Velbert-Mitte. Bald kommen die Abrissbagger: Bis Mitte 2021 soll die Hertie-Ruine in Velbert verschwunden sein. Für die erste Zeit danach gib’s grüne Ideen.
Kaufen, abreißen, einem Investor übergeben – so sieht die Schrittfolge bei der Hertie-Ruine und ihrem Grundstück aus. Die Stadt Velbert hat diese Immobilie in 2018 für 3,3 Millionen Euro – und somit deutlich unter ihrem damaligen Verkehrswert – gekauft, in vier Wochen beginnt nunmehr ihr Abriss. Wer dann wie den dritten Schritt macht, ist allerdings noch absolut unklar. Die Stadt hat nämlich das schon angelaufene Investorenverfahren bzw. den zugehörigen Wettbewerb im Frühjahr gestoppt. Corona-Zeiten seien keine gute Zeit, um geeignete Investoren und Projektentwickler zu finden, sagt Bürgermeister Dirk Lukrafka. Nach seiner Auskunft wird sich der neue Rat wohl um den Jahreswechsel herum mit diesem Thema beschäftigen müssen. Er hoffe, dass ein Kino – so wie zuletzt zur Auflage gemacht – dann auch weiterhin auf der Agenda stehen werde.
Zuerst wird entkernt
Den Zuschlag für den Hertie-Abriss hat laut Stadt unter insgesamt 15 wertbaren Angeboten das Unternehmen „Prangenberg & Zaum“ (Viersen) erhalten. Los geht’s auf dem 7491 Quadratmeter großen Areal mit der Entkernung des Warenhauses sowie dem parallel dazu stattfindenden Abriss des Parkhauses; anschließend wird auch das Warenhaus abgebrochen. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende Juni 2021 abgeschlossen. Das zu bewältigende Volumen ist beträchtlich: 110.000 Kubikmeter umbauter Raum. Die Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro fördert zu 100 Prozent das Land.
Vorübergehend eine grüne und blühende Freifläche
An einen Neubau sei vor 2023 nicht zu denken, sagt Dezernent Jörg Ostermann. Bis zur Entwicklung des Geländes durch einen Investor werde die Fläche des Parkhauses mit Mutterboden aufgefüllt und mit einer ökologisch wertvollen Wildblumenwiese oder Staudenmischungen begrünt. Die Baugrube soll wahrscheinlich bestehen bleiben und entsprechend gesichert werden.
Schandfleck kostet viel Geld
Warum der Abriss nicht einfach aufgeschoben werde, bis der dritte Schritt nebst Zeitplan wirklich klar sei? „Das Objekt kostet Geld und Nerven, die Unterhaltung ist teuer“, antwortet Ostermann, führt Ausgaben für Steuern und Versicherungen an. Überdies sei es aber auch höchste Zeit, findet Lukrafka, dass diese Immobilie endlich verschwinde, und erinnert daran, dass das Kaufhaus bereits 2009 seine Pforten habe schließen müssen.