Velbert. Die Wobau steckt dieses Jahr in Velbert 4,1 Millionen Euro in die Modernisierung ihres Bestandes. Im Bereich Kastanienallee gibt’s neue Pläne.
Das Jahr 2020 steht bei der Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) Velbert in erster Linie unter dem Vorzeichen von Investitionen in den Bestand. Ein Teil dieser Vorhaben – etwa der Fassadenanstrich Rheinlandstraße 6 bis 12 oder auch die Modernisierungsmaßnahme Steeger Straße 1 – sind bereits fertiggestellt, andere wiederum laufen aktuell oder stehen gar noch in den Startlöchern. Insgesamt 4,1 Millionen Euro steckt das Unternehmen heuer in Modernisierung und Erneuerung. Hinzu kommen nach Auskunft von Michael Küpper weitere 1,1 Millionen für laufende Instandhaltungsarbeiten.
Im Sommer geht’s an der Schulstraße los
Noch im Sommer, so berichtete der Geschäftsführer (seit Januar 2018) im Gespräch mit der WAZ weiter, beginnt in der Schulstraße 40 bis 44 das mit 1,85 Millionen Euro mit deutlichem Abstand teuerste Modernisierungsvorhaben. Die dort in den 60er Jahren errichteten Mehrfamilienhäuser mit zusammen 36 Wohnungen bekommen eine Dach-, Elektro- und Heizungserneuerung nebst Wärmedämmung; hinzu kommen neue Balkone, Fenster und Eingangstüren.
Zentral heizen und Warmwasser aufbereiten
Ähnlich viele Jahrzehnte haben im Komponistenviertel mittlerweile die Wobau-Häuser Lisztstraße 7, 8 und 9 auf dem Buckel. Dort werden zurzeit Zentralheizungen nebst einer ebenfalls zentralen Warmwasser-Aufbereitung eingebaut, die die bisherigen Gas-Thermen ablöst. Im Objekt Steeger Straße wurden Dach, Elektroinstallationen und Heizung erneuert; hinzu kamen eine Wärmedämmung und neue größere und auch mehr Balkone.
Arbeitsliste ist lang
Stadtweit – „Da, wo es nötig ist“ – stehen darüber hinaus etliche weitere Objekte auf der Agenda. Die Liste der Arbeiten bzw. Aufträge beginnt mit dem Keller- und Treppenhausanstrich, geht weiter mit Elektroinstallationen im Keller und dem Herrichten von Waschküchen sowie von Bädern im bewohnten Zustand und reicht bis zu Verbesserungen des Wohnumfeldes bzw. der Außenanlagen.
Sanierung bei Leerzug und Wechsel
Wobau steht für große Firmen bereit
Die Wobau treibt derzeit die Digitalisierung ihrer Verwaltung mit insgesamt 35 Arbeitsplätzen voran. Davon werden im zweiten Schritt auch die Mieter etwas merken. Voraussichtlich 2021 gibt es eine Wobau-Mieter-App, gehen dann auch Übernahme und Übergabe von Wohnungen digital über die Bühne.
Überdies hat das Unternehmen die Fremdverwaltung ausgeweitet und betreut jetzt u. a. auch Objekte der Stadtwerke Velbert sowie der Sparkasse HRV. „Das ist durchaus etwas“, sagt Geschäftsführer Küpper, „was wir noch weiter ausbauen wollen.“ Man stehe für große Firmen bereit.
„Nach einem Leerzug bzw. bei einem Mieterwechsel“, fügt Michael Ratz hinzu, „wird jeweils vergleichsweise aufwändiger saniert.“ In diesem Jahr, so der Wobau-Fachmann für Verkauf, Marketing und Projekte weiter, beabsichtige man bei etwa 65 Wohneinheiten z. B. die Bäder zu modernisieren, Anstreicher-, Maler- und Elektroarbeiten durchzuführen. „Eben das ganze Programm“, sagt Küpper. Dafür seien 1,3 Millionen Euro vorgesehen.
Neuen preiswerten Wohnraum schaffen
Einen Kurswechsel leitet die Wobau-Führung in dem Bereich Kastanienallee ein, wo bereits eine SKFM-Kita in Betrieb ist und die neue fünfzügige Grundschule ihrer Vollendung entgegen geht. Statt dort nämlich in erster Linie Doppel- und Reihenhäuser zum Verkauf anzubieten, so wie es bislang vorgesehen war, sollen nunmehr ausschließlich Mehrfamilienhäuser für den eigenen Bestand errichtet werden. Der Geschäftsführer spricht von 70 bis 80 Einheiten und ausdrücklich von preiswertem Wohnraum. So etwas habe die Wobau vom Volumen her seit 20 Jahren nicht mehr gestemmt. Allerdings müsse der bestehende Bebauungsplan geändert werden.
Lage auf dem Markt vor Ort entspannt
Den Velberter Wohnungsmarkt bewertet Michael Küpper „insgesamt als entspannt“. Sowohl preislich als auch hinsichtlich Angebot und Nachfrage: „Das hält sich in etwa die Waage.“ A propos: Das Wohnungsunternehmen hält sich zugute, hinsichtlich des durchschnittlichen Preises seines gesamten Bestandes noch unterhalb des aktuellen Mietzinses im sozialen Wohnungsbau zu liegen. Das seien 5,68 Euro/qm. Zum Verkauf hat die Wobau derzeit nur noch ein 840 qm großes Grundstück an der Friedhofstraße in Langenberg in petto. Es kann mit einem Einfamilienhaus bebaut werden.
Erstmals eine Kita errichtet
In 2020 hat es auch bereits eine Premiere gegeben: Die Wobau hat nämlich erstmals in ihrer Geschichte eine Kita gebaut und jetzt an der Brangenberger Straße eine fünfgruppige mit 100 Plätzen fertiggestellt. Von den Gesamtkosten in Höhe von 3,3 sind 2,7 Millionen Euro öffentliche Mittel; Träger ist die Stadt.