Velbert. Der Spatenstich ist erfolgt, die Baugrube ausgehoben. Zehn todkranke Menschen sollen in zwei Jahren hier auf ihrem letzten Weg begleitet werden.
Ein großes Loch tut sich auf an der Ecke Oststraße/Kurze Straße. Die Baugrube ist fertig ausgehoben, am kommenden Montag (3. August) ist Baubeginn für das Hospiz- und Palliativzentrum Velbert. Am Donnerstag erfolgte der offizielle Spatenstich mit Bauherrn, Architekt und Bürgermeister.
Zeitplan bislang eingehalten
Nachdem die Baugrube 14 Tage lang ausgehoben wurde, soll bis Ende des Jahres der Rohbau stehen, Mitte 2022 sollen die ersten Zimmer im Hospiz bezogen werden. „Wir liegen bislang gut in der Zeit und auch der finanzielle Rahmen wird eingehalten“, lobte Pfarrer Peter Jansen, der Vorsitzende des Hospizvereins, beim Spatenstich. Rund sieben Millionen Euro soll der L-förmige Bau kosten.
Ursprünglicher Plan wurde verworfen
Ursprünglich hatte der Hospizverein den Bau auf einem Grundstück an der Cranachstraße geplant, doch diese Pläne zerschlugen sich. Mit der evangelischen Kirchengemeinde einigte sich der Verein dann über das Grundstück neben dem Gemeindehaus an der Oststraße, es wurde für 60 Jahre von der Gemeinde gepachtet. Architekt Michael Krieger lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt Velbert. Die Baugenehmigung sei schnell und ohne Probleme erteilt worden. Bürgermeister Dirk Lukrafka zeigte sich erfreut über die Einigung zwischen Gemeinde und Verein: „So entsteht der Bau mitten in der Stadt. Das Hospiz soll da sein, wo das Leben ist.“
Neubau besteht aus zwei Baukörpern
Selbstbestimmter Abschied
Hospizarbeit bedeutet sterbenden Menschen einen würdigen und selbstbestimmten Abschied zu ermöglichen. Das kann im Rahmen einer ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung sein, die in den eigenen vier Wänden erfolgt.
Wenn eine solche Lösung nicht mehr realisierbar ist, kann eine Unterbringung in einem stationären Hospiz sinnvoll sein.
Der Neubau besteht aus zwei Baukörpern, die das stationäre Hospiz, den Hospizverein Niederberg mit Büro- und Konferenzräumen sowie einen Standort der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung Niederberg (SAPV) beherbergen werden.
Zehn Appartements
Das Hospiz bietet zehn Appartements mit barrierefreiem Bad und Terrasse oder Balkon plus Übernachtungsmöglichkeit für Angehörige. Aller Zimmer werden mit Telefon- und Internetanschluss, einer Rufanlage und einem Fernseher ausgestattet. Der Garten ist von allen Zimmern im Erdgeschoss aus unmittelbar zugänglich und kann bei schönem Wetter zum Ausruhen und Entspannen genutzt werden. Darüber hinaus sind ein Raum der Stille, ein Pflegebad, ein offener Koch- und Essbereich, mehrere Aufenthaltsräume sowie ein Multifunktionsraum geplant.
Das neue Hospiz in Velbert wird dringend benötigt. Es gibt nur im Südkreis eine Einrichtung und so ist das Angebot im Kreis Mettmann knapp. Allzu oft, so der Hospizverein, komme es vor, dass Menschen, die einen Platz dringend benötigten, keinen fänden. Mit dem neuen Hospizzentrum könne sich das nun nachhaltig ändern und es werde ein umfassendes Angebot aus stationärer und ambulanter Betreuung geschaffen.
Enge Verflechtung
Die enge Verflechtung aller Dienste gewährleiste eine optimale pflegerische und medizinisch-soziale Versorgung unter einem Dach. Durch die Kombination aus flexibler Versorgung zu Hause und anschließendem stationären Angebot könne eine kontinuierliche und hoch spezialisierte Betreuung der sterbenden Menschen gewährleistet werden.
Spenden gesucht
Das neue Haus finanziert sich ausschließlich über Spenden. Obwohl der Verein das Geld für die Baukosten bereits fast zusammen hat, würde er sich über weitere Spenden freuen. Denn schließlich braucht das Haus auch Möbel.
Spenden an die Sparkasse HRV, IBAN: DE 50 3345. 0000 026033415, Verwendungszweck: Hospiz Velbert.