Langenberg. Das Kuhstalltheater aus Velbert-Langenberg steht ab März wieder auf der Bühne: Das neue Stück hat die Gruppe aber schon einmal aufgeführt.

Alle haben schon einmal auf der Bühne gestanden. Manche nun schon zum 29. Male: die Mitglieder der Laien-Theatergruppe „Kuhstalltheater“. Traditionell vor Ostern führt das Ensemble ein Theaterstück auf – in diesem Jahr „Die kleine Hexe“.

Bereits Mitte September begannen die Vorbereitungen mit Proben für die Schauspieler und Schauspielerinnen, den Entwürfen und der Umsetzung der Bühnenbilder, dem Schneidern der Kostüme sowie dem Bühnen- und Kulissenbau. Jetzt stehen regelmäßig bis zu den Aufführungen Proben an.

Stück steht zum zweiten Mal auf dem Programm

Da stehen drei alte Weiber im Wald, der überzeugend böse gespielte Förster erwischt sie beim Holzsammeln. Doch statt sie zu verhaften, trägt er ihnen das Holz nach Hause. Was nur die Zuschauer sehen: Die kleine Hexe hat ihn verhext.

Helene Wordel als kleine Hexe und Anette Haupt als Abraxas üben neue Hexensprüche. Das Kuhstalltheater Velbert-Langenberg tritt ab März auf.
Helene Wordel als kleine Hexe und Anette Haupt als Abraxas üben neue Hexensprüche. Das Kuhstalltheater Velbert-Langenberg tritt ab März auf. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Die kleine Hexe“ ist das zweite Stück, das das Kuhstalltheater wiederholt aufführt. Bereits 1992 kam es schon einmal auf die Bühne. Heute wie damals war Uschi Kaes eine der Waldfrauen, die Holz sammelten. An dem Stück selbst hat sich nicht viel geändert, die eine oder andere Szene vielleicht – und vor allem waren die Hexen nicht so aufwendig kostümiert.

Umfeld der Schauspielgruppe ist hochprofessionell

Wer in den Pausenraum der Darsteller kommt – in dem außerdem die Kostüme angepasst und die Masken gestaltet und geschminkt werden –, muss feststellen, dass hier alles hochprofessionell zugeht. Von den Laienschauspielern bleibt „nur“ die Bezeichnung. Auch auf der Bühne haben die Akteure mit den Jahren Ausdruck und Mimik perfektioniert, so dass allein deshalb der Besuch lohnt.

Auch Erika Tietz war schon 1992 Waldfrau, darüber hinaus spielten beide – Kaes und Tietz – sogar noch als Hexen mit: „Damals mussten wir doppelt besetzen, da waren wir nicht so viele“, erinnert sich Tietz. Sie spielte vor 28 Jahren sogar drei Rollen.

Manch einer übernimmt Aufgaben auf und hinter der Bühne

So ambitioniert war Vera Neef nicht. Sie war damals in der Rolle der Frau Kranberg zu sehen: „Die Rolle hatte nur einen Satz!“ Neef wollte die kleinste Rolle und bekam sie. Auch ihr Mann Jochen ist seit Beginn dabei, war und ist überwiegend im Bühnenbau tätig. Aber auch er war schon mit kleinen Rollen auf der Bühne. Vera Neef erinnert sich: „Als unsere Tochter Julia im vierten Schuljahr war, da haben wir angefangen.“ Julia sitzt als Hexe gleich hinter der Mutter, ist so oder so nicht wiederzuerkennen.

Ursprünglich sollten die Kinder Theater spielen

José Almansa ist gleichfalls Gründungsmitglied, hat das Ensemble bis 2016 geleitet, Regie geführt, Bühnenbilder entworfen, Texte mit geschrieben und vieles mehr. „Unser Sohn war in der ersten Klasse. Damals stand an, einen Basar durchzuführen.“ Stattdessen sollte es zur Abwechslung mal ein Theaterstück geben. „Eigentlich war es gedacht, dass die Kinder auf die Bühne gehen. Dann haben wir gesagt, dass wir es mal anders herum machen.“ Die Aufführung sollte, wie der Basar, zu Weihnachten stattfinden: „Das schafften wir nicht. Seitdem findet es klassisch vor Ostern statt.“

Der Erfolg animierte zum Weitermachen

Premiere ist Mitte März

Die Premiere ist am Samstag, 14. März, weitere Aufführungen folgen samstags und sonntags am 21., 22., 28. und 29. März. Alle Vorstellungen beginnen um 15.30 Uhr im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums Langenberg, Panner Straße 34.

Der Kartenverkauf startet Mitte Januar auf www.kuhstall-theater.de, ab Februar in der Buchhandlung Kape, Hauptstraße 58. Kinder zahlen 4 Euro, Erwachsene 6.50 Euro.

Und aus einer wurden gleich drei Aufführungen, weil die Nachfrage von Beginn an so groß war. Nur ein Jahr habe man aussetzen müssen, weil 2011 das Haus eines Ensemble-Mitglieds brannte. Doch der „Sommernachtstraum“ kam im Jahr darauf auf die Bühne.

Fast 30 Jahre sind nun manche schon dabei, andere fangen gerade erst an: „Wir freuen uns, dass wir das Ensemble ein wenig verjüngen konnten“, informiert Stefan Lindemann. Was bislang unter dem Motto „Eltern spielen für Kinder“ stand, hat sich zu einem Familientheater weiterentwickelt, in dem Alt und Jung gemeinsam für Kinder und Familien spielen.

https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.eceHier stehen Menschen von zehn bis 76 Jahren auf der Bühne: Ein einmaliges Projekt, das seinesgleichen sucht. „Jetzt dürfen auch Kinder mitspielen, der ganze Habitus hat sich geändert“, bestätigt auch Svenja Neumann. Die 27-Jährige ist inzwischen auch schon seit zehn Jahren dabei, war gerade auf der Welt, als die kleine Hexe das erste Mal auf Langenbergs Bühne stand.