Velbert. . An der Cranachstraße sind zehn Appartements geplant. Neubau bietet auch Platz für den Hospizverein und SAPV-Mitarbeiter. Projekt kostet rund neun Millionen Euro. Es fehlen noch Spenden.

  • Hospizverein hat eine feste Option auf Grundstück an der Cranachstraße
  • Neubau beherbergt zehn Plätze sowie Hospizverein und SAPV-Mitarbeiter
  • Für das neun Millionen Euro teure Vorhaben werden noch Spenden gebraucht

An der Cranachstraße soll ein stationäres Hospiz- und Palliativzentrum errichtet werden. Die Pläne des Hospizvereins Niederberg, dessen ehrenamtliche Mitarbeiter schon seit mehr als anderthalb Jahrzehnten Menschen in ihrer letzten Lebensphase ambulant begleiten, sind bereits sehr weit gediehen: Der Baubeginn ist für 2018 vorgesehen und die Eröffnung für das folgende Jahr.

Die Arbeit bekomme jetzt ein stationäres Standbein. Man besitze eine feste Option auf das Grundstück und verfüge dank des Erbes des Tönisheiders Ulrich Müllenbach auch über einen bedeutenden Grundstock für das Vorhaben. Zudem habe man bereits einen weiteren Großspender gefunden, berichtete Peter Jansen bei der Projekt-Präsentation. „Jetzt wollen wir unseren Hut in den Ring werfen.“

Bedarf ist größer als das Angebot

Man brauche noch weitere finanzielle und auch ideelle Unterstützung, sagte der Vereinsvorsitzende. Bürgermeister Jan Heinisch hätte das Zentrum gerne in Heiligenhaus gesehen, doch die Entscheidung sei getroffen: „Es soll seinen Platz in der Mitte Velberts finden.“

Genauer gesagt: Auf rund 3200 qm an der Cranachstraße 36 a in Höhe der Dürerstraße, wo sich noch eine alte Fabrik befindet. Nach Auskunft des Velberter Büros „Dr. Krieger Architekten“ bleiben die Wohnhäuser direkt an der Cranachstraße stehen; der schmale Durchlass wird Michael Krieger zufolge künftig die Zufahrt für das „Ulrich-Müllenbach-Haus“, das als U-förmiger Winkelbau konzipiert ist.

Hospizplätze sind knapp. Aktuell stehen im Kreis Mettmann lediglich 13 Betten zur Verfügung; Bedarf gibt es nach Vereinsangaben hingegen für mindestens 25. Mit dem Neubau kommen zehn weitere hinzu. Denn das Hospiz bietet zehn Appartements mit barrierefreiem Bad und Terrasse bzw. Balkon zuzüglich Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige. Doch das neue Projekt umfasst noch weitaus mehr.

Denn es besteht aus drei Baukörpern nebst Tiefgarage und Innenhof, in denen außer dem Hospiz der Hospizverein sowie die SAPV (Spezialisierte ambulante palliative Versorgung) Niederberg und Mettmann Platz finden. Vorgesehen sind Büros für 50 bis 60 Mitarbeiter.

Eine solche räumliche Bündelung sei NRW-weit einzigartig, erklärte Vorstandsmitglied Wolfgang Tamm. Man wolle die Patienten so lange wie möglich zu Hause halten und betreuen, doch sei das „nicht immer in jedem Fall möglich“, berichtete Dr. Johann Campean. Der Palliativ-Mediziner sieht in der neuen Einrichtung nicht zuletzt den Vorzug, dass es keine Brüche und wechselnden Bezugspersonen gibt.

Das Bauvolumen wird auf ca. neun Millionen Euro beziffert; Spendenbedarf besteht laut Jansen noch für eine Lücke von etwa zwölf Prozent. Die Offers-Kompeneï verkleinerte sie gleich bei der Präsentation um 650 Euro mit der Kollekte ihres Mundart-Gottesdienstes. Wer weitere gute Ideen hat oder selbst spenden möchte, erreicht den Hospizverein unter (02051)20 79 41 (E-Mail an info@hospizverein-niederberg.de).