Velbert. Die Stadt Velbert hat erneut einen Heimatpreis für besonderes Engagement vergeben. Preisgeld gab es für gleich für drei Bewerber.
Der erste Platz des Heimatpreises 2020 wurde gleich zweimal vergeben: Über je 2000 Euro darf sich neben dem Theater „Kuhstall“ das Tierheim Velbert/Heiligenhaus freuen. „Die Verbindung mit Heimat passt, da haben wir viele Verbindungen in die Region“, findet die Vorsitzende Ilka Nofz und meint damit nicht nur die vielen Ehrenamtlichen, die mit Hunden spazieren gehen, mit Katzen schmusen und bei vielen anderen Tätigkeiten helfen.
Tierschutzverein freut sich über viel Unterstützung
„Und wir haben ein altes Gebäude mit Reparaturen, wir versuchen Handwerkeraufträge lokal zu vergeben.“ Die Unterstützung durch den Heimatpreis kann das Tierheim gerade in dieser Zeit gebrauchen: „Stadtfeste, wo wir uns vorstellen und Sachen verkaufen, fallen leider aus, ebenso wie unser Sommerfest oder der Adventsbasar“, bedauert die Tierschützerin und dankt gleichzeitig der breiten Unterstützung. „Leute rufen an und fragen, ob sie was tun könnten.“
Bürgermeister Dirk Lukrafka weiß um die Schwierigkeiten, mit denen der Tierschutzverein zu kämpfen hat: „Das Tierheim hat nicht nur Sorgen, sondern es ist eng mit Velbert verbunden und bietet vielen Tieren vorübergehend eine Heimat.“
Theater Kuhstall hat enge Bindung zu Langenberg
Eine besonders enge Verbindung zu Langenberg bescheinigt der Bürgermeister dem Theater Kuhstall, das vor 30 Jahren aus einer Elterninitiative entstand. Den Aktiven macht es nach wie vor große Freude, auf der Bühne zu stehen.
„Das Lachen in den Gesichtern der Kinder mitzubekommen ist Ansporn weiterzumachen“, bekennt Stefan Lindemann von der Laienspielgruppe, die sich einst an der Grundschule Kuhstraße zusammenfand. In diesem Jahr machte Corona einen Strich durch den Spielplan: „Einen Tag vor der Premiere schloss die Schule. Der Heimatpreis macht uns auf jeden Fall sehr, sehr glücklich,“ bekennt der Hobbyschauspieler.
Zweiter Preis für die Eisenbahn-Doku
Für Elmar Zielke, der zusammen mit Frank Jannusch für die Dokumentation „Abgehängt, die Geschichte der Niederbergbahn“ mit dem zweiten Preis bedacht wurde, ist Heimat von großer Bedeutung. Nicht nur weil er in Velbert verwurzelt ist, sondern weil die Verbundenheit durch das Sammeln von alten Postkarten und Fotos verstärkt wurde.
„Man findet immer wieder was völlig Neues. Ein Buch schreiben viele, aber ganz lokal einen Film drehen, das machte so noch keiner.“ Vor zwei Jahren beschäftigten sich die Filmemacher mit dem Altbergbau. „Ja, es gab tatsächlich Zechen in Velbert, aber es gibt nur wenig Material darüber.“
„Nach dieser ersten Dokumentation gab es dann die nächste über die Niederbergbahn, ein Dreivierteljahr haben wir daran gearbeitet. Je mehr man in den Akten liest, umso mehr kommt dazu und dann erstellt man ein Skript für den Film“, beschreibt Frank Jannusch das Vorgehen.
Preisgeld wird in Ausrüstung investiert
„Wir hatten für den Film über die Niederbergbahn Kosten von 5000 bis 6000 Euro. Das Preisgeld von 1000 Euro wird dementsprechend in die Ausrüstung gesteckt.“ Laudator Dirk Lukrafka wünscht sich, dass neue Geschichten aufgegriffen und erzählt werden.
Die Jury bestand aus Vertretern der Verwaltung und aller Fraktionen des Rates der Stadt Velbert. Im kommenden Jahr soll wieder ein Heimatpreis ausgelobt werden.
Gefördert vom Land NRW
Der Heimatpreis wird vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW gefördert und ging 2019 an die „Arbeitsgruppe ehrenamtlicher Mitarbeiter für Bodendenkmalpflege im Rheinland und Heimatforscher“, die sich der Erforschung und Präsentation lokaler Geschichtszeugnisse widmet.
Mit dem zweiten Preis wurden 2019 gleichzeitig die Bürgerbusvereine Langenberg und Neviges ausgezeichnet. Der dritte Platz ging an den Verein zur Förderung der Bücherstadt Langenberg.