Velbert. Trotz vieler Taten gebe es in Velbert noch viel zu tun, meint Dirk Lukrafka. Der Bürgermeister-Kandidat der CDU führte schon 2014 mehr im Schilde
Quer durch Dirk Lukrafkas Wahlkampf-Faltblatt zieht sich ein Zeitstrahl. Angefangen von 2014, seinem Amtsantritt als hauptamtlicher Bürgermeister von Velbert, in der Mitte 2020, und dann – farblich abgesetzt – die vorausliegenden fünf Jahre. „Unser Velbert, viel getan – viel zu tun“ heißt es dort. Für ihn sei bereits bei seiner ersten Kandidatur klar gewesen, sagt der 51-Jährige, dass er nicht nur eine Amtsperiode anstrebe, wenn das Feedback positiv sei und die CDU ihn weiter trage. Beides sei gegeben, letzteres mit fast 90 Prozent der Mitglieder-Stimmen.
Mit Menschen zusammenkommen
Es sei ein „wunderschönes Amt“ und er sei mit viel Spaß bei der Sache, „man kommt schließlich viel mit Menschen zusammen und ist in allen Bereichen unterwegs“. Allerdings mache er immer wieder die Erfahrung, dass doch manchen Bürgern die mit der 1999 mit dem Abschied von der so genannten Doppelspitze aus Bürgermeister und Stadtdirektor eingetretene Veränderung nach wie vor nicht vertraut sei. Sie hielten die Aufgabe weiter für ein Ehrenamt.
Vieles hat zu lange gedauert
Entlang des vergangenen Zeitstrahl-Abschnitts sind Punkte vermerkt wie Glasfaserausbau-Start, Etat-Überschüsse und diverse Auszeichnungen. Vieles habe doch mehr Zeit gefressen als erwartet, resümiert der Jurist und Betriebswirt, der aus Gelsenkirchen stammt und hier in Velbert zunächst als Jurist bei den Technischen Betrieben und Stadtwerken gearbeitet hat, bevor er zum Fachbereichsleiter Finanzen und Kämmerer avancierte. Projekte wie Hertie, Forum Niederberg oder auch Modernisierung der Schulen könnten für seinen Geschmack gerne flotter über die Bühne gehen.
Ladenlokale beleben
„Wir wollen und müssen eine belebte Innenstadt haben“, formuliert der CDU-Bewerber seine aktuelle, nicht zuletzt Corona-bedingte „Hauptsorge“. Und zwar nicht nur in Mitte, sondern ebenso in Neviges, das oben auf der Agenda stehe, und in Langenberg, wo man den kulturellen Bereich „im Auge behalten, stärken und ausbauen“ wolle. Dazu gehöre auch die Belebung der Ladenlokale „mit Akzentuierung der Kunst“. „Es gibt einfach Veranstaltungen, die gut ins Bürgerhaus passen und nicht ins Forum.“
Beruf und Familie besser vereinbaren
Das übergeordnete Ziel lautet „Velbert Hand in Hand und gestärkt aus der Coronakrise steuern“. Lukrafka will zudem die Digitalisierung der Stadtverwaltung voranbringen, öffentliche Flächen zum Nutzen der Kernbereiche neu gestalten und ganz grundsätzlich den Rahmen schaffen, damit Eltern mit Kindern Beruf und Familie noch besser unter einen Hut bekommen. Der Familienvater selbst hat übrigens zwei Kinder.
Infrastruktur und Flächen relevant
„Für uns ist wichtig, Raum für Unternehmen zu schaffen“, führt der Amtsinhaber weiter aus; das betreffe nicht nur Flächen, sondern auch die Infrastruktur wie etwa das Breitbandnetz sowie Beratungsleistungen. „Wir werden uns künftig mehr um die kleineren Unternehmen sowie Handel und Gastronomie kümmern.“ So gebe es beispielsweise konkret das Vorhaben, ein lokales Online-Standbein für den Einzelhandel vor Ort zu etablieren.
Das C im Parteinamen ist ihm wichtig
Acht Kandidaten konkurrieren um das Amt
Am 13. September ist Kommunalwahl in NRW. In Velbert bewerben sich acht Kandidaten um das Amt des Bürgermeisters – mit dabei ist ein unabhängiger Kandidat. Um die Sitze im Velberter Stadtrat bewerben sich neun Parteien.
Außerdem werden Kreistag und Landrat gewählt. Sollte bei der Landrats- oder Bürgermeisterwahl durch keinen Bewerber eine absolute Mehrheit (50,1 Prozent) erzielt werden, so kommt es zwei Wochen später (am 27. September 2020) zu einer Stichwahl.
Bei der Umsetzung baut der Verwaltungschef nicht zuletzt auf seine Mitarbeiter: „Wir haben gute Leute im Rathaus, die die meisten Dinge selbst entwickeln.“ Die Kreativität innerhalb der Stadtverwaltung sei groß. „Die Hauptideen kommen aus dem Rathaus.“
CDU-Mitglied ist der Bewerber seit 2004, „weil die Partei Inhalte vertritt, die mir am nächsten sind. Zunächst finde ich aber vor allem das C wichtig.“ Die CDU habe das Land in den letzten Jahrzehnten gut durch Wirtschaftskrisen geführt. „Und sie versteht es, die Wirtschaftskraft Deutschlands sehr gut mit sozialer Ausgewogenheit zusammenzubringen.“