Sprockhövel. Mit Mitte 40 steht das Leben von Dana Häniche auf der Kippe. Ihre Leber wiegt inzwischen zehn Kilo. Nur durch eine Transplantation überlebt sie.
Dana Häniche hatte die Gnade einer zweiten Geburt. So könnte vielleicht das Ereignis bezeichnet werden, dass ihr vor bald sieben Jahren ein dringend benötigtes Spenderorgan bescherte. Die heute 51-Jährige litt an einer unheilbaren Krankheit, ihre Leber vergrößerte sich zuletzt zusehends und wog zehn Kilo. Heute ist Dana Häniche gesund. Die zweifache Mutter berichtet aus ihrem Leben.
Sie weiß seit ihrer Kindheit von der Krankheit
Dass Dana Häniche an einer unheilbaren Krankheit leidet, weiß sie bereits, seit sie ein kleines Kind ist. Es ist die polyzystische Nierenerkrankung. Eine Erbkrankheit, bei der es zur Bildung von flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen in beiden Nieren kommt. Bei Dana Häniche haben sich die Zysten auch in der Leber gebildet. Diese hat sich im Laufe der Jahre so vergrößert, dass es irgendwann hieß: Wenn Häniche keine neue Leber bekommt, wird sie sterben.
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Krankheit ließ Bauch wie bei einer Schwangerschaft anschwellen
Zwar hat sie die vergrößerte Leber im Laufe der Jahre immer weiter eingeschränkt, Bewegungen fielen ihr schwer, sie war oft abgeschlagen, doch sie hat sich nicht unterkriegen lassen, hat sogar in den Jahren 2001 und 2007 zwei Kinder zur Welt gebracht.
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2012 spürte die gelernte Bauzeichnerin, wie sehr ihr das kranke Organ zu schaffen macht. Seit dieser Zeit ist sie Patientin in der Uniklinik Essen. Das von Zysten übersäte Organ war so groß, dass Dana Häniche für Außenstehende wie eine Frau mit einem Schwangerschaftsbauch wirkte. 2017 wurde es dann richtig ernst: Sie musste auf die Spenderliste gesetzt werden, ohne neue Leber würde sie nicht mehr lange leben.
Rettende Operation in der Silvesternacht
Und schon am Ende dieses Jahres geschah das Wunder, auf das viele tausende Menschen mit dringendem Organwunsch erfolglos warten: „Am 31. Dezember um 0.30 Uhr bekam ich dann den Anruf, dass es so weit ist.“ In der Silvesternacht wurde Häniche operiert.
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Heutzutage ist sie eine glückliche Frau, sie sagt, sie habe nach der Transplantation überhaupt erst gemerkt, wie sehr sie ihr krankes Organ früher beeinträchtigt hat. Dass sie den Rest ihres Lebens Tabletten gegen die Abstoßung des neuen Organs nehmen muss, sieht sie ganz praktisch und unproblematisch. Über ihren Spender oder ihre Spenderin weiß Dana Häniche nichts, der Datenschutz verhindert da jedes Nachforschen ihrerseits. Aber es gibt eine andere Form der Kontaktaufnahme: So zündet Dana Häniche jedes Mal, wenn sie in einer Kirche ist, eine Kerze an – in Gedanken an ihren Spender.
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Bessere Versorgung nicht in Sicht
Etwa 8496 Menschen stehen in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die meisten von ihnen warten auf eine Spenderniere. 2023 gab es bundesweit 869 Organspenderinnen und Organspender mit 2611 gespendeten Organen. „Die ganz aktuellen Spenderzahlen zeigen, dass es eine leicht steigende Tendenz im Vergleich zum Vorjahr gibt“, sagt Dr. Klaus Befelein aus Sprockhövel. Aber eine bessere Versorgung kranker Menschen mit Spenderorganen ist dadurch noch lange nicht in Sicht.
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Ängste nehmen
Dieses Missverhältnis zwischen Bedarf und Organangeboten schwankt in den letzten Jahren. Es ist paradox: Obwohl gut 80 Prozent der Bevölkerung eine Organspende positiv sehen, verfügen nur rund Prozent über einen Organspendenausweis. Durch Geschichten, wie die von Dana soll dieses Missverhältnis positiv im Sinne der Organsuchenden beeinflusst werden. Das Motto: Mehr Informationen vermitteln und Ängste nehmen.
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