Sprockhövel. Sprockhövel ist da, wo die Radwege aufhören: Der Arbeitskreis Radverkehr will diesem Zustand resolut entgegenwirken, auch mit etwas Radikalität.
In Sprockhövel gibt es einen sehr engagierten „Arbeitskreis Radverkehr“, der sich für Verbesserung der Radmobilität in Sprockhövel einsetzt. Er arbeitet mit der Politik zusammen und hofft, dass möglichst bald einfachere und wenig kostspielige Maßnahmen zusammen mit der Stadt umgesetzt werden können - mindestens. Dabei sind die Ansichten im Arbeitskreis teilweise durchaus radikal.
Im Arbeitskreis heißt es: „Sprockhövel ist da, wo die Radwege aufhören“
Derzeit ist noch viel Zynismus zu spüren, wenn es im Arbeitskreis heißt: „Sprockhövel ist da, wo die Radwege aufhören.“ Dabei sind sich die Verfechter der Interessen der Radfahrerinnen und Radfahrer darüber im Klaren, dass das Mobilitätskonzept kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen definiert. Mit kleineren Maßnahmen könne sofort begonnen werden, andere seien in einem Zeitraum von bis zu zehn Jahren realisierbar, und größere bauliche Maßnahmen seien erst jenseits dieser Zeitspanne realistisch.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion hier auf Instagram unter auf Facebook – hier finden Sie uns.
Die Interessenvertretung der Radfahrenden wünscht sich eine Priorisierung des Radverkehrs. Dabei hält Britta Altenhain es für erforderlich, Streckenführungen zu klären - etwa diejenige von Haßlinghausen nach Schwelm und Gevelsberg.
Enteignung fürs Radwegenetz? Interessenvertreterin der Radfahrenden hält das für denkbar
Sie weist darauf hin, dass Fördermittel beantragt werden müssten. Auch Anträge für die Umwidmung einzelner Straßen als Fahrradstraße könnte man beim Land bereits beantragen. Sie sagt außerdem mit Blick auf die Streckenplanung, dass hier unter Umständen auch Gespräche mit Grundstückseigner geführt werden müssten, über deren Grund die geplante Strecke verlaufen soll. Denkbar sei es, auch beim Radwegenetz mit Enteignungen zu arbeiten, zieht sie Parallelen zur Wegeplanung im Bereich des Autoverkehrs.
Diesen Weg hält Sprockhövels Klimamanager Michael Sniegowski, der ebenfalls im „Arbeitskreis Radverkehr“ mitarbeitet, allerdings für nicht zielführend.
>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
Dirk Koriath sieht die Prioritäten bei der Entwicklung der Glückauf-Trasse: „Sie ist das Rückgrat des Radverkehrs in Sprockhövel“, erinnert er daran, dass die Strecke vor langer Zeit gebaut wurde und noch immer eher für die touristische Nutzung geeignet ist. Es gehe aber um die Ertüchtigung der Strecken für den Alltagsradverkehr, damit das Rad eine echte Alternative zum Autoverkehr sein könne. Das ist auch der Ansatz von Alfons Eilers, der für den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) im „Arbeitskreis Radverkehr“ mitarbeitet.
Lesen Sie auch:
- Sprockhövel: Wie Aldi künftig gegen Parksünder vorgehen will
- Warum die Stadt Sprockhövel keine GEZ-Gebühren mehr eintreiben will
- Wann in Sprockhövel Erdbeeren selbst gepflückt werden können
- Wo Junggesellen in Sprockhövel ihren Abschied feiern können
Drei- bis viermal pro Jahr trifft sich der Arbeitskreis, der kein beschlussfassendes Gremium ist. Er sieht seine Aufgabe darin, als „Ideenschmiede“ Anregungen an den Fachausschuss und an die Verwaltung in Sprockhövel weiterzuleiten. „Inwieweit unsere Vorschläge realisiert werden, hängt von der Bewertung der Verwaltung und einem politischen Beschluss des Ausschusses ab“, erläutert der Sprecher des „Arbeitskreises Radverkehrs“, Thomas Schwoerer-Böhning
Anregungen aus Gründungszeit des Arbeitskreises sind immer noch nicht umgesetzt
Nicht ganz glücklich ist der „Arbeitskreises Radverkehrs“ mit der Tatsache, dass Themen und Anregungen aus seiner Gründungszeit bislang immer noch nicht umgesetzt worden sind. Dazu gehört etwa die Öffnung von Einbahnstraßen für Radler oder die Errichtung eines Radfahrstreifens entlang der Bochumer Straße. Weitere Vorschläge, die der Arbeitskreis in den zurückliegenden Jahren eingebracht hat, sind der radfahrerfreundliche Umbau und die Sicherung der Querungen entlang der Glückauf-Trasse sowie die Errichtung von Abstellmöglichkeiten an zentralen Orten im Stadtgebiet.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Sprockhövel verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Auch den Bau zentraler Radverkehrsachsen in die umliegenden Städte fordert der „Arbeitskreis Radverkehr“. Eine Veränderung des Belags oder eine Verbesserung der Beleuchtungssituation seien – neben dem Heckenschnitt zur besseren Sicht – weitere Vorschläge für Verbesserungen im Interesse der Radmobilität.
Mit der Umsetzung erster Verbesserungen zu beginnen, ist das Ziel
Derzeit ist ein Gespräch des „Arbeitskreises Radverkehr“mit dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses, Gerd Fischer, geplant, um die Informations- und Kommunikationswege miteinander zu optimieren und mit der Umsetzung erster Verbesserungen zu beginnen.
>>> gibt es den „Arbeitskreis Radverkehr“ in Sprockhövel, der auf eine Initiative der Fraktion der Grünen zurückgeht. Wer sich für die Mitarbeit interessiert, kann sich mit dem Sprecher Thomas Schwoerer-Böhning in Verbindung setzen.. E-Mail-Kontakt über die Internetseite der Grünen: https://gruene-sprockhoevel.de/ueber-uns: