Neviges. . Eine Woche lang feilten 20 Kinder im Feriencamp des Nevigeser Tennisclubs an ihrer Technik. Beim „Gorilla-Tennis“ war auch Schlagkraft gefragt.

Lucy strahlt über beide Backen, hat sie doch gerade das große Los gezogen. „Hm, also Doppel mit Fünf, das ist ein bisschen schwierig. Dann mach ich eben mit. Meine Dame, sind Sie bereit?“, meint Trainer-Assistent Marcel Barten und reicht der Fünfjährigen galant den Schläger. Paul lacht sich derweil am Netz kaputt: „Dame? Das ist meine Schwester!“ Und was für eine: Lucy, die jüngste Teilnehmerin beim Feriencamp des Nevigeser Tennis Clubs (NTC), zieht mit guten Laune und eisernem Willen alle in ihren Bann.

Viele Kinder kommen jedes Jahr zum Feriencamp

„Sie ist sehr agil. Und wirklich nie traurig oder schlecht gelaunt, auch, wenn sie mal daneben haut“, meint Trainer Marcel Barten. Das wollen Lucy und all die anderen heute beim Abschluss-Turnier natürlich vermeiden.

der Nevigeser Tennisclub ein Tennis Camp in den Sommerferien an. Foto Alexandra Roth / Funke Foto Services
der Nevigeser Tennisclub ein Tennis Camp in den Sommerferien an. Foto Alexandra Roth / Funke Foto Services © Alexandra Roth

Ein bisschen Wettbewerb muss sein: Damit endet der einwöchige Spaß auf der Anlage am Waldschlößchen. Fünf Tage lang brachten Cheftrainer Krystian Paterak und sein Team 20 Kindern und Jugendlichen viel mehr bei als eine saubere Rückhand: die Freude am weißen Sport. So ist Janne (14) zum achten Mal dabei, für Moritz (16) ist es das vierte Camp. Und Benno (12) spielt mittlerweile lieber Tennis als Fußball, früher undenkbar. Vor vier Jahren hat er im Camp das erste Mal einen Schläger in der Hand gehabt: „Da hab ich gemerkt: Das ist ok. Die Lehrer sind alle nett und man hat Freiraum.“

Womit sich zeigt, dass Cheftrainer Krystian Paterak richtig liegt mit seiner Philosophie: „Wenn etwas Spaß macht, lernt man einfacher.“ Wichtig sei die Freude an der Bewegung zu vermitteln. Dann käme vieles andere zwar nicht von selbst, aber viel leichter.

Fanden alle gut: Gorilla-Tennis mit der Pranke

„Die Kinder haben Ferien, die müssen sowieso ständig funktionieren. Die Schule, dann zum Sport, ein drittes Instrument lernen. Die muss man auch einfach mal laufen lassen.“ Dabei lerne man hier schon viel, meint Holm (16): „Sonst würde sich das ja nicht lohnen.“

Für das zweite Camp sind noch Plätze frei

Für das zweite Camp in der letzten Ferienwoche, 21. bis 25. August, gibt’s noch freie Plätze.

Willkommen sind Kinder und Jugendliche jeden Alters, Anfänger und Fortgeschrittene. Der Kurs läuft von Montag bis Freitag, 10 bis 15 Uhr. Kosten: 135 Euro inkl. Mittagessen. Anmeldungen auf der Homepage: www.ntc-1969.de.

Auch wichtig: „Das Essen ist super lecker“, meint Paul (8) und strahlt: „Pizza, Spaghetti Bolognese.“ Als er sieht, dass sich Leon den Schläger schnappt, ist das Kurz-Interview abrupt beendet, Paul spielt mit. Marcel Barten freut sich: „Das ist das beste Zeichen, wenn der Trainer gar nichts sagen muss.“

Nebenan gibt’s eine Premiere: „Alle Bälle einsammeln, Gorilla-Tennis“, ruft Krystian Paterak. Tennis mit Pranke statt mit Schläger. Neugierig streift Benno den schwarzen Spezial-Handschuh über. „Man muss genau in der Mitte treffen und härter schlagen.“ Und erstmal Luft holen, alles gar nicht so einfach. Schon jetzt ist klar. Benno macht nächstes Mal wieder mit.