Sprockhövel. . Neuer Fachbereichsleiter ist zuständig fürs Personal. Verwaltung hat der studierte Betriebswirt von der Pike auf gelernt.
Fotografieren lassen mag er sich nicht so gern, und zu viel reden ist auch nicht sein Ding. Stephan Sturm, in der Ratssitzung kurz vor Weihnachten einstimmig zum neuen Fachabteilungsleiter in der Stadtverwaltung bestimmt, mag nicht viel Gewese um seine Person. „Lieber arbeite ich“, sagt der bald 55-jährige Verwaltungsfachmann, und das meint er durchaus ernst. Mit der Berufung ins neue Amt tritt Sturm die Nachfolge von Angeli Bülow an, die im Zusammenhang mit den von ihr mitverantworteten, aus dem Ruder gelaufenen Personalkosten ihren Schreibtisch räumen musste (wir berichteten).
Stephan Sturm hat sich innerhalb seiner langen Verwaltungslaufbahn verdient gemacht, aber in Krisenzeiten, etwa während der Abwesenheit des Bürgermeisters und der Kämmerer-Demission, wo am Rathausplatz 4 Vertretungen kreuz und quer organisiert werden mussten, bewies er in der kommissarischen Verantwortung für den Personalbereich unaufgeregtes Stehvermögen und konnte seine Fachkenntnisse unter Beweis stellen. Das haben ihm die Kollegen, aber eben auch die Politiker nicht vergessen.
Der gebürtige Wittener begann 1980 seine Ausbildung als Beamter im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst. 1991 wechselte er auf eigenen Wunsch ins Angestelltenverhältnis, besuchte einen Lehrgang zum Verwaltungsfachangestellten. 13 Jahre lang arbeitete Sturm im Bauverwaltungsamt, wechselte 1995 in die Kämmerei. Zwischen 1997 und 2000 studierte Stephan Sturm an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Bochum, schloss als Betriebswirt (VWA) ab. 2000 wurde er stellvertretender Leiter der Kämmerei, der Verwaltungsvorstand übertrug ihm 2005 die Leitung des neuen Sachgebietes Controlling/Kommunale Abgaben, wo er bis 2006 das Neue Kommunale Finanzmanagement einführte.
Vier Bürgermeister hat Stephan Sturm bislang erlebt – „bis zum Ruhestand könnten noch welche folgen“, sagt er. Es sei schon ein Unterschied, ob wie Ulli Winkelmann ein Quereinsteiger das Rathaus führt oder Verwaltungsleute wie seine Vorgänger. „Beim derzeitigen Chef muss man manchmal umdenken und Ideen auf ihre Umsetzbarkeit überprüfen, aber das ist schon frisch“, so Sturm. Der neue Job bringt im Übergang viel Mehrarbeit, „aber das soll sich demnächst auch wieder normalisieren“.