Velbert-Mitte. Die Velberter Kita Niederzwerge feiert ihren 25. Geburtstag. Zwei Mitarbeiterinnen sind von Anfang an dabei. Gefeiert wird mit einem großen Fest.
Wohin mit den Kindern während der Arbeitszeit? Dieses Problem ist gar nicht so neu. Denn schon vor 25 Jahren standen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Niederberg genau vor dieser Frage. Die Lösung: Einige von ihnen gründeten einen Elternverein und der wiederum öffnete am 1. August 1994 eine Kindertagesstätte in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus, das damals noch in kommunaler Trägerschaft betrieben wurde.
Nicht immer lief alles glatt
Von Anfang an dabei ist Elisabeth Schmidt, heute Leiterin der Einrichtung. Sie freut sich, dass die Kita in knapp drei Wochen nun schon den 25. Geburtstag feiern wird. Denn die Zeiten waren nicht immer rosig.
„2015 sind wir fast in die Insolvenz gerutscht“, erinnert sich Elisabeth Schmidt, eine von zwei Kolleginnen – die andere ist Monika Breidenbach –, die von Anfang an im Team dabei ist. Grund dafür sei das Kibiz – das Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz) – gewesen.
Eltern, Erzieherinnen und Zweckverband setzten sich ein
„Unser Dachverband, der Paritätische, hat uns in dieser Zeit sehr gut unterstützt“, erinnert sich Schmidt. Etwa mit Beratung. „Die haben damals festgestellt, dass wir gut gewirtschaftet haben und nichts für die prekäre Situation konnten.“ Damit die Kita weiter machen konnte, „haben wir Wege gesucht und gefunden“, berichtet die Kita-Leiterin: Der Zweckverband habe geholfen, die Eltern freiwillig die Beiträge erhöht und die Erzieherinnen hätten auf das Weihnachtsgeld verzichtet. Das reichte, die Kita gibt es weiterhin.
Ärger über geplantes Kita-Gesetz
Doch Besserung sieht Elisabeth Schmidt nicht, auch das neue Gesetz, dass derzeit in Arbeit ist, werde nicht viel ändern: „Personell wird sich nichts tun, der Fachkräftemangel damit nicht behoben. Auch der Sanierungsstau wird bleiben.“ Und richtig ärgerlich wird sie, wenn es um die Kita-Gebühren geht: „Es kann doch nicht sein, dass die innerhalb eines Bundeslandes von Stadt zu Stadt unterschiedlich sind. Das hat für mich nichts mehr mit sozialer Gerechtigkeit zu tun.“
Viele positive Erlebnisse in 25 Jahren Kita
Aber Elisabeth Schmidt will sich nicht nur ärgern. Ein Vierteljahrhundert Kita-Geschichte bietet auch reichlich positive Erlebnisse, an die die Leiterin der Niederzwerge gerne zurückdenkt. „Das Arbeitsklima ist hervorragend, der Kontakt zu den Eltern ist toll, was sicherlich auch an der Vereinsstruktur liegt.“ Dass sie mit ihrer Meinung nicht alleine steht, belegen zwei Beispiele: So sitzt im Vorstand ein Mitglied, dessen Kinder längst erwachsen sind. Und ehemalige Kita-Kinder kommen immer wieder als Praktikanten zurück. „Das zeigt mir, dass sich die Kinder bei uns wohlfühlen.“
„Es steckt viel Herzblut drin“
Das Programm des Sommerfestes
Das Sommerfest auf dem Gelände der Kindertagesstätte „Niederzwerge“ an der Robert-Koch-Straße 18 beginnt am Samstag, 6. Juli, um 14 Uhr.
Als Aktionen stehen eine Hüpfburg, Kinderschminken, ein Mitmach-Zirkus, eine Tombola und eine Vernissage an, Verpflegung gibt es von der Grillstation „Platz 13“, Mikas Eisbox, in der Cafeteria und die Getränke von Költerhoff.
Unterstützt wird das Fest außerdem noch vom Helios Klinikum und Foto Monhoff.
In der Kita Niederzwerge arbeiten neun Erzieherinnen, hinzu kommen wechselnde Praktikanten. Für das nächste Jahr sucht die Einrichtung eine FSJlerin.
„Ich freue mich auch darauf, beim Fest am 6. Juli einige Ehemalige wiederzusehen“, sagt Elisabeth Schmidt, die hofft, dass „die Kita noch ganz, ganz lange in dieser Form bestehen bleibt.“ Sie wohne in der Nähe und wenn sie in Rente gehe, „dann möchte ich mich freuen, dass es diese fröhliche Einrichtung trotz der ganzen Hindernisse weiter gibt.“ Es hänge schließlich „jede Menge Herzblut an dieser Kita.“