Velbert. Die mögliche EU-Richtlinie zur Verminderung von Mikroplastik stellt für Velbert kein Problem dar: Die Stadt verwendet andere Füllstoffe.

Eine mögliche neue EU-Richtlinie sorgt derzeit bundesweit für Wirbel. Die Kommission prüft gerade, wie umweltschädliches Mikroplastik in der Umwelt verringert werden kann. Mikroplastik steckt unter anderem in Granulat, das für Kunstrasenplätze als Füllmaterial verwendet wird.

Die Sorge bei Sportvereinen ist nun groß, dass die Plätze bald nicht mehr genutzt werden dürfen. In Velbert allerdings besteht kein Grund zur Sorge, beruhigt Axel Wieneke, Projektleitung Sport bei der Kultur- und Veranstaltungs GmbH (KVV).

Der Sportplatz am Berg muss saniert werden.
Der Sportplatz am Berg muss saniert werden. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Auf die neuen Plätze kommt Kork

„Wir haben alle in den letzten Jahren sanierten Plätze ausschließlich mit Neu-Granulat aus EPDM in Kombination mit Sand verfüllt und kein Granulat aus alten Autoreifen, welches anschließend mit Kunststoff ummantelt wurde, verarbeitet.“ Die Stadt habe also „schon lange die Umweltaspekte im Rahmen der Möglichkeiten berücksichtigt.“

Bei den aktuellen Planungen und Ausschreibungen für die zu errichtenden und zu sanierenden Plätze „wurde bereits auf die angedrohte EU-Richtlinie reagiert und die Füllung mit Kork beauftragt“, erläutert Wieneke.

Anschaffungskosten in überschaubarem Rahmen

Die Anschaffungskosten für Kork bewegen sich derzeit laut Wieneke „in einem überschaubaren Rahmen.“ Allerdings sind Wartung und Pflege aufwendiger: „Das Korkgranulat ist deutlich leichter als das EPDM und neigt zum ,aufschwimmen’ bereits bei ,normalen’ Regenereignissen“, sagt Wieneke.

Das führe zu „nicht unerheblichen Verlagerungen des Fühlstoffes.“ Der müsse dann ergänzend zur Regel-Pflege der Plätze zurück auf das Spielfeld verteilt werden. Außerdem gehe Material verloren, da Kork auch vermehrt in die Kanalisation abgeschwemmt werde. „Kork ist ein natürlicher Rohstoff, unterliegt den natürlichen Zersetzungsprozessen und ist ein langsam nachwachsender Rohstoff“, so Wieneke. „Das führt dazu, dass Kork nur bedingt zur Verfügung steht.“ Seitens der Hersteller sei zur Zeit jedoch ausreichend Kork verfügbar.

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