Sprockhövel. Die Standortfrage für den Busbahnhof Sprockhövel geht in die entscheidende Phase. Bald gibt’s Zwischenergebnisse. Die Politik wartet noch ab.

Der Zentrale Omnibusbahnhof Niedersprockhövel Kirche soll barrierefrei umgebaut und attraktiver gestaltet werden. Für den zukünftigen Busbahnhof stehen zwei Standorte zur Diskussion, für die in den letzten Monaten im Zuge einer Machbarkeitsstudie Planentwürfe erarbeitet wurden: der derzeitige Standort an der Zwiebelturmkirche sowie ein Alternativstandort am Freibad (Ecke Bochumer Straße / Mühlenstraße). Ein aktueller Planungsstand soll am 12. Dezember öffentlich bekannt gegeben werden, mehrheitlich will die Politik erst noch weiter diskutieren.

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Grüne äußern Respekt vor dem Verfahren

CDU und Grüne und mit ihnen die Wählergemeinschaft MiS verfügen über eine Mehrheit, die auch in der Busbahnhoffrage den Ausschlag geben könnte. Doch festlegen möchten sich zumindest die beiden Parteien noch nicht. „Wir haben immer gesagt, dass erst alle Ergebnisse auf dem Tisch liegen müssen“, sagt CDU-Fraktionschef Christian Waschke. Nach dem 12. Dezember will die Unionsfraktion beraten und sich erst dann entscheiden.

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MiS bekennt in dieser Frage Farbe

„Der Prozess ist noch nicht beendet, wir haben uns in der Fraktion darauf verständigt, erst alle Zahlen der Verwaltung und die Gutachterergebnisse abzuwarten“, sagt auch der grüne Fraktionsvorsitzende Thomas Schmitz. Vorher in die Öffentlichkeit zu gehen – das verbiete schon der Respekt vor dem Verfahren. Thomas Debold von der MiS hat dagegen keine Probleme, schon jetzt Farbe zu bekennen. „Grundsätzlich sind wir gegen eine Verlegung des Busbahnhofes ans Freibad, weil gehbehinderte Menschen große Probleme haben, von hier aus die Hauptstraße hinaufzukommen“, sagt Debold. Der FDP fehlten bislang zu viele Informationen, um zu einer Entscheidung zu kommen, daher will sie die Sondersitzung der Ausschüsse noch abwarten.

SPD ist offen für neue Ergebnisse

Bei der SPD gab es durchaus begründete Sympathien für die Variante Umzug an die Bochumer/Mühlenstraße. Trotzdem, betont der Fraktionsvorsitzende Wolfram Junge, herrsche jetzt eine große Offenheit gegenüber den Ergebnissen, die die Verwaltung am 12. Dezember vorstellen wird. Junge plädiert mit Nachdruck dafür, sich allein auf Sachargumente zu konzentrieren. „Die Aufgabe, vor der wir jetzt stehen, ist doch eine Weichenstellung in einer zentralen Verkehrsfrage für Jahrzehnte“, so Junge. Und daran hängten doch wichtige Aspekte wie ÖPNV oder Park&Ride. „Bleiben wir am alten Standort, haben wir dort nur einen Busbahnhof, ansonsten aber könnte ein attraktiver Dorfplatz entstehen.“

Verwaltung fördert Bürgerbeteiligung

Bei dieser für Sprockhövel zentralen Frage der Verkehrsplanung wurde von Beginn an Bürgerbeteiligung groß geschrieben: Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in den Prozess eingebunden. So fanden Ende Mai in kleinem Rahmen „Schlüsselakteursgespräche“ mit betroffenen Anwohnern und der Fachverwaltung statt. Am 1. Juni wurde die Öffentlichkeit in Form einer Bürgerwerkstatt über den Sachstand informiert, in anschließenden Arbeitsgruppen wurde die Planung diskutiert und ein Meinungsbild abgefragt. Im Juni gab es Gelegenheit, den Planungsstand online oder im Rathaus einzusehen. Eine Dokumentation der Veranstaltungen ist über die Internetseite der Stadt einzusehen: https://www.sprockhoevel.de/rathaus/planen-umwelt/zukunftsprojekte

Ausschusssitzung ist öffentlich

Weitere Gutachten wurden in Auftrag gegeben, die zu einer fundierten Standortentscheidung beitragen sollen. Am Montag, 12. Dezember, ab 17.30 Uhr werden der Planungsstand und die Ergebnisse der Beteiligungen und der gutachterlichen Einschätzungen in einer gemeinsamen Sondersitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und des Umweltausschusses zusammenfassend vorgestellt. Die Sitzung findet in der Glückaufhalle, Dresdener Straße 11, statt. Auf Basis aller vorliegenden Informationen soll dann in der Ratssitzung eine Standortentscheidung getroffen werden. Die Sitzung ist öffentlich.

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