Langenberg. Der Bücherstadt-Verein Langenberg sucht Ideen, um die Menschen mit Schmökern zu versorgen. Buchhändler Peter Kape ist vorsichtig optimistisch.

„Wir denken, genau jetzt möchten die Leute lesen“, sagt Isolde Marx. Genau deshalb würden sie und die anderen Ehrenamtlichen der Bücherstadt auch gerne aktiv werden. „Wir überlegen gerade: Wie können die Leute an Bücher kommen – und das klinisch rein“, sagt die 1. Vorsitzende des Vereins.

Eine Idee: Wer sich interessiert darf maximal zu zweit für etwa 15 Minuten in die Bücherquelle oder „Im Honnes“, stöbern und sich etwas aussuchen. „Dann müssen wir nur schauen, dass ein Mitarbeiter auch kassieren kann und wir dabei alle Hygieneregeln einhalten.“ Zumal sie auch niemanden dazu verdonnern könne, an der Kasse zu sitzen. „Wir machen das schließlich alle ehrenamtlich.“

Verein freut sich über Ideen aus der Bevölkerung

Der Verein Bücherstadt Langenberg

Seit 22 Jahren ist der Stadtbezirk Velbert-Langenberg offiziell Bücherstadt. Damit steht die Senderstadt in der Tradition der weltweiten Bücherstadt-Bewegung, die 1961 in Wales ihren Anfang nahm.

Seit dem haben sich auf der ganzen Welt mehr als 50 Städte und Dörfer dieser Bewegung angeschlossen. Getragen wird die Bücherstadt Langenberg von einem Verein, Vorsitzende ist Isolde Marx.

Der Bücherstadt-Verein ist zu erreichen über www.buecherstadt-langenberg.de, info@buecherstadt-langenberg.de oder 02052 925714.

Wenn aber eine Langenbergerin oder ein Langenberger „eine tolle Idee hat, wie wir die Bücher verbreiten können, dann stehen wir in den Startlöchern“, versichert Isolde Marx. Erreichbar ist die Bücherstadt über die Homepage www.buecherstadt-langenberg.de.

Über mangelnde Spendenbereitschaft kann die Vorsitzende des Vereins auch nicht klagen: „Im Lager kommen immer noch Anrufe an.“ Nur: Sie könne ihren Mitarbeiter nicht rausschicken, um die Kartons oder Kisten abzuholen. „Da kommt man sich einfach zu nahe, das geht nicht.“

Online-Angebot ist keine Option

Was für den Bücherstadt-Verein nicht in Frage kommt, ist ein Online-Angebot. „Nein“, sagt Isolde Marx, „das haben wir ja ganz bewusst nicht gemacht.“ So wolle der Verein die Menschen dazu bewegen, in die Stadt zu kommen und zu bleiben und neben Büchern auch noch andere Dinge zu besorgen.

Dementsprechend sind auch die Angebote der beiden Standorte. „Im Honnes“ biete, so nennt es Isolde Marx, ein „bewusstes Durcheinander“. Die Bücher sind nicht sortiert, die Leute sollen „wühlen, sich Zeit lassen und bleiben.“ Wer es aufgeräumter mag, geht in die Bücherquelle. Hier sind die Schmöker nach Sachgebiet und dann alphabetisch sortiert.

Eine schlechte Nachricht hat Isolde Marx aber leider auch für alle Bücherfreunde: Der für den 10. Mai geplante Büchermarkt fällt aus. Markt Nummer zwei ist für den 13. September angesetzt.

Buchhändler Kape freut sich über großen Zuspruch

Lesungen gehören in der Buchhandlung Kape in Velbert-Langenberg fest zum Programm. Die nächste am 23. April ist  nun aber verschoben worden auf September. Hier eine Aufnahme aus dem November 2017 mit WAZ-Kulturredakteur Lars von der Gönna und seinem Jugendfreund Werner Boschmann.
Lesungen gehören in der Buchhandlung Kape in Velbert-Langenberg fest zum Programm. Die nächste am 23. April ist nun aber verschoben worden auf September. Hier eine Aufnahme aus dem November 2017 mit WAZ-Kulturredakteur Lars von der Gönna und seinem Jugendfreund Werner Boschmann. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Vorsichtig optimistisch ist Buchhändler Peter Kape. Neben einem Lieferservice bietet er in Absprache mit dem Ordnungsamt Buchverkauf ab Ladentür an. „Ich bin angenehm überrascht“, sagt Kape. „Die Langenberger nehmen diesen Service gut an. Wenn das so bleibt, dann überstehe ich die Corona-Zeit.“

Verschoben hat er dagegen die für den 23. April geplante Lesung mit dem Autoren Horst Eckert. Neuer Termin ist Donnerstag, 10. September, gelesen wird im Alldiekunst-Haus an der Wiemersraße 3. Eckert wird dann aus seinem neuesten Politthriller „Im Namen der Lüge“ lesen.

Darin geht es um Melia Khalid, die in Düsseldorf für den Inlandsgeheimdienst arbeitet. Als ihr aus Antifa-Kreisen ein brisantes Geheimpapier zugespielt wird, glaubt ihre Behörde an das Erwachen einer neuen RAF. Doch Melia stößt auf Indizien, die sie an ihrer Quelle zweifeln lassen. Versucht jemand, den Geheimdienst zu manipulieren?

Ausfallen könnte die geplante Veranstaltung zum Welttag des Buches am 23. April von Hans Josef Altmann in der Buchmacherey an der Mühlenstraße. Er werde zeitnah informieren, verspricht Altmann.