVB).

Stadionsanierung diskutiert

Nach kurzer Diskussion – unter anderem gab es Wortbeiträge von SPD und CDU – stimmte das Gremium einstimmig dem Gesamtkonzept „Öffentliche Toilettenanlagen“ für Velbert zu, denn: „Da wird ja auch in Langenberg etwas passieren“, sagte Dirk aus dem Siepen. Und Gerno Böll ergänzte: „Nach der Abstimmung heute werden wir verschiedene Standorte prüfen, unter anderem auf Wirtschaftlichkeit.“ Dazu gehöre auch der Kiosk am Froweinplatz.

Etwas mehr Redebedarf herrschte beim Thema „Sanierung Stadion Bonsfeld“: Schon in der Einwohnerfragestunde hatte der Vorsitzende des Langenberger SV, Thorsten Martin, einige Punkte angesprochen – unter anderem die Vertragssituation und die geplante Führung des Radwegs Richtung Nierenhof.

Zur Auflösung des Vertrags zwischen Stadt und Verein erläuterte Gerno Böll, dass dieser Schritt zwingend erforderlich gewesen sei. Teile des Grundstücks würden für die neue Entwässerung benötigt, zudem solle der Radweg über das Gelände führen. „Daher mussten wir den alten Vertrag auflösen und gleichzeitig einen neuen verhandeln.“

Klippe 30 heißt wieder Texas

Die restlichen Punkte handelte der BZA dann im Schnellverfahren ab: Kurze Diskussion zum Thema Grabeland (siehe dazu auch Seite Velbert 1); einstimmige Zustimmung zum Bebauungsplan 320 für das Ortszentrum, der in ausgewählten Lagen Wohnnutzung im Erdgeschoss erlaubt; ebenso einstimmige Zustimmung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Am Hahn/Voßnacker Straße.

Und schließlich auch fast Einstimmigkeit – eine Enthaltung – beim Wunsch der Anwohner der Adresse Klippe 30, die Straße umzubenennen. Die heißt jetzt wieder so, wie in früheren Zeiten einmal – nämlich Texas.

Stadtwerke lassen Studien erarbeiten

Eine Anfrage aus der Fragestunde für Einwohner bezog sich auf das mögliche Naturfreibad im Nizzatal. „Nichts Neues“ gebe es da zu berichten, sagte Dezernent Gerno Böll. Um dann doch noch eine Neuigkeit nachzuschieben.

Denn die Stadtwerke Velbert haben „mindestens zwei“ Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben, „mit den Ergebnissen rechnen wir in der zweiten Jahreshälfte, aber nicht vor September“, so Böll.