Velbert. Zu Strom, Gas und Wasser kommt als vierte Säule der Stadtwerke Velbert das Glasfaser-Angebot hinzu. Dessen Vermarktung beginnt jetzt.
Eigentlich wollte man es jetzt an der Kettwiger Straße richtig krachen lassen. Das fällt Corona-bedingt flach. Nicht jedoch der Grund für die abgesagte Fete, statt derer es lediglich eine Video-Botschaft des Chefs an die Mitarbeiter gab: Die Stadtwerke Velbert starten ab Montag, 20. April, die Vermarktung des Highspeed-Internets. Das Glasfaser-Angebot des lokalen Versorgers, das nach „StromBert“ und „GasBert“ konsequenterweise den Namen „ComBert“ trägt, startet unter dem Motto „Heute für morgen sorgen, damit wir alle verbunden sind“. Und es soll, wie Geschäftsführer Stefan Freitag ankündigte, neben den „drei sehr starken Säulen“ Strom, Gas und Wasser die vierte der Stadtwerke werden.
Projekt für die Region Velbert
Die Stadtwerke investieren für ihr „Highspeed-Angebot auf Glasfaser-Basis bis ins Haus“ – wohlgemerkt für die Region Velbert – nach eigenen Angaben 100 Millionen Euro. „Wir werden nicht die Renditezahlen der großen Unternehmen erreichen“, sagte Freitag, bejahte aber, dass man schwarze Zahlen schreiben werde. Die Investition zahle man natürlich nicht aus der Portokasse; die Stadtwerke seien aber „grundsolide aufgestellt“, so dass ca. bis zu 40 Prozent aus eigener Kraft gestemmt werden könnten: „Wir müssen uns also nicht alles leihen.“
Lebensadern für die Stadt
Das letztlich flächendeckende Glasfaser-Projekt, bei dem gebuchte und gelieferte Leistung „eigentlich überhaupt nicht voneinander abweichen“ würden, sei „in erster Linie Daseinsvorsorge“. Schließlich seien schnelle, leistungsfähige Datenautobahnen die Lebensadern für die Stadt der Zukunft und gerade in der heutigen Zeit Grundlage für Leben und Arbeiten.
Später dran als geplant
Los geht’s in den Ausbaugebieten von Neviges, Tönisheide und Teilen der Röbbeck. Ab Anfang Dezember können die Velberter dort ab 19,95 Euro im Monat mit 1000 Mbit/Sekunde surfen, telefonieren und fernsehen. „Wir wissen, dass die Erschließung länger gedauert hat, als wir es ursprünglich angekündigt haben“, räumt der Geschäftsführer ein. „Wir haben uns den Prozess nicht leicht gemacht, denn unser Ziel war es stets, zuverlässige und nachhaltige Kommunikationslösungen zu finden – dies ist uns nun gelungen.“ Nicht zuletzt gebe es alles aus einer Hand: bauen, Produkte anbieten und betreiben.
Hausanschluss beim Ausbau kostenlos
Digitales Kundencenter für den Dialog per Video
Von den ursprünglich geplanten Direktbesuchen in den Ausbaugebieten sehen die Stadtwerke wegen der Corona-Pandemie ebenfalls ab. Aber es gibt ab 20. 4. eine Reihe von Kontaktmöglichkeiten rund um „ComBert“. So wurde eigens das digitale Kundencenter „Dialog+“ installiert. Dort berät ein Expertenteam via Videoschaltung (www.stadtwerke-velbert.de/combert).
Telefonisch sind Mitarbeiter unter 02051 988-111 und per E-Mail an combert@stwvelbert.de erreichbar. Das Kundencenter in der Fußgängerzone Friedrichstraße bleibt vorerst weiter geschlossen.
Das „Super-Starter-Angebot“ sei das bundesweit beste, hebt Dirk Fieml hervor. Es sei immer das Ziel gewesen, Leistungen aus eigener Kraft und ohne Drittanbieter zu schaffen, so der Bereichs- bzw. Projektleiter Breitband. Dadurch habe man u. a. wesentlich größeren Einfluss auf die Produkte. Den Hausanschluss ans Glasfasernetz gibt’s während der Ausbauphase übrigens in der Regel unentgeltlich; danach kostet er 2500 bis 3000 Euro.
Insgesamt 40.000 Haushalte
Nachdem die verbliebenen Bereiche der Röbbeck (Nord und Süd) erschlossen sind, folgen die Stadtteile Birth, Dalbecksbaum und Kostenberg. Sie wurden wegen ihrer dichten Bebauung und der dortigen Wobau-Bestände ausgeguckt. Bis Ende 2021 wären somit etwa 15.000 Haushalte technisch erschlossen. Anschließend folgt schrittweise der weitere Ausbau vor Ort. Bis 2025 sind sieben weitere so genannte Cluster vorgesehen und damit die Versorgung von mehr als 40.000 Haushalten in Velbert. „Bis auf wenige weiße Flecken im ländlichen Bereich“, so Stefan Freitag, wäre damit alles abgedeckt.
Investition in die Zukunft der Stadt
Eine umfangreiche Kommunikationsinfrastruktur sei für Unternehmen und Privatleute von hoher Bedeutung”, sagt Dirk Lukrafka. Auf dem Weg zur Smart-City sei eine intelligente Vernetzung ebenfalls essenziell, so der Bürgermeister und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende. „Kurz zusammengefasst: Wir sprechen hier von einer Investition in die Zukunft der Stadt. Sie sichert wirtschaftliches Wachstum und erhöht ihre Attraktivität als Investitions-, Arbeits- und Wohnort.“