Langenberg. Die Vereinigte Gesellschaft hat ihren restaurierten, großen Saal offiziell im feierlichen Rahmen vorgestellt. Die Gäste zeigten sich beeindruckt.
Die Besucher, die am Sonntagmorgen nicht zuletzt durch den flotten Saxofonklang von Matthias Bartylla in den frisch renovierten Saal der Vereinigten Gesellschaft (VG) gelockt wurden, staunten nicht schlecht: Die gute Stube von Langenberg kam ihnen vertraut und doch ganz anders vor.
Was auffällt: Der große Saal ist heller geworden. Das liegt daran, dass die einst gelben Wände jetzt weiß sind und die Zwischendecke verschwunden ist. Über den Rundbogenfenstern sind Oberlichter zum Vorschein gekommen, die zusätzlich mehr Tageslicht einlassen.
Prachtvoll verzierte Decke
Nach der Begrüßung durch Ralf Konschak, dem ersten Direktor der Vereinigten Gesellschaft (VG),, konnten die Gäste aus vielen Langenberger Vereinen den neuen Saal auf sich wirken lassen. Als Martin Stürtzer, Kirchenmusiker an der Alten Kirche, zum Beethovenjahr eine Sonate des Bonner Komponisten zum Besten gibt, wandern viele Augenpaare an der Decke und den Säulen mit den reich verzierten Kapitellen entlang.
Ein steiniger Weg
Anschließend erzählt Ralf Konschak von dem steinigen Weg, der zurückgelegt werden musste, bis der renovierte Saal den Vereinen der Stadt nach monatelanger Bauzeit nun wieder zur Verfügung stehen kann. „Sie haben die Möglichkeit zum Gestalten. Es ist uns eine Verschönerung und Verbesserung gelungen. Jeder kann unser Gebäude über unseren Pächter Herrn Linke nutzen.“
„Langenberg ist wie Tübingen - nur in Schiefer“
Es sei eine reizvolle Aufgabe und Ehre gewesen, diese Renovierung durchzuführen, betont Dr. Florian Baltzer. Der Wuppertaler Architekt zeigt sich zudem überrascht, dass der Ortskern der Stadt so gut erhalten ist: „Langenberg ist für mich wie Tübingen – nur in Schiefer.“
Komplett erhaltenes Gebäude aus dem Jahr 1898
Fasziniert war er, laut eigener Aussage, von dem Gebäude der VG, das aus dem Jahr 1898 komplett erhalten ist. Er hatte in der Mitgliederversammlung im Januar dafür plädiert, den Saal wieder herzustellen. Eine Mehrheit dafür kam allerdings erst nach heftigen Diskussionen zustande. Als Anfang März mit den Arbeiten begonnen worden war, hatte es viele Überraschungen gegeben, die ein so altes Bauwerk nun mal bereit hält.
Fachbetrieb hat Zierelemente rekonstruiert
Ein Fachbetrieb aus Solingen hat die ansatzweise vorhandenen Zierelemente rekonstruiert. „Es war sehr spannend, ein so altes Handwerk zu erleben“, schwärmt der Planer und auch das fertige Ergebnis beeindruckt ihn sehr. „Es herrscht eine sehr heitere Atmosphäre. Vorher konnte man nicht von einer Beleuchtung sprechen, es waren nur Wandlampen vorhanden, jetzt gibt es wieder richtige Kronleuchter. Sie können den Saal vielseitig einsetzen, zum Beispiel für Konzerte, Seminare, Hochzeiten und andere Feiern.“ Sein Fazit: „Es hat sich gelohnt.“
VG-Direktor Konschak ergänzt: „Es ist im unteren und oberen Teil das gleiche Weiß verwendet werden, durch den Lichteinfall wirkt es manchmal etwas dunkler.“
Bürgermeister freut ich über Zusammenkommen
Bürgermeister Dirk Lukrafka hat sichtlich Spaß, dass er mal nach langer Zeit mal wieder unter viele Menschen kommt. „Dass man zusammenkommt, das ist der Kitt der Gesellschaft, und dafür steht die VG, und man sieht in diesen Zeiten, wie wichtig das ist. Der Saal war immer schon immer schön, jetzt erkennt man, wie viel Würde er und wie viel Würde die VG hat.“
Und Gastronom André Linke, zusammen mit seinem Bruder seit Jahren der Pächter, ist sehr stolz, das Haus zu bewirtschaften. „Dieser Saal ist ein Aushängeschild für die Zukunft, das wird uns eine Verpflichtung sein.“