Sprockhövel. . Das Finanzloch im städtischen Haushalt konnte durch die strikte Haushaltssperre wieder gefüllt werden. Jetzt hat die Gewerbeentwicklung Priorität
Einige gute Nachrichten gab es im Haupt- und Finanzausschuss, der am Donnerstagabend im Rathaus tagte. Kämmerer Volker Hoven hat im vergangenen Jahr das Bremspedal voll durchgedrückt, was die städtischen Ausgaben angeht. Grund für die Kostenexplosion war die Einstellung von Vollzeitkräften, die die zuständige Fachbereichsleiterin Angeli Bülow ohne Legitimation durch den Rat genehmigt hatte. Kosten: 690.000 Euro.
Die energische Haushaltssperre, die der Kämmerer daraufhin erließ, hat Wirkung gezeigt. „Sie war erfolgreich“, erklärte Hoven. Er hat den Verlust wieder auffangen können, teilte er erleichtert im Haupt- und Finanzausschuss mit. Auch vom Regierungspräsidenten gab es schriftliches Lob. Er hält „die Realisierung der Haushaltsausgleiche auch in den zukünftigen Jahren für möglich, nachdem diese Ziele bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig erreicht wurden“, ließ Hans-Josef Vogel wissen.
Ambitionierte Haushaltsansätze in der Gewerbesteuer
Hoven betonte, dass der neue Fachbereichsleiter fürs Personal, Stephan Sturm, die Kosten im Blick habe.
„Was die Gewerbeentwicklung angeht, so müssen wir noch viel mehr tun. Die Haushaltsansätze in der Gewerbesteuer sind sehr ambitioniert“, räumte der Kämmerer ein. Das Problem sei, auf dem Gebiet Konkretes für die Zukunft vorauszusagen. Das könne man nicht. Dennoch sei man auf einem guten Weg. „Man wird sehen, ob wir am Ende des Jahres eine schwarze Null haben oder ob wir die Ansätze nach unten korrigieren müssen.“ Er machte keinen Hehl daraus, dass die Stadt sich für neue Gewerbegebiete „mächtig ins Zeug legt“ und alle Kraftanstrengungen unternehme, mehr Gebiete ausweisen zu können. Denn das sei dringend notwendig, damit es eine Weiterentwicklung gebe.
Kampf für Gewerbeflächen
Zurzeit gibt es noch zwei Flächen, die erschlossen und vermarktet werden können: eine an der Querspange und die andere am Tackenberg. Um weitere Ausweisungen zu erreichen, kämpfe man auch in Zukunft. Den Bereich Gewerbeflächen hat Hoven besonders im Fokus – ein Gebiet, für das er sich auch sehr persönlich ins Zeug legt.
Über eine neue Entwicklung berichtete Fachbereichsleiterin Evelyn Müller. Die Nachfrage nach Plätzen in Sprockhöveler Kindertageseinrichtungen sei nicht nur anhaltend hoch. Zunehmend bitten Eltern auch um die Unterbringung von unter drei- und sogar unter zweijährigen Kindern. Dass Eltern schon für den ganz jungen Nachwuchs Betreuungsplätze brauchen, sei neu.
In Sachen umweltfreundlicher Fuhrpark kommt die Stadt langsam voran. In Kürze wird ein zweites Elektrofahrzeug angeschafft.
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Für das laufende Schuljahr 2018/2019 sind drei Betreuungsgruppen an den Gemeinschaftsschulen Haßlinghausen, Hobeuken und Gennebreck eingerichtet worden.
An der Gemeinschaftsgrundschule Börgersbruch gibt es zwei Gruppen, die betreut werden. Das Land fördert das Angebot mit 4000 Euro je Gruppe, die Anträge dafür wurden bewilligt.