. Mehrere Selbsthilfegruppen haben das Klinikum nach der nicht ganz reibungslos verlaufenen Trennung von Gisela Laab verlassen.

  • Trennung zwischen Klinikum und der Leiterin der Selbsthilfegruppen verlief nicht reibungslos
  • Mehrere Gruppen haben das Klinikum verlassen, weil sie bei Laab bleiben wollten
  • Die Gruppen treffen sich nun einmal monatlich im Wohnprojekt Lange

Bis zum vergangenen Jahr war Gisela Laab im Helios Klinikum Niederberg als Leiterin für die Selbsthilfegruppen verantwortlich. Im Zuge von Umstrukturierungen gingen Klinikum und Laab jedoch getrennte Wege. Einige Gruppen schlossen sich nun der ehemaligen Leiterin an, verließen das Klinikum und tagen ab sofort im Wohnprojekt Lange an der Langenberger Straße 91.

Auch wenn Gisela Laab eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben hat, wird beim Besuch der Gruppe „Pflegende Angehörige“ schnell deutlich, dass die Trennung nicht ganz reibungslos verlief. „Uns wurde Gisela weggenommen“, ist Hannelore Thieme, die als Betroffene die Gruppe besucht, noch immer außer sich. Jahrelang trafen sich die Gruppen im Klinikum, ehe sie in einer Art Nacht- und Nebelaktion in die Noldestraße verlagert wurden. Angeblich aus Brandschutzgründen.

Miese Bedingungen am neuen Ort

Da sich die Noldestraße schnell als zu teuer erwies, sollten sich die Gruppen fortan in einem ehemaligen Schwesternhaus des Klinikums treffen. Die dortigen Bedingungen waren allerdings mehr als unzureichend: „Es war total dunkel, es gab keine Klingel und unser Gruppenraum war vielleicht 20 Quadratmeter groß. Dabei haben wir Gruppen von einer Stärke bis zu 20 Personen“, erläutert Laab die Problematik. „Ein untragbarer Zustand“, sagen sowohl Thieme als auch Waltraud Peveling, die ebenfalls Betroffene ist, unisono.

Unter diesen Voraussetzungen kam es zur Trennung zwischen Klinikum und Laab. Viele Gruppenmitglieder machten schnell klar, dass sie der einstmaligen Leiterin die Treue halten wollen. Der Kontakt zwischen Laab und Eva Lange vom Wohnprojekt kam mehr oder weniger zufällig zustande. Doch da die einladenden und großzügigen Räume der Tagespflege ab 17 Uhr ohnehin zur freien Verfügung stehen, erklärte sich Lange gerne bereit. Von der Arbeit Laabs zeigt sie sich beeindruckt: „Man muss viel Geduld und Mitgefühl aufbringen, dass die Leute einem so private Dinge erzählen. Hut ab davor.“

In eine ähnliche Kerbe schlagen auch die Besucher der Gruppe, die mit der Art und Weise, wie sich Laab seit Jahren um ihre Schicksale kümmert, mehr als zufrieden sind: „Ich besuche diese Gruppe seit zwei Jahren. Das Klima ist so gut und man hat ein Vertrauen zueinander aufgebaut. Deshalb kam ein Wechsel für mich auch nicht in Frage“, erklärt Peveling.

Insgesamt sechs verschiedene Gruppen betreut Laab nun weiterhin. Neben den „Pflegenden Angehörigen“ sind das die Gruppen „Herz“, „Darmerkrankung“, „Kontinenz“, „Blasenkrebs“ und „Kreativ“. Getroffen wird sich jeweils einmal monatlich. Sofern Interesse besteht, können laut Laab auch noch weitere Gruppen eröffnet werden. „Das wäre auch für mich kein Problem“, bestätigt Lange.