. Helios errichtet für 120 Millionen Euro einen Neubau und reißt das alte Haus dann ab. Geschäftsführung plant Erweiterung auf bis zu 550 Betten.

Das Krankenhaus-Gelände in der Losenburg hat einen Riesenvorteil. Es ist so weitläufig, dass Helios jetzt genau das macht, was die alte Geschäftsführung – als das Haus noch in kommunaler Hand war – so gerne getan hätte: Ein völlig neues Klinikum Niederberg bauen, mit Patienten und Personal dort einziehen und dann das alte komplett abreißen. Der Baubeginn soll im nächsten Jahr sein und der Einzug möglichst schon in 2021. So das Ziel.

Praktiker plant für die Nutzer

Es werde kein Gebäude „von der Stange“ hatte Dr. Niklas Cruse frühzeitig angekündigt. Das war im Sommer 2016, als er erst wenige Wochen Geschäftsführer des Helios Klinikum Niederberg war. Und jetzt liegt die für den Standort Velbert maßgeschneiderte Vorentwurfsplanung vor, die fortan noch ständig überarbeitet wird. „Das ist klasse organisiert“, lobt Cruse die Planung, sie sei absolut auf der Höhe der Zeit. Der Grundriss ähnelt einem doppelten H, es gibt eine klare Trennung zwischen Psychiatrie und Somatik. Platziert wird das Gebäude im südlichen Teil des Grundstücks, quasi längs der Stichstraße, an der sich die Elternschule und die Kita Niederzwerg befinden.

Stellen die Pläne für den Neubau vor: Stefan Bauer (links), Bau- und Projektsteuerung und Dr. Niklas Cruse, Geschäftsführer des Klinikums Niederberg.
Stellen die Pläne für den Neubau vor: Stefan Bauer (links), Bau- und Projektsteuerung und Dr. Niklas Cruse, Geschäftsführer des Klinikums Niederberg. © Alexandra Roth / Funke Foto Services

Die Vorentwurfsplanung ist hausgemacht, für sie zeichnet Stefan Bauer von der Helios-eigenen Bau- und Projektsteuerung (mit)verantwortlich. Er hat einen interessanten Werdegang, besitzt laut Cruse vor allem den großen Vorzug, dass er „als Praktiker mit Nutzern“ spricht.

Bauer war zuvor OP-Pfleger und -Koordinator. Er sagt: „Ich weiß genau, wo ich mit dem Bett hängenbleibe, wenn ich dadurch fahre, also plane ich doch gleich ganz anders.“

Haupteingang vis-à-vis des Parkhauses

Das Gebäude bekommt im Untergeschoss neben einer Küche auch eine komplett neue Technikzentrale, so dass die vorhandene obsolet wird. Das Erdgeschoss hat seinen Haupteingang vis-à-vis des Parkhauses, das Helios wiederum gründlich sanieren und evtl. um eine Etage aufstocken will. Zu ebener Erde werden u. a. Notfallzentrum, Röntgenabteilung, KV-Notfallpraxis, Endoskopie, Interventionszentrum und eine Sprechstunden-Ambulanz mit Untersuchungs- und Behandlungsräumen sowie voraussichtlich eine Notarztwache untergebracht.

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Bauer spricht von möglichst kurzen Wegen, sowohl für die Patienten als auch für die Mitarbeiter. Ins erste Obergeschoss zieht übrigens die gesamte „Hightech-Medizin“ (Cruse) ein. Bauer zufolge wird das neue Klinikum, für das Helios wohl bis zu 120 Millionen Euro vollständig aus Eigenmitteln investiert, insgesamt 45 000 qm Bruttogeschossfläche auf vier Etagen umfassen.

Das Haus hat aktuell laut Plan 473 Betten. Cruse plant hingegen mit „mindestens 500, wahrscheinlich eher 550 Betten: Wir rechnen mit mehr Patienten und wir bieten ja auch mehr Leistungen an.“