Langenberg. Jungen und Mädchen hatten Spaß beim Schnuppertauchen, das der TSC im Rahmen der Velberter „Ferienspaß für Kids“-Aktion angeboten hat.
Olaf Hafemeister geht die Listen durch und checkt, ob auch alle fünf da sind, die sich für das Schnuppertauchen im Nizzabad Langenberg gemeldet haben. Er fragt nach der Schuhgröße, die braucht er für die Schwimmflossen, und nach dem Schwimmausweis, den natürlich alle dabei haben. Der Kurs ist Teil des Ferienspaß für Kids, der von der Stadt Velbert gemeinsam mit lokalen Vereinen – hier mit dem TSC Langenberg – angeboten wird.
„Heute erlernen wir die Grundfähigkeiten des Tauchens“, sagt der großgewachsene Hafemeister und hält die Grafik eines Innenohrs hoch. Er fragt, ob denn jeder wisse, wie ein Druckausgleich funktioniert. Die fünf Kinder folgen seiner Erklärung: „Je tiefer ihr taucht, desto mehr Wasser drückt gegen euer Trommelfell. Damit es nicht reißt, müsst ihr euch die Nase zuhalten und ausatmen, bis es in euren Ohren knackt.“
Grundlegende Fertigkeiten werden vermittelt
Emma und Pia, beide zehn, schaudern, doch Hafemeister beruhigt die beiden. „Natürlich sehr vorsichtig und langsam.“
Dann wird sich umgezogen, abgeduscht und ins Wasser gesprungen. Doch für Hafemeister geht es heute leider nicht in die Fluten. Der 50-jährige Tauchlehrer und Jugendwart des Tauchsport-Clubs Langenberg, der seit 2002 regelmäßig taucht, führt die kurze Ausbildung erst nächste Woche Dienstag fort. „Da tauchen wir dann mit Drucklufttauchgeräten und können ungefähr 20 Minuten unter Wasser bleiben“, erzählt er. Ein Auffüllen der Atemluftflaschen im Verein koste etwa drei bis fünf Euro.
An seiner Stelle leitet heute Dirk Keinhorst, 59, zusammen mit Lisa Pramann, 34, das Programm, das seit sechs Jahren in den Ferien stattfindet. Er selbst ist Tauchtrainer und seit 1999 dabei. Lisa hilft ihm heute dabei, den Kindern grundlegende Fertigkeiten wie den Umgang mit der Tauchermaske oder den Flossen, beizubringen.
Fast alles beim Tauchen wird durch die Atmung geregelt
„Wenn du den Kindern zeigst, dass beim Tauchen fast alles durch die Atmung geregelt wird, verlieren sie die Angst“, meint Keinhorst und spuckt in seine Tauchermaske. Emma verzieht das Gesicht, doch er erklärt ihr, dass ohne Speichel, die Gläser beschlügen. Die erste Disziplin ist das Apnoetauchen, also ohne Hilfsmittel unter Wasser zu gehen. Ein Schnorchel ist trotzdem erlaubt und die Aufgabe ist, kurz unterzutauchen, wieder aufzusteigen, das Wasser im Schnorchel mit einem Luftstoß auszupusten und langsam wieder einzuatmen. Die Kinder lernen schnell.
Die Schwimmflossen kommen zum Einsatz
Kurz darauf geht es schon in den tiefen Bereich des Beckens. Hier kommen die Schwimmflossen zum Einsatz. Es sei wichtig, so Keinhorst, die Flossen gleichmäßig zu bewegen. „Und die Beine müssen ausgestreckt bleiben und dürfen nicht gebeugt werden“, fügt Hafemister hinzu. Tristan, 13 Jahre alt, macht das vor. Er schwimme selbst im Verein und manchmal würde dort auch getaucht werden. Auch Sevgi, 12 Jahre alt, schwamm früher im Verein und ist heute beim DLRG.
„Ruhig werden, einatmen und doppelt solange ausatmen“, sagt Keinhorst und gibt kurz darauf das Startzeichen. Die fünf schwimmen, knapp unter der Wasseroberfläche, die 25 Meter bis zum gegenüberliegenden Beckenrand und verschnaufen dort. Im Anschluss spielen die Teilnehmer noch eine Runde Unterwasser-Frisbee und freuen sich schon auf nächste Woche, wo es mit den Tauchgeräten dann richtig los geht.
Regelmäßiges Tauchtraining
Das Tauchtraining des TSC-Langenberg für Kinder und Jugendliche findet regelmäßig jeden Dienstag von 17 bis 18 Uhr und Freitag von 20 bis 20.45 Uhr statt.
Der Druck an der Erdoberfläche beträgt ein Bar. Bei zehn Metern Wassertiefe steigt der Druck auf das Doppelte.
„Wir wollen die Kinder fürs Tauchen begeistern“, sagt Hafemeister. „Natürlich ist ein langes und intensives Training wichtig, aber die Erfahrungen, die man im Meer unter Wasser macht, sind einzigartig und lohnen sich definitiv“.