Velbert-Mitte. Beim Neubau der fünfzügigen Grundschule in Velbert werden bereits die ersten Wände gestellt. Das Gebäude ermöglicht moderne Unterrichtskonzepte.

Das Fundament für das Schulgebäude ist komplett fertig, die Bodenplatte ist in Teilen bereits drauf, erste Wände werden in diesen Tagen sogar schon gestellt, und in Sichtweite laufen auch die Gründungsarbeiten für die unmittelbar angrenzende Zweifachturnhalle. „Wir sind im Bau“, verkündet Andreas Sauerwein beim Ortstermin mit der WAZ an der Kastanienallee. Die künftige fünfzügige Gemeinschaftsgrundschule, die je nach Klassengröße Platz für gut 500 Jungen und Mädchen bietet, ist aktuell das mit Abstand größte im Bau befindliche Projekt des städtischen Fachbereichs Immobilienservice. Sauerwein leitet ihn.

Das Projekt kostet insgesamt rund 17 Millionen Euro. Bund und Land helfen mit Fördermitteln in Höhe von sechs Millionen.
Das Projekt kostet insgesamt rund 17 Millionen Euro. Bund und Land helfen mit Fördermitteln in Höhe von sechs Millionen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Der Start erfolgte im März mit den Erd- und Entwässerungsarbeiten, die ursprünglichen Plänen zufolge eigentlich schon im letzten Jahr hätten beginnen sollen. Das Vergabeverfahren habe länger gedauert, heißt es erklärend. Das Besondere bei dem Projekt ist, dass das Team des Fachbereichs die Planung nicht selbst gemacht hat, sondern dass dieses – natürlich nach seinen Vorgaben – Sache des Auftragnehmers war.

Vorher alles genau beschreiben und festlegen

Den Zuschlag unter fünf Bewerbern hat die „Depenbrock Bau GmbH & Co. KG“ mit Sitz in Bielefeld erhalten. „Bevor der erste Stein gesetzt wird“, erläutert Sauerwein, „muss man aber auch wirklich alles sehr genau überlegen und entsprechend festlegen.“ „Was man nicht vorher beschreibt“, ergänzt sein Stellvertreter, Abteilungsleiter Manuel Villanueva-Schmidt, „bekommt man später nicht kostenneutral.“

Zwölf Monate traute sich niemand zu

Die Schule soll im kommenden Jahr nach den Sommerferien in Betrieb gehen. Das zunächst avisierte Zeitfenster für die Fertigstellung ist von zwölf auf nunmehr 18 Monate verlängert worden. Angesichts der boomenden Baukonjunktur mit der hohen Auslastung der zugehörigen Gewerke habe sich niemand getraut zuzusagen, das wirklich in bloß einem Jahr zu schaffen, berichtet Villanueva-Schmidt.

Drei alte Standorte werden frei

Die neue Schule – der endgültige Name ist noch offen – fungiert als Ersatz-Neubau für die drei alten Grundschulen Ludgerus-, Albert-Schweitzer- und Sontumer Straße. An der Nordstraße wird nach erfolgtem Abriss eine neue Kita errichtet.

Für die beiden anderen Standorte Deller- und Sontumer Straße gibt es Überlegungen, sie für Wohnbebauung bzw. möglicherweise auch für eine Mischnutzung zu nutzen.

„Depenbrock“ fungiert als Generalunternehmer, wird im Fachjargon sogar „Totalübernehmer“ tituliert. Denn das Unternehmen plant, baut, wartet und prüft zudem in den ersten sechs Jahren die Technik der Schule, reinigt das Gebäude. Der „Riesenvorteil“ sei, so Sauerwein, dass man einen einzigen Auftrag vergebe und dann durchstarten könne. Sonst würden nämlich 20 bis 30 Einzelaufträge fällig. Über „Depenbrock“ ist er voll des Lobes: „Es läuft gut, ein sehr guter Auftragnehmer, sehr solide und viel Know-How.“

Fördersumme beträgt sechs Millionen Euro

Nach Angaben des Immobilienservice kostet das gesamte Vorhaben einschließlich Abbruch der alten Turnhalle, Planungskosten, Grundstücksaufbereitung etc. rund 17 Millionen Euro. Davon fördern Bund und Land insgesamt sechs Millionen Euro.

Manuel Villanueva-Schmidt (li.) und Andreas Sauerwein erläuterten das Bauvorhaben beim Ortstermin mit der WAZ.
Manuel Villanueva-Schmidt (li.) und Andreas Sauerwein erläuterten das Bauvorhaben beim Ortstermin mit der WAZ. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Vom Grundriss her sei die Grundschule so konzipiert, dass man dort moderne Unterrichtskonzepte realisieren und umsetzen könne, erzählt Manuel Villanueva-Schmidt. Der Weg gehe weg vom Klassenzimmer – die Räume messen übrigens 80 statt der üblichen 60 Quadratmeter – hin zu offenen Lernbereichen u. a. mit Differenzierungszonen und Teamstationen sowie unter Einbeziehung der Flure.

Auf Zuwachs ausgelegt

Es entstehe ein an modernen Schulkonzepten ausgerichtetes Gebäude, hatte Bürgermeister Dirk Lukrafka bei der Präsentation des Projektes gesagt. Es werde mit seiner Architektur gerade für kleine Kinder ein optimales Lernumfeld bieten. Inklusion und Barrierefreiheit seien voll umfänglich berücksichtigt. Und der Raumbedarf sei auf einen deutlichen Zuwachs im Ganztagsbereich ausgelegt.

Verkehrserschließung ist Sache der TBV

Im Umfeld der Baustelle geht’s ebenfalls voran. Unter Regie der Technischen Betriebe Velbert (TBV) ist in Sachen Verkehrserschließung die Verknüpfung mit der Friedrich-Ebert-Straße bis auf die Ampeln bereits erledigt; aktuell wird an der Ausweitung und dem Anschluss in Höhe Rheinland-/Akazienstraße gearbeitet.