Sprockhövel. Im Kampf gegen Hundekot an Wegen und Feldern testet die Stadt Sprockhövel einen neuen öffentlichen Mülleimer - mit Kotbeuteln zum Mitnehmen.

Im vergangenen Jahr wurde noch darüber diskutiert, jetzt ist in Sprockhövel der Testlauf für ein neues Müllsystem für Hundekot gestartet. Wenn das Angebot gut angenommen wird, soll es auf das Stadtgebiet ausgeweitet werden.

Test des Müllsystems im Ostendahl

Im Ostendahl steht der neue Mülleimer, an dem Hundebesitzer auch Beutel für die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner ziehen können. Es ist der erste von zahlreichen möglichen weiteren Behältern dieser Art.

Entstanden ist die Idee bei der Aktion "Sprockhövel putz(t) munter". "Aktive, die am Radweg geputzt haben, und Anwohner am Landringhauser Weg hatten immer wieder Hundekot gefunden", berichtet Susanne Görner aus dem Fachbereich Planen, Umwelt, Bauen und Wohnen der Stadtverwaltung. Häufig haben die Hinterlassenschaften auch bereits in Tüten verpackt am Wegesrand oder auf Feldern gelegen. "Das ist schlecht für die Tiere und die Landwirtschaft", betont Görner.

Dogstation mit Kotbeuteln

Am Landringhauser Weg hatten die Anwohner sogar eine eigene Mülltonne aufgestellt, in der die Beutel entsorgt werden sollten. Mit dem Entsorger AHE hat die Stadtverwaltung beraten und sich gegen diese Lösung entschieden. "Sonst haben wir da Hausmüll drin und nicht das, wofür es gedacht ist." Deshalb gibt es jetzt die „Dogstation“.

Über den Sommer hinweg will die Stadt beobachten, wie die angenommen wird. Die Kotbeutel werden regelmäßig nachgefüllt. Görner hofft, dass die Beutel nicht wieder gestohlen werden. "Bei einem Versuch am Radweg wurden alle Rollen mitgenommen", erinnert sie sich.

Kosten für die Dogstation

Im Sommer ist zunächst eine wöchentliche Reinigung der "Dogstation" geplant. Im Winter könnte die Zeitspanne auch verlängert werden, überlegt Görner. Getestet werden soll dabei auch, ob unangenehme Gerüche entstehen.

Die Montage der Station, die einbetoniert werden musste, kostet 150 Euro. Die jährliche Miete beläuft sich auf gut 126 Euro. Dazu kommen die Leerungskosten mit zehn Euro pro Leerung.

Stationen an Spazierwegen

Wenn sich das System bewährt, sollen ähnliche "Dogstations" an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet aufgestellt werden. "Dabei haben wir besonders die Hauptspazierwege im Blick, den Radweg im städtischen Bereich, den Spazierweg in Herzkamp, eben überall dort, wo viele Spaziergänger sind", erklärt Görner. Nach Berechnungen der Stadtverwaltung aus dem vergangenen Jahren wären etwa 30 Stationen in Sprockhövel nötig. Damit ergeben sich mehrere Tausend Euro Kosten.

Kontrollen von Gassi-Gängern hatte Sprockhövel übrigens aufgrund der angespannten Personallage zuletzt kaum durchführen können. In der Regel wurden Bußgelder auf Hinweis anderer Bürger verteilt. Die Strafe für einen liegengelassenen Hundehaufen beginnt bei 25 Euro.

Mülleimer und Putzaktion

Im Stadtgebiet von Sprockhövel gibt es rund 300 öffentlich zugängliche Müllbehälter.

Die Aktion "Sprockhövel putz(t) munter", an der sich jedes Jahr viele Vereine, Einrichtungen und Bürger beteiligen, um die Stadt vom Unrat zu befreien, musste in diese Jahr aufgrund der Corona-Krise zunächst abgesagt werden.

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