Langenberg.
Es war ein großer Erfolg, obwohl dieser in der Form gar nicht angestrebt war: Der lebendige ökumenische Adventskalender, den die beiden Langenberger Gemeinden St. Michael und Paulus und die Evangelische Kirchengemeinde in diesem Jahr erstmalig organisiert hatten. Nicht angestrebt, weil es nicht um den Erfolg, sondern um den Sinn im Advent ging.
Rahmenbedingungen waren für alle gleich
Insgesamt hatten sich 23 Familien, Haus- oder Nachbargemeinschaften, kirchliche Organisationen wie die kfd-Frauen, die evangelische Begegnungsstätte Klippe 2, die Mary-Ward-Schwestern oder die evangelische Jugend daran beteiligt und jeweils einen Abend gestaltet. Die Rahmenbedingen waren für alle gleich: es sollte draußen stattfinden, vor einem adventlich gestalteten Fenster und jeder konnte sich Wort-, Bild-, Musik- und oder Gesangsbeiträge überlegen.
Selbst die Vorbereitungen gerieten schon zum Fest
Gitta Röcker hatte beispielsweise gemeinsam mit ihren neuen Nachbarn an der Aktion teilgenommen und schon jetzt ist für sie klar: „Wir machen auf jeden Fall wieder mit. Uns hat es total viel Spaß gemacht!“ Nicht nur der Abend selbst, auch die Vorbereitung gemeinsam mit der Nachbarsfamilie sei schön gewesen. Auch die hauseigene Nachlese. Alles wirke in ihr noch nach.
Manche haben gleich mehrere „Türchen“ besucht
Es gibt wohl niemanden, der alle Veranstaltungen besucht hat. Doch einige traf man immer wieder. So war Röcker selbst beispielsweise der Einladung gleich am ersten Advent bei Dickmanns gefolgt und sehr angetan: „Gleich die erste Veranstaltung bei der Familie Dickmann begann mit einem Akkordeonspiel, es gab Liedtexte und Vorträge: Es war sehr schön da oben“, erinnert sich Röcker. Auch im Garten der Familie Berlet gefiel es ihr.
Dort trat schon drei Tage später das CVJM-Blasorchester auf und spielte zu Weihnachtsliedern. Doch am „Barbara-Tag“ war auch die Heilige Barbara Thema und Gegenstand des geschmückten Fensters. Zwischen 20 und 50 Besucher kamen jeweils: Menschen aus der Nachbarschaft und den beiden Gemeinden, aber auch Freunde.
Kinder tragen zu den gelungenen Veranstaltungen bei
Auch viele Kinder und Jugendliche traf man überall – sogar mit eigenen Beiträgen. Jorik (9) begleitete beispielsweise auf der Gitarre „Oh du Fröhliche“. Gastgeberin Anette Müller hatte Memory-Karten mit Engelmotiven verteilt, über die sich Menschen finden und miteinander ins Gespräch kommen sollten. Es gab mit Sicherheit viele neue Begegnungen. Davon war auch Harald Grünendahl ganz begeistert.
Der Presbyter, der mit seiner Frau Suse, mit Barbara und Hartmut Berlet, mit Almut und Heinrich Holtbecker sowie Marianne Dickmann in dem Organisationsteam war, war bei insgesamt sechs Veranstaltungen: „Mir hat gefallen, dass es bei allen Gastgebern ein wirklich frohes Begegnen war. Alle haben sich in der Vorbereitung schon gefreut, als Gastgeber. Und auch im Nachhinein blieb der frohe Kontakt.“
Veranstaltungen dauerten zwischen 30 und 60 Minuten
Nachbar und Bekannte hatten tolle Gespräche, es blieben immer kurze Abende zwischen 30 und 60 Minuten inklusive des anschließenden geselligen Beisammenseins. „Es war überall schön gemischt ökumenisch“, begeistert sich Grünendahl. Und natürlich war er selbst auch Gastgeber und würde auch im nächsten Jahr gerne wieder mitmachen: „Es soll in dieser Form bleiben, im privaten Rahmen.“ Gerade das habe auch diese besondere Stimmung hervor gerufen.
Suse Grünendahl war sogar bei neun Veranstaltungen: „Ich wollte mir einfach ein Bild verschaffen, wie die Leute reagieren. Auf jeden Fall wollen wir weitermachen“, darin waren sich wohl alle Gastgeber einig. „Es ist unheimlich gut angenommen worden.“ Gerade in einer Stadt, in der es keinen zentralen Weihnachtsmarkt gibt, sei dieses unkonventionelle Angebot sehr gut angenommen worden: „Ich fand das toll!“
Fröhliche, lockere Stimmung an allen „Türchen“
Wiederholung für 2020 geplant
Aufgrund der überwältigenden positiven Resonanz haben die Organisatoren, das „Forum Ökumene“ der Gemeinden St. Michael und Paulus sowie der Evangelischen Kirchengemeinde Langenberg, schon jetzt beschlossen, dass es eine Wiederholung des „Lebendigen ökumenischen Adventskalenders“ im kommenden Jahr geben wird.
Wer sich der Aktion anschließen möchte, kann sich gerne bei den Hauptverantwortlichen melden: Barbara und Hartmut Berlet, Marianne Dickmann, Suse und Harald Grünendahl sowie Almut und Heinrich Holtbecker.
Wohl nicht jede habe die freie Wahl gehabt, scherzte Marlies Michels, deren Tochter Marie ein sehr schönes Adventsfenster mit dem Sterntaler-Mädchen gestaltet hatte. Als die Mutter das Märchen vorlas, ließ Marie aus dem darüber liegenden Fenster Goldtaler regnen. Pfarrer Volker Basse war wohl im falschen Märchen unterwegs, als er sie daraufhin als Goldmarie bezeichnete.
Fröhliche, lockere Stimmung, ein herzliches Miteinander, Begegnungen und Wiedersehen prägten jede der kurzweiligen Veranstaltungen, die alle sehr individuell und mit Herzblut vorbereitet waren. Alles ging leicht von der Hand, wie Gitta Röcker zurückblickt: „Wenn man es gemeinsam macht, ist es ja gar nicht viel Arbeit.“ - „Das war ein guter Griff“, fasste auch Harald Grünendahl zusammen.