Sprockhövel. Sprockhöveler Armin Schroen spricht für Gehbehinderte: Bei der Verlegung des Busbahnhofs würden die Geschäfte der Hauptstraße fast unerreichbar.
Ein Teil der Bürgerschaft in Sprockhövel protestiert gegen die Verlegung des Busbahnhofs: Nach einer Unterschriftenaktion in verschiedenen Läden gegen den möglichen neuen Standort an der Bochumer Straße meldet sich jetzt auch der gehbehinderte Armin Schroen stellvertretend zu Wort.
Nicht im Auftrag einer Partei unterwegs
Schroen legt Wert darauf festzustellen, nicht für die Position einer Partei zu werben, auch spricht er nicht für den Seniorenbeirat, dem er angehört: „Ich setze mich für alte Mitmenschen ein, die wie ich gehbehindert sind und die durch eine Verlegung des Busbahnhofs nicht mehr oder nur sehr schwierig an der Hauptstraße einkaufen gehen könnten.“ Schroen, 87 Jahre alt, hat viele Jahrzehnte bei der TSG Leichtathletik getrieben und geturnt, heute sind die Knie kaputt und er bewegt sich draußen mit Hilfe eines elektrischen Rollstuhls.
Fußverkehrs-Check mit der WAZ
„Insofern habe ich persönlich keine Probleme damit, auch größere Höhenunterschiede zu überwinden“, sagt Schroen. Aber Seniorinnen und Senioren, die am Stock gehen, einen Rollator schieben oder sonst schlecht zu Fuß sind, für die stellt die langgezogene Linkskurve an der Mühlenstraße am Parkplatz der Volksbank vorbei eine echte Herausforderung dar. Der Mann hat recht, das zeigt sich beim gemeinsamen Fußverkehrs-Check am Mittwochvormittag mit der WAZ.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns
Hindernis für ältere und gehbehinderte Menschen
Auch ist die Strecke vom derzeitigen Busbahnhof unterhalb der Zwiebelturmkirche die leichte Anhöhe zur Hauptstraße hinauf deutlich kürzer, als sie vom neuen Standort an Heiersmühle, Restaurant Sirtaki und Volksbank vorbeiführen würde. „Ich vermute mal, sollte die Verlegung im kommenden Jahr beschlossen und dann auch vollzogen werden, werden viele Senioren, die nicht im Zentrum von Niedersprockhövel wohnen, nicht mehr zum Einkaufen, zur Bank, Apotheke und Ärzten an die Hauptstraße kommen“, sagt Armin Schroen. Daran würden auch keine von den Planern ins Gespräch gebrachten Shuttle-Busse vom neuen Busbahnhof zur Hauptstraße etwas ändern, „denn die damit verbundene Warterei an der Haltestelle und die Umsteigerei schrecken doch viele ab.“
Brief an die Bürgermeisterin
Armin Schroen hat sein Missfallen gegenüber den Planungen, die ja im Kern wegen der zu schaffenden Barrierefreiheit am Busbahnhof überhaupt erst in Gang gekommen waren, in einem Brief an Bürgermeisterin Sabine Noll formuliert. Sie solle doch auch bedenken, dass Umbau oder Neubau nicht für die Verkehrsgesellschaften, sondern für die Fahrgäste – jung wie alt – zu erfolgen habe.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Sprockhövel verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Beitrag zum Erhalt des Freibads
Aber auch das Thema Freibad, das bei der besagten Unterschriftenaktion im Mittelpunkt stand, treibt Schroen um. Vom Freibadförderverein will er gehört haben, dass bei der Umsetzung des Neubaus an der Bochumer Straße ein Viertel der Liegewiesenfläche vereinnahmt werden würden. Beim öffentlichen Informationstermin von Planungsbüro und Stadtverwaltung in der Glückaufhalle waren hierzu keine konkreten Zahlen genannt worden, die abzugebende Fläche schien auf dem Plan jedoch kleiner.
>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel