Sprockhövel. Fünf Kilometer Sanierung der L551 in Sprockhövel haben ihren Preis: Am Freitag gab es chaotische Verkehrssituationen. Das sagt Straßen NRW dazu.
Am vergangenen Freitag hat Straßen NRW gleich zwei weitere Bauabschnitte für die Haßlinghauser Straße (L551) in Angriff genommen. Viele Sprockhöveler Autofahrer und Autofahrerinnen, die sich an die Einschränkungen bis Donnerstag am Schevener Holz gewöhnt hatten, fanden sich plötzlich – auch durch den Feierabendverkehr – in einem schlimmen Verkehrschaos wieder.
Feuerwehr reagiert sofort auf Chaos
Es dauerte nur wenige Stunden, bis die Freiwillige Feuerwehr Sprockhövel am Nachmittag in den sozialen Medien einen Alarm postete: „Aufgrund der aktuellen Straßenbauarbeiten im Bereich der Bochumer/Haßlinghauser Straße kann es vereinzelnd auch zu Rückstaus auf dem Anstieg an der Hiddinghauser Straße kommen.“ An die Verkehrsteilnehmer appellierte die Feuerwehr, die Zu- und Ausfahrten zur Feuerwache Niedersprockhövel jederzeit frei zu halten, besonders wenn die Warnschilder an der Hiddinghauser Straße blinken. Außerdem wies die Feuerwehr darauf hin, dass es an den Ampeln im Falle eines Rettungseinsatzes zu verlängerten Rotphasen kommen könne.
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Ungünstige Ampelschaltungen
Auch die Sprockhöveler Funkmietwagenfirma Gutt Verkehr und Service, die auch Arzt- und Rollstuhltransporte anbietet, wandte sich an ihre Fahrgäste, um auf erhebliche Verzögerungen in Folge der neuen Baustelle hinzuweisen. Insbesondere die Ampelschaltungen im Bereich Hiddinghauser Straße, Haßlinghauser Straße, Hopener Weg, Fänkenstraße trügen dazu bei, dass termingerechte Fahrten und Transporte nicht mehr möglich seien. Abgeraten wird von „Umgehungen“ durch die Magdeburger Straße, weil diese enge Straße zu Stoßzeiten sofort verstopft sei. Ein Tipp der Firma: Nicht die Stadtverwaltung anrufen, die wisse vom neuen Einsatz von Straßen NRW gar nichts – weil sie nicht zuständig ist.
„Die Straße ist kaputt“
Viel Unmut also durch die neue Sanierungsmaßnahme von Straßen NRW. Dort hat die Sanierung bereits seit dem ersten Bauabschnitt hohe Wellen geschlagen. „Mancher rief uns an und fragte, ob das denn alles unbedingt nötig sei“, berichtet Andreas Berg. „Die L551 steht schon sehr lange als dringender Fall bei uns im Register“, so Berg. „Die Sanierung zählt bei uns als sehr großes Straßensanierungsprojekt. Und das nicht unbegründet: die Straße ist völlig kaputt.“
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Keine Absprache mit der Stadtverwaltung
Eine Absprache mit der Stadt sei nicht nötig gewesen, die Maßnahme, die die Deckensanierung auf einer Strecke von mehr als fünf Kilometern vorsieht, wurde von Straßen NRW und den beauftragten ausführenden Firmen minuziös geplant. Und damit es möglichst schnell passiere, wurden die meisten Bauabschnitte in Vollsperrung geplant. „Dabei ist natürlich die Umleitung entscheidend“, betont Andreas Berg. Ab Haßlinghausen Abzweig Schevener Straße (Bereich Flockenhaus), wo die Sanierung begonnen wurde, führt die Umleitung über die Mittelstraße/Wittener Straße/Querspange bis zur Kreuzung Hiddinghauser Straße, wo sie hinunter führt. „Das bedeutet für viele Sprockhöveler einen erheblichen Umweg während der Sanierung, man kann sich aber auch für diese Übergangszeit darauf einstellen, wenn man am Ende eine ordentliche Straße dafür bekommt“, sagt Berg.
Bisherige Umleitung bleibt bestehen
Der nächste Abschnitt unter Vollsperrung beginnt auf Höhe Hiddinghauser Straße/Hopener Weg und erstreckt sich circa 200 Meter in Richtung Flockenhaus. Die bisherige Umleitung bleibt bestehen. Zeitgleich wird ein weiterer Bauabschnitt auf der Bochumer Straße eingerichtet. Der Bereich zwischen dem Kreisverkehr Eickerstraße und dem Abzweig Mühlenstraße wird unter halbseitiger Verkehrsführung mit einer Ampelanlage bearbeitet. Beide Bauabschnitte dauern voraussichtlich anderthalb Wochen. Anwohner und Lieferverkehr können den Baustellenbereich unter Einschränkungen befahren.
Arbeiten sind witterungsabhängig
Insgesamt wird die L551 auf einer Länge von 5,3 Kilometern saniert, die einzelnen Bauabschnitte haben Längen zwischen 150 und 550 Metern. Die Hauptarbeiten beschränken sich auf Fräs- und Asphaltierungsarbeiten, auf Höhenanpassung der Straßenabläufe sowie die Regulierung von Bordsteinen und Pflasterrinnen. Die Straßenbauarbeiten sind witterungsabhängig und verlaufen abschnittsweise.
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