Sprockhövel/Hattingen. Gastronom Eggers verpachtet die Gaststätte Spitzbub in Sprockhövel neu – und kauft die Villa Wengeler in Hattingen. Gerüchte ums Sirtaki. Details
Es gibt Neuigkeiten aus der Gastronomie in Sprockhövel – und von der seit Jahren leer stehenden Villa an der Sprockhöveler Straße in Hattingen.
Dirk Eggers vom Hotel und Restaurant Eggers hat die seit Jahren leerstehende Villa an der Sprockhöveler Straße in Blankenstein gekauft. Was er mit dem Haus vorhat, will er bald mitteilen. „Erstmal ist das wie ein Rohbau mit Dach. Da muss viel gemacht werden, beispielsweise die Fenster“, sagt Dirk Eggers, der Gerüchten vorbeugt, dass er das Stammhaus an der Hauptstraße in Sprockhövel schließen will. „Da ist nichts dran.“
Sprockhövel/Hattingen: Gastronomie-Neuigkeiten und Kauf einer leer stehenden Villa
Und damit auch nicht daran, dass das Restaurant Sirtaki in seine Räume umzieht. „Wir bleiben, wo wir sind“, sagt Toris Christos, Chef des Sirtakis an der Mühlenstraße.
Aber Sprockhövel bekommt ein neues griechisches Restaurant: Eggers gehört auch die Immobilie, in der die Gaststätte Spitzbub in Herzkamp ist. Und die hat er neu verpachtet. „An einen Griechen.“
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Denn der Vorpächter hat schon wieder geschlossen. Zur Erinnerung: Nach Anläufen der italienischen Küche hauchte im Juni 2020 der aus Herzkamp stammende Heiko Lesszinsky, dessen Eltern schon eine Bäckerei und Konditorei im Stadtteil hatten, dem Spitzbub neues Leben ein. Der gelernte Konditor und Ex-Marktleiter eines Discounters musste bis dahin eine Geduldsprobe bestehen, denn die Coronawelle hatte die Eröffnung der Gastronomie an der Elberfelder Straße 120 hinausgezögert. Gutbürgerliche Küche sollte es sein. Und Lesszinsky ließ sich auch Aktionen einfallen wie „Lieblingsgerichte unserer Gäste“.
Neuer Pächter für die Gaststätte Spitzbub
Im November 2020 verkündete das Spitzbub auf Facebook: „Liebe Gäste, danke für die tolle Unterstützung in den letzten Tagen. Wie es im Detail mit dem Spitzbub weitergeht, erfahrt Ihr in den nächsten Tagen hier.“ Doch nach den Neujahrswünschen fürs Jahr 2021 gibt es keine weiteren Mitteilungen.
Die Villa, die Eggers gekauft hat, kennt Hattingens Denkmalpfleger Jürgen Uphues gut: „Sie steht in der Kulturgutliste. Gerade wird geprüft, ob sie den Status eines Baudenkmals erhält.“ Das Ergebnis steht also noch aus.
So sieht es in der Villa Wengeler aus
„Das Mobiliar ist zwar aus der Villa raus, aber die Wandverkleidung ist noch da, es ist noch viel vom Repräsentationscharakter des Hauses zu sehen.“ Und: Uphues hätte gedacht, dass die Villa nach dem langen Leerstand „schlimmer aussähe“. Man merke, dass sich um das Haus gekümmert wurde. „Vom Zustand so genannter Lost Places ist es weit entfernt.“
Es handelt sich bei dem Haus um die Villa Wengeler, „manche nennen sie auch irrtümlich Villa Puth, aber der Seil-Fabrikant lebte dort nie. Die Villa Puth liegt an der Wittener Straße und stand nicht leer. Sie ist sehr gepflegt. Wengeler war ein Schwiegersohn von Puth.“
Langer Leerstand und Spukgeschichten
Die Villa Wengeler hingegen, deren Pläne der Architekt auf den 1. April 1912 datierte und deren Bau am 6. April 1912 genehmigt wurde, stand sehr lange leer. „Daraus haben sich Spukgeschichten ergeben.“ Es gibt auch eine Sage über den Spuk in der Villa Puth, die Dirk Sondermann im „Hattinger Sagenbuch“ beschreibt. „Aber Puth kann da nicht spuken, weil er da gar nicht war“, so Uphues.
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Allerdings hat der Denkmalpfleger in den vergangenen Jahren vierteljährlich Anfragen zur Nutzung des leerstehenden Gebäudes an der Sprockhöveler Straße erhalten. „Da sollten Fotoshootings gemacht werden, dann wollten Leute dort schwarze Messen feiern, eine andere Vereinigung wollte am Haus zelten und nach paranormalen Aktivitäten gucken.“
Freude über Bewegung in dem Haus
Jedoch: Uphues war der falsche Ansprechpartner. „Alle dachten immer, das Haus gehört der Stadt. Es war und ist aber Privatbesitz.“ Darum ist er froh, dass nun wieder Bewegung in dem Haus ist. „Jetzt habe ich keine Anrufe mehr bekommen.“ Mit Eggers stehe er in Kontakt.