Velbert. Das Helios Klinikum Niederberg setzt ein neues Konzept im alten Gebäude um. Vom Brandmelder bis zur Wand – alles steht auf dem Prüfstand.
- Obwohl das Ende des Klinikums besiegelt ist, muss der neue Träger Helios beim Brandschutz nachrüsten
- Zwischen sechs und sieben Millionen Euro sollen in ein neues Konzept investiert werden
- Die wichtigsten Punkte sollen bis zum Sommer erledigt sein, derzeit werden Wände und Decken geprüft
Die Tage des alten Gebäudes des Helios Klinikum Niederberg sind gezählt – 2021 sollen Patienten und Mitarbeiter in einen Neubau umziehen. Damit der Betrieb im alten Krankenhaus – Baujahr 1978 – bis dahin weiter gehen kann, muss der neue Besitzer Helios allerdings noch kräftig in seine Taschen greifen. „Zwischen sechs und sieben Millionen Euro“ sind es nach Auskunft von Klinik-Sprecherin Jane Looden, die Helios in die Umsetzung eines neuen Brandschutzkonzeptes investiert, das im Februar 2016 vom Bauordnungsamt genehmigt wurde.
„Wir investieren, was gefordert ist – bis zum Tag X, wenn das Haus geschlossen wird“, sagt Johannes Hindenburg, im Klinikum zuständig für den Bereich Arbeitssicherheit. So wurden etwa bereits flächendeckend Brandmelder installiert. „Jetzt sind sogar die Vorräume der Nassräume damit ausgestattet“, sagt Ralf Dedden, Brandschutzbeauftragter des Klinikums.
Deckenplatten werden ausgetauscht
Auch die so genannte Bündelfunkanlage ist nachgerüstet. Mit ihr kommunizieren im Notfall die Feuerwehrmänner im Gebäude mit der Einsatzleitung vor dem Klinikum. „In einigen Bereichen des Gebäudes gab es keinen Empfang“, sagt Dedden.
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Bis alle Anforderungen aus dem neuen Konzept erfüllt sind, hat Dedden alle Hände voll zu tun. Die wichtigsten Punkte sollen aber bis zum Sommer erledigt sein. Derzeit tauschen er und sein Team an mehreren Stellen im Haus Deckenplatten aus, damit sie im Falle eines Brandes dem Feuer länger standhalten. „Besonders in den Bereichen, die verschiedene Etagen miteinander verbinden, müssen die Decken 90 Minuten aushalten“, erklärt der Brandschutzbeauftragte.
Im gesamten Gebäude prüft Dedden derzeit auch die Wände und Türen darauf, ob sie den im Brandschutzkonzept geforderten Sicherheitsstandards entsprechen. Auf den Stationsfluren und im Bereich um die Aufzüge werden zusätzliche Rauchschutztüren eingebaut. „Nicht die Flamme ist das gefährliche, sondern der Rauch“, sagt Dedden. Primäres Ziel sei es deshalb zu verhindern, dass sich Rauch ausbreite.
Training der Mitarbeiter
Das Klinikum setzt beim Brandschutz auch klar auf Prävention: „Die Sensibilisierung und das Training aller Mitarbeiter stehen am Anfang, die baulichen Gegebenheiten erst ganz am Schluss“, betont Dedden. „Wenn eine Evakuierung notwendig ist, dann ist vorher schon ganz viel schiefgelaufen.“
Die Feuerwehr ist für Brandschauen circa einmal im Jahr im Klinikum, um den Brandschutz zu beurteilen. „Bei bestehenden Gebäuden ist es immer schwierig, aktuelles Recht darüber zu legen“, gibt Rainer Jensen von der Feuerwehr Velbert zu Bedenken. Das letzte Mal war die Feuerwehr im Dezember 2016 vor Ort. „Klar, waren Mängel da“, sagt Jensen. „Aber wir legen die Latte auch sehr hoch.“ Wenn alle Änderungen der neuen Verordnung umgesetzt seien, hätte man aber laut Feuerwehr einen „guten Zustand“.
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