Langenberg. Die Bücherstadt Langenberg macht sich Sorgen um die Finanzen. Dank privater Mittel und Unterstützung von Sponsoren bleibt die Kasse ausgeglichen.
Die Miete, die die Stadt Velbert inzwischen für alle Vereine erhebt, die städtische Räume nutzen, macht dem Verein Bücherstadt Langenberg schwer zu schaffen. Das wurde auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Vereins im Restaurant „Vier Jahreszeiten“ des Carpe Diem deutlich.
Kernpunkt des Berichts der Vorsitzenden Isolde Marx war die labile Finanzsituation 2018, unter anderem bedingt durch Lagermiete für die Räume an der Donnerstraße 13, die schon seit Juni 2017 an die Stadt Velbert bezahlt werden müssen. Persönliche Barmittel des Vorstands hätten für eine Überbrückung gesorgt, führte die Vorsitzende aus.
Dank an Bürgermeister, Landrat und TBV
Auch Landrat Hendele habe ein früheres Versprechen realisiert und die Arbeit des Vereins finanziell unterstützt. Dank verdiene zudem Bürgermeister Dirk Lukrafka, der sich im Rat dafür einsetzen wolle, den gekürzten Zuschuss der Stadt auf den alten Stand zu setzen. Ferner gelte den Technischen Betrieben Velbert Dank für Hilfen und Engagement.
Besondere Erwähnung fanden die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Bücherquelle, des Lagers und „Im Honnes“. Gerade der Literaturtreff, der einmal im Monat mit Ruth Scharf in der Bücherquelle veranstaltet wird, sei mit inzwischen mehr als 100 Veranstaltungen aus der Bücherstadt Langenberg nicht mehr wegzudenken. Die Büchermärkte im Mai und September seien gut besucht gewesen und die Aussteller hätten sich zufrieden gezeigt.
Rechnungsbericht bestätigt prekäre Situation
Die Bücherstadt-Bewegung
1998 wurde der Stadtbezirk Velbert-Langenberg auf Initiative der Stadt Velbert zur „Bücherstadt“ erklärt, in der mehrere Antiquariate Bücher, Grafik, Vintage-Fotografien und sonstige Arbeiten aus oder auf Papier anbieten.
Die Bücherstadt Langenberg steht in der Tradition der weltweiten Bücherstadt-Bewegung, die im Jahr 1961 begründet wurde, als der Buchhändler Richard Booth in der walisischen Kleinstadt Hay-on-Wye sein erstes Antiquariat eröffnete. Seitdem haben sich weltweit mehr als 50 Städte und Dörfer dieser Bewegung angeschlossen.
Der Rechnungsbericht der Schatzmeisterin Erni Wohlmann bestätigte in detaillierter Analyse und Aufstellung die prekäre finanzielle Situation des Vereins. Dank verschiedener Sponsoren sei allerdings für 2019 von einem ausgeglichenen Kassenstand auszugehen. Die Berichte der Kassenprüfer bestätigten eine korrekte Kassenführung, so dass der Vorstand einstimmig entlastet wurde.
Wie zu fast jeder Jahreshauptversammlung war auch eine Referentin zu Gast, dieses Mal war das Martina Mann, die Filmszenen aus ihren Regiearbeiten exemplarisch vorführte. In einer knappen Aussprache verwies Martina Mann auf Langenbergs exzellenten Anteil am Kulturimage der Stadt Velbert.
Die heimischen Stätten wie Eventkirche, Alldiekunst, Vereinigte Gesellschaft und Historisches Bürgerhaus seien für das kulturelle Ansehen die Stadt bedeutsam und unverzichtbar. Dazu zähle auch die Bücherstadt Langenberg.