Neviges. Der Spielbetrieb beim NTC ruht zwar zurzeit, dennoch herrscht rege Betriebsamkeit. Einige Mitglieder halten sich mit dem Spaten fit
Beim Nevigeser Tennisclub sind in diesem Jahr einige Mitglieder mehr mit Schüppe und Hammer als mit dem Racket ins Schwitzen gekommen. Der Verein hat für seine Anlage am Waldschlösschen 87 500 Euro aus dem landesweiten Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ erhalten. Mit dem Geld wird drinnen und draußen einiges auf Vordermann gebracht und umfassend verschönert. „Wir haben die gesamten Sanitäranlagen erneuert, angefangen von den Fliesen“, berichtet der erste Vorsitzende Klaus Malangeri und fügt mit ein bisschen Stolz hinzu, dass man sehr viel in Eigenleistungen bewerkstelligt habe.
Mitglieder leisten Knochenarbeit
Zurzeit läuft gerade die Herrichtung der Außenanlagen auf Hochtouren. Sie sind nicht nur ziemlich in die Jahre gekommen, sondern werden nun auch behindertengerecht umgestaltet. Statt steiler Treppen führen Rampen zu den Plätzen, so dass ein Großvater im Rollstuhl ganz nah das Spiel des Enkels verfolgen kann. „Wir erneuern die Wege zu allen Plätzen“, beschreibt Heinz Gonschorek, der sich um die Organisation kümmert und begeistert ist: „Toll, dass so viele Leute an der Baumaßnahmen mitgearbeitet haben.“ Und Klaus Malangern präzisiert: „So zehn bis zwölf Mitglieder hatten sich bereit erklärt zu helfen.“ Der erste Vorsitzende spricht von einer echten Knochenarbeit: „Die alten Bahnschwellen mussten alle in einen Container verfrachtet werden. Der Aushub erfolgte mit Hacke und Schaufel.“ Sie möchten keine Nachrichten aus Velbert, Neviges und Langenberg verpassen? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter.
Fachfirma kommt aus Neviges
Bei dem Wegebau haben die fleißigen Mitglieder nur die groben Vorarbeiten selbst erledigt, die Feinarbeiten überließ man dem Können der Mitarbeiter einer Fachfirma. „Wir haben selbstverständlich einen Garten- und Landschaftsbauer von hier genommen, schließlich soll das Geld in Neviges bleiben“, so die Tennisfunktionäre. Mit Stolz betrachten sie am Platz Nummer 5 die neue Natursteinmauer: Sie ersetzt die vergammelten Holzschwellen. Zwei Plätze erhalten komplett neue Zäune, andere werden ausgebessert. Zurzeit wird der Weg zu den Jugendplätze auf Vordermann gebracht. „Das ist eine Investition in die Zukunft, schließlich müssen wir attraktiv bleiben“, begründet Heinz Gonschorek die umfangreichen Sanierungsarbeiten. „Vielleicht bleibt noch ein bisschen Geld übrig für einen zusätzlichen achten Platz“, spekuliert Klaus Malangeri.
Verstärkung aus Langenberg
Denn der Bedarf ist da: Im Nachwuchsbereich sieht es mit rund 80 Kindern und Jugendlichen nicht schlecht aus, hinzu kommt eine nicht unerhebliche Verstärkung aus der Nachbarschaft, so der 1. Vorsitzende des NTC: „Wir kriegen 60 neue Mitglieder vom TC Langenberg. Kurz vor deren 50-jährigen Bestehen hat der Pächter den Vertrag für die Anlage gekündigt.“ Wegen der Pandemie fanden in der letzten Saison keine großen Veranstaltungen statt, so musste unter anderem das beliebte Hans-Weber-Turnier für die Jugendlichen ausfallen. Immerhin konnten, als noch Clubsport erlaubt war, die Medienspiele ausgetragen werden, dabei freute sich neben der zweiten Jugendmannschaft auch die ersten Herren und die Herren 60 über einen Aufstieg. Auf den beiden Plätzen in der Halle ruht wegen des Shutdowns der Spielbetrieb. „Wir haben wegen der Verluste November-Hilfen beantragt“, so Klaus Malangeri, der Kündigungen von Hallen-Abonnements hinnehmen muss, allerdings nur von Gästen. „Die Mitglieder halten uns die Treue.“
Schwebebahn-Wagon war erstes Clubhaus
Übrigens: Bei ihrem ersten Vereinshaus bewiesen die Mitglieder damals reichlich Einfallsreichtum: Von 1974 bis 1979 diente ein ausrangierter Waggon der Wuppertaler Schwebebahn als Clubhaus. Die Stimmung, so hört man von Spielern der ersten Stunde, sei in dem improvisierten Heim prima gewesen. Als das jetzige Clubhaus gebaut wurde, brachte eine Velberter Autoverwertung den Wagen auf ein Gehöft in Langenberg, wo er schließlich in den 90-er Jahren zerlegt wurde.